Los Fabulocos

Dos

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.03.2011
Jahr: 2010
Stil: Tex Mex Rock′n′Roll

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Los Fabulocos Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Los Fabulocos
Dos, Delta Groove Music, 2010
Jesus CuevasVocals & Accordion,
Kid RamosGuitar, Bajo Sexto, Acoustic Guitar, Slide Guitar, Harmony, Vocals
James BarriosBass, Harmony Vocals
Mike MolinaDrums
Produziert von: Jeff Scott Fleenor & Los Fabulocos Länge: 45 Min 12 Sek Medium: CD
01. Everything Will Turn Out Alright07. What's In My Heart
02. The Vibe08. The Coffee Song
03. I Never Thought09. Un Puno De Tierra
04. Los Chucos Suaves10. My Brother's Keeper
05. She Wakes Up Cryin'11. Keep A Knockin'
06. Una Pura Y Dos Con Sal12. Calmen Su Rollo

Keine Sorge, so zu Skeletten mutiert, abgemagert oder gar in die Leichenstarre verfallen, wie uns das Cover befürchten lässt, sind LOS FABULOCOS nicht. Ein Blick auf die Rückseite des Albums zeigt, dass die allesamt noch "gut im Futter" stehen und dass die irgendwas anderes im Sinn hätten als eine weitere Runde Tex-Mex-Rock'n'Roll steht außer Frage. Auf geht’s zur zweiten Runde - ganz einfach "Dos" betitelt - nach ihrem Debütalbum vor zwei Jahren. Mit Everything Will Turn Out Right beginnt man im eher gemächlichen Tempo, aber sofort wird einem warm ums Herz und weiterer Tequila Sunrise geht vor dem geistigen Auge auf. Herrlich wie das Akkordeon und die Gitarre sich umspielen und die Harmoniestimmen darüber schweben. Da hat sich wirklich ein perfektes Quartett gefunden. Die Hälfte davon bildete ja vor Jahren die - für mich - einzig ernst zu nehmende Konkurrenz für LOS LOBOS und zwar THE BLAZERS. Letztere waren mehr die rauere Version und das klang dann mehr so wie bei The Vibe. Von einer dynamischen Rhythmussektion vorangetrieben, vom Akkordeon gepusht und von einer wilden E-Gitarre angefeuert - so muss die Party jenseits der Grenze abgehen. Wo auch immer man die gerade ziehen will.
Für das nötige Verschnaufpäusschen, bzw. den Slow-Dance, liefert I Never Thought den Soundtrack in bestem 50's Stil. Ob man das Tanzbein bewegt oder verträumt an der Theke verweilt, es macht Spaß hier zuzuhören und auch hier kommt Kid Ramos wieder zu seinem Solo. De scheint mir inzwischen mehr und öfter "Freilauf" zu bekommen.
Weiter südlich geht’s - nicht nur gesanglich - mit Los Chucos Suaves und man nähert sich den südamerikanischen Rhythmen. Das wird einem schon etwas mehr tänzerisches Können abverlangt, aber man kann sich ja auch einfach als "Luftgitarrist" zu Ramos Gitarrensolo versuchen. Jedenfalls taugt das perfekt für jede karibische Nacht, egal, ob man mehr auf Rumba oder Pirina steht.

Zurück zum gepflegten Rock'n'Roll, wie man ihn in Texas schon zu Zeiten von Doug Sahm gern hörte. She Wakes Up Cryin' wird, wie gehabt, schön mit Akkordeon verziert und kommt ansonsten ziemlich straight rockend.
An die viel zitierten LOS LOBOS erinnert Una Pura Y Dos Con Sal. Herrlichster Polka-Tex-Mex-Stil, wie besonders auf deren ersten Alben praktiziert.
Wieder in Englisch, aber im gleichen Stil, nur etwas flotter, folgt What's In My Heart und schon wippt man wieder fröhlich mit.
Zu The Coffe Song muss man nicht unbedingt bei diesem Getränk bleiben und es muss auch nicht zwangsläufig Sonntagmorgen sein. Diese Midtempo-Ballade funktioniert auch am Abend oder in der Nacht und trotz aller Melancholie fühlt man sich doch irgendwie beschwingt.

Nochmals mitten rein, in eine mexikanische Fiesta? Bitte sehr, Un Puno De Tierra geleitet einen munter zum Dorfplatz und man hängt sich wie automatisch rechts und links ein und pendelt zu diesem ansteckenden Rhythmus fröhlich mit.
Wie gut die Kombination von Akkordeon und Slide-Swamp-Gitarre funktioniert, kann man bei dem stampfenden Blues von My Brother's Keeper hören. Da geht’s schon deutlich rauer zur Sache. Würde ich gern mal live im Konzert erleben. Da dürfte die Luft am brennen sein.
Und das wahrscheinlich noch mehr, wenn LOS FABULOCOS sich der alten Little Richard-Nummer Keep A Knockin' annehmen und dabei zwischen spanischem und englischem Gesang genauso wechseln, wie zwischen Gitarren- und Akkordeon-Attacken.
Zum Abschluss gibt’s dann nochmals einen flotten Polka-Feger namens Calmen Su Rollo von dem man eigentlich gar nicht genug kriegt. Wenn man denn ein bisschen Sinn für diese Art Musik entwickelt hat.
"Dos" hat nicht ganz das Feuer des Erstlings der Band, ist aber eine perfekte Ergänzung und immer noch geeignet, jedes Grillfest gebührend zu begleiten. Egal zu welcher Jahreszeit.

Epi Schmidt, 27.02.2011

 

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