Little Richard Live At The Toronto Peace Festival 1969, Wienerworld, 2009 (1998) |
Little Richard | Vocals, Piano | |||
und weitere Musiker | ||||
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01. Blueberry Hill | 06. Keep A Knockin' | |||
02. Lucille | 07. Hound Dog | |||
03. Good Golly, Miss Molly | 08. Jenny, Jenny | |||
04. Rip It Up | 09. Long Tall Sally | |||
05. Tutti-Frutti | ||||
Das "Toronto Peace Festival" ist den meisten, wenn überhaupt, wohl durch John Lennons überraschende Teilnahme an diesem Konzert bekannt. Die Platte werden die meisten - so wie ich, obwohl damals glühender Lennon-Fan - nur selten gehört haben. Die zweite Seite sowieso bestenfalls nur einmal, denn die ist komplett von Yoko Ono vollgekrischen. Für ein normales Menschenohr absolut unverträglich.
Doch auch Lennons Auftritt klang auf Platte nicht gerade umwerfend und das obwohl sogar ein Eric Clapton mit ihm auf der Bühne stand. Das liegt nicht zuletzt am schlechten Sound dieser LP. Vielleicht waren die britischen Herrschaften aber auch etwas gehemmt, durch den Orkan, der an jenem 13. September - gerade einen Monat nach Woodstock - durch das Varsity Stadium in Toronto gefegt war und der da hieß: Little Richard!
Wie Lennons Aufnahme leidet auch diese DVD unter einem bescheidenen Sound, aber die Performance von Little Richard wird dadurch nur wenig abgeschwächt. Was das für ein Energiebündel ist und gesegnet obendrein mit der vielleicht geilsten Stimme im Rock'n'Roll. Noch leicht verhalten und fast schüchtern unter seinem schwarzen Haarschopf aus seinen geschminkten Augen blinzelnd bringt er sich und die Menge mit Blueberry Hill langsam in Schwung, um gleich darauf, bei Lucille schon richtig abzugehen.
Bald verlässt er die Tasten und greift sich das Mikrofon, der Oberkörper ist auch bald völlig entkleidet und die schöne glänzende Jacke fliegt auch irgendwann ins Publikum.
Good Golly, Miss Molly hat nicht einmal John Fogerty so genial bebellt wie Richard und Rip It Up ist so eine fantastische Abgehnummer, dass Richard sie gleich mehrfach wieder beginnt. Bereits hier, dürfte John Lennon sie sich für sein späteres "Rock'n'Roll" Album vorgemerkt haben.
Ein Rock'n'Roll- Knaller folgt auf den nächsten: Keep A Knockin', Hound Dog und das glorreiche Long Tall Sally zum Finale. Die Band wird weder auf der Bühne noch im Abspann erwähnt und wahrscheinlich erinnert sich auch keiner mehr an sie, wiewohl sie einen sehr ordentlichen und wichtigen Part in dieser Revue spielen. Von den Bläsern bis zum treibenden Bassisten und Gitarristen brennt es hier richtig auf der Bühne.
Das Bild ist in seiner Qualität dem Ton ebenbürtig, kaum 'ne halbe Stunde ist auch nicht lang aber der Stimmung und dem Spaß tut das letztlich keinen Abbruch. Und ein Quickie ist ja auch nicht so übel. Long live Rock'n'Roll!