Kasabian Velociraptor!, Columbia Records/Sony Music, 2011 |
Tom Meighan | Vocals | |||
Sergio Pizzorno | Guitars, Vocals, Bass, Synthesizers | |||
Chris Edwards | Bass | |||
Ian Matthews | Drums, Percussion | |||
Guests: | ||||
Jason Mehler | Additional Guitar | |||
Ben Kealey | Additional Keyboards | |||
Tim Carter | Additional Guitar, Additional Percussion | |||
Dan Ralph Martin | Additional Guitar, Additional Percussion on Tracks 04 & 09 | |||
Gary Alesbrook | Trumpet | |||
Mat Coleman | Trombone | |||
Andrew Kinsman | Saxophone | |||
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01. Let's Roll Just Like We Used To | 07. I Hear Voices | |||
02. Days Are Forgotten | 08. Re-Wired | |||
03. Goodbye Kiss | 09. Man Of Simple Pleasures | |||
04. La Fee Verte | 10. Switchblade Smiles | |||
05. Velociraptor! | 11. Neon Noon | |||
06. Acid Turkish Bath (Shelter From The Storm) | ||||
Was haben KASABIAN, hier zuletzt mit "West Ryder Pauper Lunatic Asylum" auffällig geworden, und Velociraptor (= schneller Räuber), eine Raubdinosauriergattung aus der Kreidezeit, neben ihrer Intelligenz, gemeinsam? Nun, die vier Jungs aus den East Midlands im englischen Teil der Britischen Inseln, entliehen sich für ihr neuestes Album mal eben die Bezeichnung, des inzwischen natürlich längst ausgestorbenen, Fleischfressers. Ob “Velociraptor!“ auch nur annähernd so mit Vorsicht zu genießen ist, wie sein Namensgeber, muss sich erst noch herausstellen.
Die Briten bleiben auch mit ihrem aktuellen Output ihrer Linie treu, indem sie die unterschiedlichsten Stilelemente darauf unterbringen. Indie Rock, Hard Rock, Space Rock, Psychedelic, Noise Rock, Britpop, Schlager, Klassik, Elektro und Weltmusik begegnen sich hier und kommen recht gut miteinander klar. Die Tracks sind, obwohl sie gelegentlich etwas schief klingen, samt und sonders wahnsinnig melodisch und bringen es teilweise sogar bis zur Eingängigkeit. Rockiges und Orchestrales erklingen neben Balladeskem, elektrische und elektronische neben akustischen, gewohnte neben fremd anmutenden Tönen. Herauszuhörende Vorbilder sind dieses mal unter anderem THE BEATLES, LED ZEPPELIN, THE BEACH BOYS, NIRVANA und KRAFTWERK. Diesen, nicht gerade anspruchslosen, Referenzen muss man erst mal gerecht werden. KASABIAN schaffen das jedoch, zusammen mit ihren Studiogästen, über die gesamte Albumlänge betrachtet, ganz gut. Darüber hinaus bringen sie es, trotz dieser versammelten Einflüsse, wieder mit gewohnter Souveränität fertig, der Chose ihren ureigenen Sound und Charakter zu verpassen. Die vier Briten haben also, alleine schon deshalb, aber ebenso aufgrund ihrer bisherigen Erfolge (hauptsächlich im UK), ganz sicher die Berechtigung, derart selbstbewusst daherzukommen, wie sie das tun.
“Velociraptor!“ springt seine Opfer zwar erst mit einer gewissen Verzögerung an, lässt dann aber nicht mehr von ihnen ab, bis er sie endgültig zur Strecke gebracht hat. Insofern ist bei der Verkostung des Materials schon eine gewisse Vorsicht geboten. Obwohl dem Longplayer der, oft so gerne beschworene, rote Faden, nahezu komplett abgeht, hinterlässt er nämlich einen, nicht zu unterschätzenden, faszinierenden Eindruck. KASABIANS Expedition in ein früheres Erdzeitalter, darf getrost als Erfolg verbucht werden. Es ist jedoch nicht unbedingt von Notwendigkeit, Dinosaurierexperte oder -enthusiast zu sein, um an diesem Rundling, der bestimmt so manchen Bühnensong bietet, seine helle Freude zu haben.