Legion Of The Damned Descent Into Chaos, Massacre Records, 2011 |
Maurice Swinkels | Vocals | |||
Richard Ebisch | Guitar | |||
Harold Gielen | Bass | |||
Erik Fleuren | Drums | |||
Gäste | ||||
Peter Tägtgren | Vocals on "Legion Of The Damned" | |||
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01. Descent Into Chaos [Intro] | 07. Lord Of The Flies | |||
02. Night Of The Sabbath | 08. Desolation Empire | |||
03. War Is In My Blood | 09. The Hand Of Darkness | |||
04. Shrapnel Rain | 10. Repossessed | |||
05. Holy Blood, Holy War | 11. Legion Of The Damned [Bonus Track] | |||
06. Killzone | ||||
Wer in der letzten Zeit die Berichterstattung über Metal bei unseren Kollegen der Print- und Onlinepresse verfolgt hat, der wird insbesondere bei den Bandfotos einen kleinen Minitrend erkannt haben.
Entweder rekrutiert man für die Fotos die Schminkprofis des Roten Kreuzes, um sich Brandwunden, Pestbeulen oder andere Geschwüre auf die Haut pinseln zu lassen oder man behilft sich Photoshop-Profis, die diese vor dem Entwicklungsprozess der Fotos digital auf den Körper zaubern.
Auch LEGION OF THE DAMNED haben die Zeichen der Zeit erkannt und posen uns auf ihren Pics mit allerlei offenem Fleisch entgegen.
Ich gebe gerne zu, ich habe mir Mitte der 80er Jahre KREATORS "Pleasure To Kill" auch zulegt, um mit dem demonstrativ auf dem Bett liegengelassenen Cover meine Mutter zu schocken.
25 Jahre später treiben mir allerdings solche Splatter-Effekte nur ein kleines Grinsen ins Gesicht.
Aber man soll sich ja nicht mit Äußerlichkeiten ablenken lassen, entscheidend ist in der Musik schließlich immer noch das Ohr als Sinnesorgan.
Und da muss man sagen, dass LEGION OF THE DAMNED besser denn je sind. Gerade in punkto Härte machen die Holländer keine Gefangenen und säbeln uns messerschafe, vom neuen Produzenten Peter Tägtgren veredelte Riffs entgegen.
Auch wenn das Intro zu "Descent Into Chaos" noch ein wenig monoton wirkt, weil uns eine dämonische Stimme ein halbes Dutzend mal eintrichtern möchte, dass dies das "Age" ist "When Empires Fall", so ist diese Monotonie auf dem Rest des Albums nicht mehr aufzufinden.
Der Härtelevel ist über das gesamte Album gleichbleibend hoch und nur das akustische Intro zu Lord Of The Flies bietet kurzfristige Entspannung. Dennoch wirkt der fünfte Longplayer der Holländer durch seine Tempowechsel und zahlreichen Breaks sehr dynamisch und vielschichtig.
Gerade bei solchen Thrash-Perlen wie Shrapnel Rain, Lord Of The Flies oder The Hand Of Darkness fühlt man sich immer wieder an die besten Zeiten von SLAYER erinnert.
"Descent Into Chaos" ist wirklich ein tolles Album geworden und nachträglich betrachtet scheint sich der Produzentenwechsel für die Band auszahlt zu haben.
Wer die Songs des Albums live erleben will, der hat gleich im Januar die Chance dazu, wenn LEGION OF THE DAMNED zusammen mit KATAKLYSM die deutschen Bühnenbretter bearbeiten werden.