Kevin Montgomery

2:30 A.M.

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 16.07.2004
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Kevin Montgomery
2:30 A.M., Syren Records, 2004
Kevin Montgomery Vocals, Acoustic Guitar
Doug Pettibone Electric Guitar, Gutstring Guitar
Bob Britt Electric Guitar
Al Perkins Pedal Steel, Lap Steel
Robert Reynolds Bass
Glenn Worf Bass
Paul Deakin Drums
Chad Cromwell Drums
Matt Rollings Piano
Lee Ann Womack Backing Vocals
Trisha Yearwood Backing Vocals
Produziert von: Kevin & Bob Montgomery Länge: 58 Min 47 Sek Medium: CD
1. Tennessee Girl8. Way Back When
2. Cherokee City9. Thank You Very Much
3. Red-Blooded American Boy10. Bella Bina
4. I Can't Drive You From My Mind11. No Surrender
5. Melrose12. I Want You
6. She Don't Wake Me Up13. Fear Nothing
7. Wreckless 

Wenn jemand mit den stilprägenden Elementen des Westcoast-Country-Rock bzw. mit Bands oder Künstlern wie THE EAGLES, Gram Parsons und Roger McGuinn in Verbindung gebracht wird, schwenke ich als alter Fan natürlich sofort in die Entdeckerspur ein. Und siehe da, dieser Kevin Montgomery entpuppt sich als lohnenswerte Errungenschaft.

Da sein werter Vater Bob Montgomery schon in den frühen Sechzigern als Songwriting-Partner von Buddy Holly reüssierte und Kevins Mama immerhin im Backgroundchor für Elvis sang, durfte unser Sprössling natürlich nicht ohne musikalisches Talent zur Welt kommen.
Kevins Debutalbum ("Fear nothing") erschien bereits 1994 bei A&M Records und er tourte in der Folgezeit mit Grössen wie Sheryl Crow, David Crosby und Peter Himmelmann durch die amerikanischen Staaten. (New-)Country-Stars wie Mary Chapin-Carpenter, Martina McBride und Juice Newton arbeiteten mit Kevin und coverten diverse Songs für ihre eigenen Alben.

So blieb Montgomery über die Jahre im Gespräch, tourte unverdrossen mit seinen ROAD TRIPPERS durch die U.S.A. und Europa und entschloss sich nun gemeinsam mit Robert Reynolds (THE MAVERICKS) als Produzent ein weiteres Album einzuspielen.

Es entstand ein sehr kurzweiliges, zeitgenössisches Country-Pop-Werk, welches allerdings traditionell geerdet bleibt und sich nicht (wie manche andere Nashville-Country-Stars) zu stark in kommerziell ausgerichteten Aspekten verstrickt und vor lauter Gefälligkeit zu erstarren droht.

Sicher, Montgomerys Melodien gehen natürlich auch ins Ohr (das ist schliesslich die Intention dieser Art Musik), aber eben nicht auf die abgehalfterte Art. Und wenn Country-Rock, dann auch richtig mit Esprit (wie in Tennessee Girl), wenn Singer-Songwriter, dann auch stilbewusst im Country-Idiom mit Pedal-Steel und Fiddle, wenn Jingle-Jangle Pop dann auch in Anlehnung an die, deren Erfindungsreichtum wir alles zu verdanken haben.
Ihr versteht, was ich meine, das haben wir alles irgendwo schon mal gehört. Aber haben wir bei der Fussball-Euro nicht auch mit wachsender Begeisterung den Griechen die Daumen gedrückt, weil sie zwar einerseits traditionell ausgerichtet daherkamen und bei manchem Ästheten für Stirnrunzeln sorgten, aber schlussendlich doch den einen oder anderen tollen Pass spielten und ja, Tore schossen, wo andere sich vor lauter vermeintlicher Innovation verhedderten.

Kevin Montgomery verfolgt eine ähnliche Philosophie. Ruhig, abgeklärt, die alten Werte schätzend, allerdings nicht vor Modernismen flüchtend und im richtigen Moment die eine, schöne Melodie servierend, als könne nur er allein sie ersonnen haben. Paradebeispiel für mich, die herzzerreissende Ballade She don't wake me up mit schmachtenden Backing Vocals, perlendem Klavier von Matt Rollings (Lyle Lovett) und einem kreischenden Lap-Steel Solo von Altmeister Al Perkins.

Wie in seinen weiteren Songs vereint Montgomery auch hier seine ureigensten Einflüsse zu einem gelungenen Konglomerat aus Jackson Browne, Lyle Lovett, Bruce Springsteen, James Taylor, BYRDS und EAGLES, die jeweils in kleinen Dosen die Arrangements inspirieren.
Interessanterweise erinnert mich Kevin oftmals an einen fast vergessenen Amerikaner, der auch zwei, drei bemerkenswerte Alben in diesem übervölkerten Genre veröffentlichte, nämlich Jude Cole, (remember?). Ähnliche Stimmfärbung (leicht angerauter Tenor) und ähnliche musikalische Ausrichtung (obwohl etwas weniger Country Anteile).

Tja, und immer mal diese oder jene Killer-Hookline aus dem Ärmel schüttelnd, die einen schon mal den ganzen Tag begleiten kann... so geschehen bei Way back when.
Ein gutes Album. Ehrlich, echt, empfehlenswert.

Frank Ipach, 16.07.2004

 

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