Little Devils

Diamonds & Poison

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.03.2013
Jahr: 2011
Stil: Blues, Rock

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Little Devils Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Little Devils
Diamonds & Poison, Eigenvertrieb, 2011
YokaVocals & Flute
Paul MilnesPiano
Graeme WhitleyBass
Vivienne SoanSax & Vocals
SpikeGuitars
Bill AustinPercussion & Vocals
Additional Musicians:
Phil NiceBlues Harp, Backing Vocals
Joe PoultonLead Guitar on Last Orders, Head In The Cloud and Little Boy Lost
Produziert von: Graeme Whitley Länge: 49 Min 17 Sek Medium: CD
01. Party At The End Of Time07. 21st Century Blues
02. Don't Close The Door08. Same Old Brand New Good Old Blues ... Again
03. Black Diamond09. Orphans Of The Storm
04. Soho By Night (Beds Of Broken Dreams)10. Head In The Clouds
05. Chinese Whispers11. Last Orders
06. Little Boy Lost

Manches braucht offenbar seine Zeit ... Dieses Album erschien bereits 2011, aber war zeitweise nur als Import - wenn überhaupt - hierzulande erhältlich. Nach wie vor vertreibt die Band "Diamonds & Poison" in Eigenregie, was mit ein Grund sein dürfte, aber immerhin ist es jetzt relativ problemlos zu kriegen. Ich brauchte anfangs dann auch eine gewisse Eingewöhnungsphase, aber mittlerweile finde ich immer mehr Gefallen an dieser Scheibe.
Man bekommt da leicht einen "schrägen" Eindruck, weil die Party At The End Of Time nicht so schnurgerade abläuft, wie man vielleicht erhofft. Der Rhythmus mal vertrackt, wenngleich mit Schub, kreuz- und querjaulende Bläser, dazwischen ein STONES-Riff und darüber - oder daneben? - die niederländische Sängerin Yoka, mit einer ebenso wandlungsfähigen wie kraftvollen Stimme. Man muss sich auf den eher eigenwilligen Stil der Band einlassen, dann macht es recht bald richtig Laune, in solch leicht düstere Songs wie Don't Close The Door (TITO & TARANTULA schauen hier um die Ecke) einzubrechen. Die typischen, sonst für gewöhnlich von Gitarren gespielten, Blues-Riffs, werden hier von den Bläsern geschmettert und Yoka steigert sich in den Gesang, dass vor dem geistigen Auge mindestens eine Grace Slick vorbei zieht. Da passt es ganz gut, dass im folgenden Black Diamond, in schwerem Zeitlupen-Blues-Tempo, es ganz stark nach DOORS klingt. Bereits zu diesem Zeitpunkt wundert man sich, warum man von der Vokalistin noch nicht mehr gehört hat.

Das folkig anmutende - die Flöte spielt die Sängerin selbst - Soho By Night erscheint einem anschließend fast wie eine Erlösung. Der Bassist übernimmt hier den Leadgesang und seine raue Erzählstimme erinnert mich sehr an einen anderen Favoriten meinerseits: Elliott Murphy.
Deutlich mehr Tempo gibt's in dem forschen Blues-Boogie Chinese Whispers. Neben dem Rhythmus, der eingängigen Melodie und Texas-Boogie-Stil erfreut hier vor allem die herrlich aufschreiende Blues-Harp. Effektvolle Stops bringen zusätzlichen Drive rein und man lechzt förmlich danach, die Band diesen Song auf der Bühne spielen zu sehen.
Bläser-getrieben und mit funky Rhythmus macht Little Boy Lost Lust hier Mitzugrooven und warum im Zusammenhang mit Yoka öfter mal der Name Janis Joplin fällt, deutet sich hier auch schon an.
Auch im 21st Century Blues bekommen die Gitarrenriffs Konkurrenz durch die Bläser, aber dem Drive des Songs kommt das zu Gute und das scharfe Sax-Solo heizt die Nummer weiter an.

Der Same Old Brand New Good Old Blues … Again ist das angejazzte, holländische Blues-Pendant zum Stray Cat Blues der STRAY CATS und versetzt den Hörer in fast ausgelassene Stimmung.
In Orphans Of Storm - einem Slow-Blues - bekommt Yoka ausreichend Gelegenheit, sich in diese Nummer reinzuknien und sich so zu steigern, dass genannte Joplin-Vergleiche gewaltig Nahrung bekommen. Tolles Saxofon-Solo im Übrigen.
Eine aufschreiende Slide-Gitarre eröffnet das pulsierende Head In The Clouds und die Power, welche Yoka da offenbart, bringen mir Dana Fuchs in den Sinn und natürlich auf wieder die selige Janis. Treibende Riffs im Wilko Johnson-Stil und raue Blues-Harp - was braucht man mehr?
Vielleicht so einen locker-flockigen Schluss, wie Last Orders, mit triefend ironischem Text, schönem Drive und reichlich Mundharmonika- und Saxofon-Einlagen. Der Gesang klingt hier ungeheuer nach Bad Influence - in meine Ohren nur von Vorteil.
Ob man den "kleinen Teufeln" jetzt schon einen eigenen Charakter zuschreiben kann, ist zumindest fraglich, aber wie man eine spannende, höchstunterhaltsame Scheibe aufnimmt, davon haben sie eine Menge Ahnung. Unbedingt mal reinhören.

Epi Schmidt, 03.03.2013

 

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