Ministry Adios…Putas Madres, 13th Planet / AFM, 2009 |
Al Jourgensen | Vocals | |||
Tommy Victor | Guitars | |||
Aaron Rossi | Drums | |||
John Bechdel | Keyboards | |||
Mike Scaccia | Guitars | |||
Sin Quirin | Guitars | |||
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01. Let's Go | 08. Worthless | |||
02. Watch Yourself | 09. Wrong | |||
03. Life Is Good | 10. Rio Grande Blood | |||
04. The Dick Song | 11. Senor Peligro | |||
05. The Last Sucker | 12. Lieslieslies | |||
06. No W | 13. Khyber Pass | |||
07. Waiting | ||||
Ein Legende geht. Al Jourgensen hatte ja schon im letzten Jahr angekündigt, dass er sich als Musiker langsam zur Ruhe setzen und wieder mehr als Produzent arbeiten wolle. So ganz mochte man jedoch nicht an das Ende von MINISTRY glauben.
Und trotzdem hat der gute Al seitdem nichts an seinen Plänen geändert, MINISTRY sind Geschichte. Wie so oft, wenn Bands im Guten oder Schlechten auseinandergehen, dann wird im Nachhinein all das verwertet, was die restlichen Tonbänder noch hergeben.
Besonders beliebt sind dabei Live-Veröffentlichungen.
Auch MINISTRY blicken mit ihrem vierten Live-Album noch einmal auf das zurück, was man auf der allerletzten Tour eingespielt hat.
Und es ist kein umfassender Rückblick geworden. Zum einen liegt der Schwerpunkt von "Adios...Putas Madres" auf den letzten drei Platten, zum anderen sind die Songs auch nicht an einem oder zwei Abenden aufgenommen worden. Vielmehr handelt es sich um ein Sammelsurium von Aufnahmen, die an etwa einem halben Dutzend Orten mitgeschnitten worden sind.
Da es deshalb zwischen den Songs immer wieder zu Ein- und Ausblendungen kommt, mag bei mir nicht so richtig Konzertatmosphäre aufkommen.
Das kann man schon eher vom Sound behaupten, der in positiver Hinsicht relativ rauh und ungeschliffen aus den Boxen dröhnt.
Ich weiß nicht, ob sich Al Jourgensen und seine Mitstreiter wirklich einen Gefallen getan haben, die "Psalm 69"-Songs völlig bei dieser Platte zu ignorieren, denn Anfang der 90er Jahre stand in jedem zweiten Plattenregal innovationsbewusster Metalsheads diese musikhistorisch wichtige Platte.
So fehlt "Adios...Putas Madres" irgendwie der allumspannende Charakter und damit auch die Fähigkeit, als abschließendes Vermächtnis von MINISTRY zu fungieren. Stattdessen wird die Platte wohl hauptsächlich ihre Käufer bei den MINISTRY-Die-Hard- Fans finden, die ihre Sammlung vervollständigen wollen.
Aber vielleicht spart sich Al Jourgensen ein solches "Vermächtnis" auch nur für eine weitere Veröffentlichung in den nächsten Jahren auf. Warten wir es ab.