Mina Harker

Bittersüß

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.07.2011
Jahr: 2011
Stil: Dark Pop

Links:

Mina Harker Homepage



Redakteur(e):

Martin Schneider


Mina Harker
Bittersüß, Out Of Line, 2011
Mina HarkerVocals
Alexander GorodezkiGitarre, Programmierung
Produziert von: Mina Harker & Alexander Gorodezki Länge: 43 Min 13 Sek Medium: CD
01. Bittersüß07. Wenn ich von Dir träum'
02. Macht08. Nie mehr allein
03. Rache ist süß09. Verdammnis in mir
04. Fort von mir10. Nackt
05. Lolita11. Nichts zu verlieren
06. Schmutzige Hände

Dark Pop? Klar, doch! Wer sich in den wohligen dunklen Gefilden der Musik tummelt, begegnet dort öfter als man denkt massentauglicher, kommerzieller Musik. Das ist per se nichts Schlechtes, so lange Qualität und Anspruch, wie bei INDICA oder Liv Kristine nicht zu kurz kommen. Das einige Darkwaver ohnehin aalglatt daherkommen… Tja, das ist halt so.

Mina Harker ist ein spezieller Fall. Das Chansonhafte von Annett Louisan trifft bei der Deutsch-Polin auf den locker flockigen Power-Pop von Christina Stürmer. Die Berührungspunkte zur schwarzen Szene sind eher dezent, beziehungsweise so geschickt verpackt, dass man sie auch der bürgerlichen Mitte ohne Weiteres unterjubeln kann.

Das ist allenfalls Gothic ultralight, fettarm und völlig kalorienfrei. Wie es sich für ein Popsternchen gehört werden die Mi(e)tmusiker, die das Album eingespielt haben, totgeschwiegen. Wären da nicht das schicke Outfit und einige lyrische Szenebezüge, dann wäre die gute Mina ein klarer Fall für den Fernsehgarten. Natürlich ist der deutlichste Querverweis zur schwarzen Szene als 'Hidden Track' verschämt versteckt.

Da stellt sich die Frage, wie ernst kann man das Mädel überhaupt nehmen? Mina Harker scheint sich irgendwie unverbindlich durchmogeln zu wollen. Bloß keine Bohlensche Regel des Popgeschäfts verletzen, aber gleichzeitig den Gothics schöne Augen machen. Bei einer Klientel wird sie dann schon landen können.

Die Affinität zur schwarzen Szene erscheint mir arg konstruiert, zumindest wird sie wenig konsequent und glaubwürdig gelebt. Da wirkt selbst die österreichische Kollegin Sellyy noch autentischer.

Aber eins muss man Mina Harker lassen. Die Songs sind einfach gut. Nicht alle, aber die überwiegende Mehrzahl. Am Besten sich einfach keine großen Gedanken über das drum herum machen und einfach die Musik genießen. So funktioniert es ja auch mit Annett und Christina. ;=)

Martin Schneider, 02.07.2011

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music