Stoppok

Krefeld, Kulturfabrik, 10.03.2024

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 14.03.2024
Stil: Rock

Links:

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Venue: Kulturfabrik


Redakteur(e):

Frank Ipach


Heute, in Zeiten wo alles irgendwie unsicher und fragwürdig erscheint, der eine oder die andere sogar meint, man könne ja gar nix mehr sagen, erscheint ein STOPPOK-Konzert an einem Sonntagabend in Krefeld wie eine Oase der Glückseligkeit. Hier im altehrwürdigen Konzertsaal der Kulturfabrik zu Krefeld ist die Welt offenbar noch in Ordnung. Alle ticken mehr oder weniger gleich, die Herzen quasi in einem Takt. Die Stoppok Fans erscheinen zu Hunderten und machen die Bude so gut wie voll. Zwischen all den lächelnden, tänzelnden und mitsingenden Menschen findet man nicht allzu viele Lücken. Quasi ausverkauft.

Foto: Frank Ipach

Und spätestens wenn Stefan Stoppok gegen Ende seines Vortrags irgendwann sein 'Mal dein Herz an' anstimmt und das beseelte Publikum lauthals mitsingt und zu einem vielstimmigen A Capella Chor mutiert, weiß man dass man nichts falsch gemacht hat. Eine Schar von Musikliebhabern feirt sich selbst und die vier Künstler auf der Bühne. Ein geiler Groove-Apparat, der nach vier Konzerten der laufenden Tour schon verdammt gut eingespielt erscheint, auch wenn Stoppok zwischendurch mal einen Texthänger milde weglächelnd und dieses Mini-Malheur auf sein fortgeschrittenes Alter schiebt. Wer ist schon perfekt? Niemand. Erst recht nicht die einschlägigen Politiker die Meister Stoppok zwischendurch in seiner unnachahmlichen Art an den Pranger stellt und eindringlich die in Deutschland lobenswerterweise noch funktionierende Demokratie wertschätzt. Das alles drückt sich natürlich auch in einem seiner wunderbar hymnenhaften Songs wie Pack mit an aus. Bleib standhaft und hör auf dein Herz. Einfach und plakativ. Aber in solchen Momenten die beste Parole, die man ausgeben kann.

Wer so eine reibungslos gut spielende Band hinter sich und so ein treues Publikum vor sich weiß, kann sich auch mal erlauben den falschen Song anzuzetteln bzw. die falsche Gitarre zu greifen. Stoppok hat stets eine charmante Entschuldigung zur Hand und überzeugt mit einem Klassiker aus seiner weit über 30 Jahre währenden Karriere. Ganz der Entertainer. Freundlich und amüsant geht es zur Sache. Nicht umsonst singt der umjubelte Gitarrist zum Ende des Gigs auch sein ohrwurmiges Es hätte nicht besser kommen können. Die lustvoll auf der Bühne agierenden Künstler zeigen eindrücklich wie man gekonnt die Dynamik steuert und die Dramaturgie eines 2-stündigen Konzertes so feinfühlig lenkt, dass keine Langeweile aufkommt und die Höhepunkte an den richtigen Stellen für aufschäumende Stimmung sorgen.

Da muss man auch nicht mehr allzu viele Worte über Bassist Reggie Worthy verlieren. Musikalisch verlässlich steht diese stattliche Erscheinung auf der Bühne wie der sprichwörtliche Fels in der Brandung. Und das seit 27 Jahren. Nicht ganz so lange, aber doch schon einige Jährchen steigert der gute Sebel mit seinem breitgefächerten Können an Keyboards und Gitarre das Qualitätslevel dieses Quartetts. Eine wahrhaft eng verzahnte Truppe, die mit dem neuen Drummer Leo Lazar eine wertvolle Ergänzung zu verzeichnen hat. Ein Schlagzeuger der mit enormer Spielfreude jeden Klöppelschlag zu leben und zu genießen scheint. Einfallsreich und einfühlsam. Ein geschmeidiger Rock-Drummer erster Klasse. Volltreffer!

Natürlich stellt Stoppok ein paar seiner brandneuen Songs vor. Schließlich hört die Tour ja auf den Namen des neuen Albums "Teufelsküche". Stimmungsvolle Songs wie Wer Du wirklich bist und Klugscheißeralarm werden sicherlich eines Tages auch zu den unverzichtbaren Konzertklassikern gehören. Aber Sonntagabend zählt auch die sentimentale Rückbesinnung auf die frühen Neunziger, als Stoppok begann seines Status mit unkaputtbaren Liedern wie Aus dem Beton zu zementieren. Solche liebevollen Alltagsgeschichten bleiben unvergänglich, dürfen daher nicht fehlen und werden vom Publikum geliebt und gefeiert. So hinterlassen alle Beteiligten gemeinsam ein eindrucksvolles Statement. Künstler und Publikum werden eins.  

 

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