Liquido

Float

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 11.05.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Float, Nuclear Blast, 2005
Tim EiermannVocals & Guitar
Wolfgang SchrödlVocals, Guitar & Keyboards
Stefan Schulte-HolthausBass
Wolle MaierDrums
Gäste:
Eva JagunVocals (on Love Me Love Me)
Christoph SchneiderBass (on Love Me Love Me)
Produziert von: O.l.a.f. Opal, Christoph Schneider & Liquido Länge: 49 Min 49 Sek Medium: CD
01. Flip To Play08. No Sensitive Healing
02. Lay Your Head Down09. The Final Strike
03. Love Me Love Me10. High Roller
04. Bulletin11. Drag Me Down
05. Mr. Officer12. The Standard
06. Ordinary Life13. Jump Off
07. Fake Boys/Girls14. Valentine

Liquido haben bekanntermaßen ein Problem. Man mag es als Luxusproblem bezeichnen und viele Bands wären bestimmt gerne mit einem derartigen Problem belastet. Aber es lässt sich nun mal nicht leugnen oder wegdiskutieren. Ein Problem namens Narcotic. Nicht nur der übermächtige Schatten dieses Megasellers von 1999, sondern auch dieser Song an sich : für die Rocker viel zu süßlich waren die Chartskonsumenten enttäuscht, dass nix nachkam, waren irritiert, ob manch sperriger Töne auf der CD und wenn dann live gar noch dem Deathmetal gehuldigt wurde.Na, und für die Alternativefraktion, die eigentliche Zielgruppe für LIQUIDO, war Narcotic sowieso Ausverkauf.

Immer zwischen Baum und Borke, man liebte oder hasste Narcotic (und damit LIQUIDO), die Band als klassisches One-Hit-Wonder. Nun soll mit "Float" mal wieder (zum wievielten Male eigentlich ?) alles anders werden, nachdem auch die Majors LIQUIDO nicht mehr so richtig lieb hatten, verkauften sich die Releases nach dem Debüt doch eher wie Kühlschränke in der Antarktis. Nunmehr sind die Badener bei Nuclear Blast untergekommen und nichts mehr soll an alte Zeiten erinnern.

Keine Schweineorgel, keine La-La-La-Refrains, kein Kinderchor, der Klang wird bewusst aufgeraut, es gibt ein bisschen angepunkten Alternativerock mit Flip To Play, Bulletin oder No Sensitive Healing. Man gibt sich auch mal gerne trashig (Love Me Love Me) oder leicht manisch durchgeknallt (Mr. Officer), bricht poppige Ausflüge mit Schrägem und einem Anflug einer heftigen Gitarre. Trotzdem bleibt alles irgendwie harmlos, auf halbem Wege stehen, es fehlen so richtig überragende Songideen oder auch mal ein sich festsetzendes Killerriff.

Die erste Singelauskoppelung Ordinary Life erinnert mich irgendwie an The Bad Touch von der BLOODHOUND GANG, aber das bezieht sich dann auch nur aufs musikalische und nicht die dortigen pubertären Unverschämtheiten im textlichen Bereich. LIQUIDO sind einfach die netten, aber harmlosen Jungs von nebenan, so richtig kann und will man niemandem wehtun, der vorwiegend im midtempo-Bereich angesiedelte Konsenspop von "Float" wird niemanden verschrecken, aber auch kaum neue Fans an die Band binden.

Ein bisschen schade für diese recht sympathischen Typen, die einmal einen richtigen Geistesblitz hatten und live durchaus unterhaltsam sind (vor allem als Imitatoren von STORMTROOPERS OF DEATH). Wobei es Schlimmeres gibt als LIQUIDO, ebenso wie es Schlimmeres gibt als das Schicksal von LIQUIDO.

Ralf Stierlen, 11.05.2005

 

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