Lance Keltner Empty V, Phoenic Records, 1999 |
Lance Keltner | Les Pauls, Vocals | |||
Cole Hanson | Master of the Telecaster, Backing Vocals, Percussion | |||
Jimmy Hill | Muli-string Bass Guitar, Backing Vocals | |||
Brian Keeling | Drums | |||
Phillip Edwards | Piano, Organ | |||
Ian McLagan | Hammond Organ (Grace & Show Me) | |||
und weitere Gäste | ||||
| ||||
1. Grace | 6. Throwing Stones | |||
2. Show Me | 7. Train Of Misery | |||
3. I Ain't Got The Time | 8. Tomorrow Will Come | |||
4. Hand Of Mercy | 9. Dissin' The Man | |||
5. Light A Candle | ||||
"People didn't stop wanting rock and roll music, record companies just stopped giving it to them" ist eine der Liner-Notes die Lance Keltner im Booklet seine 99er CD "Empty V" zum besten gibt (ein köstliches Wortspiel auf MTV).
Lance hört jedenfalls nicht damit auf für Nachschub zu sorgen. Und mit was für einem Dampf! Eine fantastische Rock-Scheibe!
Wer eine "Les Paul" spielt, wer Show Me covert (das schon Ron Wood auf seinem "Slide On This" Album 1992 spielte), wer Ian McLagan zur Recording-Session einlädt, seine Scheibe von Andy Johns (ROLLING STONES, LED ZEPPELIN, VAN HALEN, etc.) produzieren lässt, usw., der KANN kein schlechter Mensch sein.
Ich bin wirklich begeistert von dem was Lance Keltner hier abliefert. Bester, in den 70ern verwurzelter Hard Rock dröhnt aus den Speakern.
Öfters klingt es wie siebziger Rockbands, manchmal wie JOURNEY, aber mit der richtigen Portion Dreck und ohne den Schmalz. Auch Shouter-Qualitäten kann Lance durchaus aufweisen. Erinnert mich öfters an Derek St. Holmes, der ja schon die frühen Ted Nugent-Alben erst mit der richtigen Stimme versehen hat. Das schon genannte Show Me hätt' ich beinahe nicht erkannt, so rockt die Band hier los. Passendes Rock'n'Roll-Solo inklusive. "Woody" hätte daran mit Sicherheit seine Freude!
Bei I Ain't Got The Time komm' ich vielleicht noch irgendwann drauf, woher ich den Song kenne. Möglicherweise ist diese großartige Ballade auch nur zusammengeklaut. Aber wenn so was dabei rauskommt: Nur zu Lance!
Mit einem gnadenlosen AC/DC-Riff rockt Hand Of Mercy los. Das Piano honky-tonkt dazu. Ja, COLD CHISEL könnten durchaus Pate gestanden haben.
Bei allen Vergleichen ist es aber trotzdem so, dass Lance und seine hervorragende Band (Rhythmusgitarre: Telecaster!) durchaus eigenständig sind. Am Schluss sind doch alle Chuck Berry's Kinder.
Auch die Balladen lassen die Stimmung in keinster Weise absinken. Tomorrow Will Come erinnert mich an TESLA, während die Southern-Wurzeln besonders deutlich in Train Of Misery (vgl. BROTHER CANE "1st."!) zum Vorschein kommen.
Ja, und einen Killer-Song wie Dissin' The Man würde Axl Rose die Tränen in die Augen treiben, könnte er das nachmachen.
Wer sich was Gutes tun will und gleichzeitig den Plattenfirmen zeigen will, dass "People still want Rock'n'Roll!", der legt sich diese, oder eine der anderen Lance Keltner-Scheiben zu.
Ich hab schon fast Angst den live zu erleben - ich fürchte ich bekomme einen Herzinfarkt!