Kentucky Thunder

'Bout Damn Time

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 28.02.2011
Jahr: 2010
Stil: Country Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Kentucky Thunder
'Bout Damn Time, Eigenvertrieb, 2010
Etta BrittVocals
Vickie CarricoVocals
Jonell MosserVocals
Sheila LawrenceVocals
Bob BrittGuitar
Jon ColemanPiano, Hammond B-3
Chris EddyDrums
Randy LeagoPiano, Hammond B-3
Steve MackeyBass
Produziert von: Kentucky Thunder Länge: 61 Min 29 Sek Medium: CD
01. Paper Thin08. Better Fantasy
02. One Thing I Know09. Who's Laughing At Who
03. I Believe10. Stumblin Over The Pieces
04. Love Is A Gift11. Run
05. I Don't Care Who Knows12. Baton Rouge
06. I Am On Your Side13. I Can't Win
07. What About Me14. My Old Kentucky Home

Bei KENTUCKY THUNDER haben sich vier hervorragende Sängerinnen zusammengefunden, die allesamt aus der Country Rock-Szene von Nashville stammen und bereits seit Jahren - zum Teil seit Jahrzehnten - eigene, erfolgreiche Karrieren als Singer/Songwriter hinter sich haben. Und vor sich! Denn mit KENTUCKY THUNDER haben sie ein geeignetes Vehikel gefunden, welches jeden Konzertraum erschüttern dürfte. Hinter der geballten Kraft dieser vier Stimmen treten die Instrumente zwar manchmal in den Hintergrund, aber das tut der Stimmung nun wirklich keinen Abbruch.
Diese Stimmung haben sie vor gut einem Jahr an drei Abenden bei Auftritten im Lindsley in Nashville eingefangen nun auf "Bout Damn Time" veröffentlicht.
Wenn man gleich mit einem Killersong wie John Hiatts Paper Thin einsteigt, ist der Boden eigentlich schon perfekt bereitet. Jedoch ist Johns unvergleichliches Organ dermaßen in meinem Gehör eingebrannt, dass in mir doch leise Zweifel aufkommen, ob das über das gesamte Album mit diesen Sängerinnen funktionieren wird. Immerhin rettet die gut aufgestellte Band und vor allem das lärmende - wenngleich kurze - Gitarrensolo diesen tollen Song.
Ab dem zweiten Song ist es vorbei mit Bedenken. Einfach klasse, wie diese powervollen Stimmen harmonieren. Da kann das ruhig so eine gemütlich schunkelnde Nummer wie One Thing I Know. Da schwingt sich die Leadsängerin zu gefühlvoll-souligen Gesangshöhen auf und ihre Schwestern im Gesang liefern ihr jederzeit ein stabiles Fundament, um sie zu weiteren Höhepunkten zu treiben. Wer irgendwas für Gesang übrig hat, sollte sich das anhören. Allein, wie sich der Song dynamisch steigert - herrlich.

Trotz der - räumlichen - Nähe zur Country-Hochburg, bewegen sich die Damen gern im groovigen Umfeld des R&B, des Soul und sogar des Gospel. Gut, besonders Letzteres ist im Süden der Vereinigten Staaten nicht so abwegig. Aber durchaus beeindruckend, wie vier "weiße Stimmen" das so perfekt inszenieren. Und sich, wie in I Believe, da so - ja, fast schon manisch - hineinsteigern. Das sollte für erste Gänsehäute ausreichen.
Ja, natürlich ist man da auch in unmittelbarer Blues-Nähe und dem wird mit der Ballade Love Is A Gift Tribut gezollt.
Mit Willie Dixons Blues-Boogie I Don't Care Who Knows kommt dann deutlich mehr Schwung auf und man kann sich richtig vorstellen, wie der ganze Saal das Swingen anfängt. Stil und Vortrag rufen in mir sofort Vergleiche zu Candye Kane hervor. Die bewegt sich gern und häufig in ähnlich groovigem Umfeld.
In seinen Bann zieht das folgende I Am On Your Side vom ersten Ton an. Das ist genau die Sorte von gefühlvollem Lied, welches man irgendwo schon einmal gehört zu haben glaubt. Vielleicht weil es im Inneren eine Seite zum Schwingen bringt? Keine Ahnung und ich weiß auch nicht, ob dieses Lied bereits irgendwo ein Hit war oder ist, aber wenn nicht, dann wird es verdammt Zeit dafür! Der Albumtitel sei hier Programm.

Leicht funky geht’s bei Better Fantasy zu und hier kommt mir - nicht zuletzt durch den Gesang (Vickie Carrico?) - die Engländerin Dani Wilde in den Sinn. Bringt weiteren Schwung in die Show von KENTUCKY THUNDER, auch durch das tolle Orgelsolo.
Ein weiterer "Muss-Hit" ist das eingängige Who's Laughing At Who, welches mich erneut an Candye Kane und besonders an deren What Happend To The Girl - einer meiner Lieblingssongs - erinnert.
Auch die Ballade Stumblin Over The Pieces ist geeignet, sich für alle Zeiten im Gehörgang festzusetzen. Das Saxofonsolo tut sein Übriges, damit man zu diesem Song dahinschwelgt. Wer Vergleiche braucht: Tracy Nelson klingt öfter mal ähnlich begeisternd.
Das dynamisch rockende, sich immer mehr steigerndere Run biegt dann schon langsam auf die Zielgerade ein und der flotte Rock'n'Roll von Baton Rouge sorgt für hemmungsloses Boogie-Feeling und Abtanzen.
Kurz vor Schluss fügen sich die vier Ladies zu einem Stimmen-Massiv zusammen, um eine Gospel-Nummer namens I Can't Win vom Stapel zu lassen, die sicher Berge versetzen könnte. Große Klasse.
Wenn man sich KENTUCKY THUNDER nennt, kommt man wohl nicht umhin, als den Abend - und diese CD - mit My Old Kentucky Home rein a Capella zu beschließen. Eine letzte Demonstration, welch vier Ausnahmesängerinnen hier zusammengefunden haben. Ob wir die in unseren Breitengraden jemals zusammen auf der Bühne sehen werden ist wohl fraglich, aber immerhin kann man sich jetzt per CD an am Klang von KENTUCKY THUNDER erfreuen. Wurde auch verdammt Zeit!

Epi Schmidt, 25.02.2011

 

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