Matteo Mancuso

The Journey

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 25.07.2023
Jahr: 2023
Stil: Fusion, Jazz
Spiellänge: 42:09
Produzent: Vincenzo Mancuso

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Plattenfirma: Mascot Label Group


Redakteur(e):

Frank Ipach


s. weitere Künstler zum Review:

Al Di Meola

Steve Vai

Pat Metheny

Joe Satriani

Joe Bonamassa

Titel
01. Silk Road
02. Polifemo
03. Falcon Flight
04. Open Fields
05. Drop D
 
06. Blues For John
07. Time To Leave
08. Samba Party
09. The Journey
Musiker Instrument
Matteo Mancuso Electric & Acoustic Guitars
Stefano India Bass
Guiseppe Bruno Drums
Riccardo Oliva Bass
Gianluca Pellerito Drums
Guiseppe Vasapolli Piano

Wow! Da muss man erstmal die Kinnlade hocklappen, schlucken und tief durchatmen. Wenn man sich den neuen Stern am Gitarrenhimmel erstmalig zu Gemüte führt, kommt man ob der technisch brillanten Fähigkeiten dieses jungen Italieners namens Matteo Mancuso aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wenn die Altvorderen wie Al Di Meola, Steve Vai oder auch ein Bonamassa ins Schwärmen geraten, wird man automatisch neugierig. Meister Steve Vai lässt sich beispielsweise zu folgender Aussage hinreißen: "Die Evolution der Gitarre ist in den Händen dieser Art von Spielern fest verankert. Es ist einfach eine neue Ebene, der Ton, der Anschlag, die Noten!"

Macht da tatsächlich ein junger Mann aus Sizilien den nächsten Evolutionsschritt in Sachen Gitarre? Ja, mag sein. Was Technik und Geschwindigkeit angeht wahrscheinlich schon. Einer meiner Kollegen, der selbst recht gut Gitarre spielt, meinte mit einem Augenzwinkern: Ist das KI?

Atemlos durch den Gitarrenkosmos also? Ja und Nein. Der Geschwindigkeitsrausch zeigt natürlich auch seine positiven Seiten. Man ist ja im Fusion-Segment seit den mittleren Siebziger Jahren an Flitzefinger gewöhnt. Al Di Meola, Steve Vai, Joe Satriani, Frank Gambale, Eric Johnson haben ja schon einige Ketten gesprengt.

Wenn man also seinen ersten Bewunderungsausbruch hinter sich hat, hört man bei einem herrlichen Fusionstück wie The Falcon Flight eine extrem rasante Gitarre mit geilem Ton und durchaus nachvollziehbaren Harmonien und feinen Melodien. Beim jazzigen Polifemo zeigt Mancuso seine Wandlungsfähigkeit, lässt den rockigen Ansatz beiseite und klingt fast schon altmodisch, während er dem Kollegen am eher selten aufspielenden Flügel einige feine Solomomente gönnt.

Das zarte und sanft im Wind flatternde Open Fields beschwört einige schöne und lyrische Momente, die mitunter an Großmeister Pat Metheny erinnern. Das brachiale Drop D spricht für sich und geizt nicht mit zentnerschweren Licks und Riffs, die natürlich ziemlich stark nach aufgeknöpftem Hemd und Lederjacke klingen, die jedoch keineswegs nur mit Scheuklappen vor sich hin geprügelt werden, sondern im Mittelteil mit einer Arpeggio-Akustikgitarre und einem lieblichen kleinen Bass-Solo aufgebrochen werden. Dass der Berklee School of Music Absolvent auch ganz wunderbar mit der Akustikgitarre umzugehen weiß und schöne mediterrane Akzente setzen kann, beweist er mit dem quirligen Time To Leave. Eine Nummer, die durchaus auch aus Al Di Meolas Fingern hätte rinnen können.

Mancusos musikalische Vorlieben münden glücklicherweise in stilvoller Flexibilität und rechtfertigen aufgrund Matteos breit gefächerten Virtuosität das Konzept des Italieners, ein Instrumental-Album zu kreieren, das alle Einflüsse, die er im Laufe seiner Jugend aufgesogen hat, widerspiegelt und seinem eigenen Selbstverständnis als Musiker ohne Fesseln entspricht.

So wird Matteo Mancusos "The Journey" tatsächlich zur Entdeckungsreise für genau jene neugierigen Musikfans, die es gewohnt sind, sich völlig zwanglos mit unterschiedlichen Stilistiken auseinanderzusetzen. Man darf gespannt sein, wohin die Reise zukünftig gehen wird.

 

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