Mickey Jupp Live At Rockpalast, Repertoire Records, 2013 |
Mickey Jupp | Vocals, Piano, Guitar | |||
Ian Chuck Duck | Guitar | |||
Frank Mead | Alto Saxophone, Harp | |||
Pat Donaldson | Bass | |||
Dave Mattacks | Drums | |||
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DVD (66 Min 25 Sek): | ||||
Rockpalast Theme Music: Believe In Me - J. Geils Band | ||||
01. Intro | 09. St James Infirmary | |||
02. Cheque Book | 10. You Know What I Mean | |||
03. Guitar Picking Slim | 11. Memphis Tennessee | |||
04. Switchboard Susan | 12. Coming Home (To Dust My Broom At The Crossroads) | |||
05. Brother Doctor Sister Nurse | 13. Hole In My Pocket | |||
06. You Made A Fool Out Of Me | 14. Boney Maronie | |||
07. Short List | 15. Kansas City | |||
08. You'll Never Get Me Up In One Of Those | ||||
CD (64 Min 14 Sek): | ||||
01. Cheque Book | 08. St James Infirmary | |||
02. Guitar Picking Slim | 09. You Know What I Mean | |||
03. Switchboard Susan | 10. Memphis Tennessee | |||
04. Brother Doctor Sister Nurse | 11. Coming Home (To Dust My Broom At The Crossroads) | |||
05. You Made A Fool Out Of Me | 12. Hole In My Pocket | |||
06. Short List | 13. Boney Maronie | |||
07. You'll Never Get Me Up In One Of Those | 14. Kansas City | |||
Der Brite Mickey Jupp (wird der sogenannten Southend Music Scene zugerechnet, wie zum Beispiel auch PROCOL HARUM und DR. FEELGOOD) lieferte am 17. Dezember 1979 (mit vierköpfiger Unterstützung) seine erste und einzige Rockpalast-Vorstellung ab. Tatort war das WDR Studio-A in Köln. Repertoire Records brachten vor kurzem eine DVD/CD-Kombination mit dem Titel “Live At Rockpalast“ auf den Markt. Damit gibt es jetzt endlich den Auftritt in voller Länge zu genießen.
Das Publikum durfte sich glücklich schätzen, wurde es, unmittelbar nach der Ankündigung durch Alan Bangs, doch Zeuge einer souverän und routiniert vorgetragenen Mixtur aus Pub Rock, Rhythm & Blues, Blues Rock und Rock’n’Roll. Die fünf Musiker ließen nichts anbrennen und keinerlei Schwächen erkennen. Jeder, auch Mickey Jupp selber, stellte sich bereitwillig in den Dienst der Sache und verzichtete auf übertriebene Soli und Gepose. Na ja, ein wenig mehr hätte sich auf der Bühne dann doch schon tun dürfen. Letztlich sorgte der Bandleader als einziger für Kontakt zum Auditorium. Hauptsächlich mittels Ansagen. Auch war er der Lebhafteste, was sich zuallererst am Piano zeigte.
Die Titelliste zieren eigene Nummern aus Jupps Zeit mit der Gruppe LEGEND, aber ebenso welche, die seiner Solokarriere entstammen (von vielen gibt es Coverversionen namhafter Klangkünstler). Gekonnt vervollständigt wird die Vorstellung durch starke Interpretationen folgender Fremdstücke: St James Infirmary, ein Arrangement eines Traditionals, Memphis Tennessee von Chuck Berry, Coming Home (To Dust My Broom At The Crossroads) von Elmore James, Boney Maronie von Lawrence E. Williams und Kansas City von Mike Stoller und Jerry Leiber.
Die Qualität der ohne Altersbeschränkung freigegebenen Bilder auf der DVD geht in Ordnung, während der Klang leider stellenweise schwächelt. Der Sound der CD, deren Programmauflistung, bis auf das Intro, mit der der DVD übereinstimmt, ist um Längen besser. Da versteht man wenigstens die Ansagen und sämtliche Texte.
Das fette Booklet enthält englische Anmerkungen von Michael Heatley vom Mai 2013 und einige Fotos. Durch die Lektüre der ebenfalls abgedruckten, von Uli Kneip in Deutsch verfassten, informativen Zeilen wird einem nochmals so richtig deutlich, welch große Bedeutung der in Musikkreisen hochgeschätzte Jupp, dem der wirkliche Durchbruch bis heute verwehrt blieb, trotzdem bis in die Gegenwart für die britische Rockszene besitzt.
“Live At Rockpalast“ mit Mickey Jupp und seiner handverlesenen Begleitband macht viel Spaß. Die Freunde virtuos gespielter, authentischer Rockmusik liegen bei diesem Doppelpack definitiv goldrichtig.