Josh Ritter

The Beast In Its Tracks

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.03.2013
Jahr: 2013
Stil: Singer-Songwriter

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Josh Ritter
The Beast In Its Tracks, Yep Roc Records, 2013
Produziert von: Sam Kassirer Länge: 43 Min 47 Sek Medium: CD
01. Third Arm07. Heart's Ease
02. Evil Eye08. In Your Arms Again
03. A Certain Light09. The Appleblossom Rag
04. Hopeful10. Bonfire
05. Nightmares11. In Your Arms Awhile
06. New Lover12. Joy To You Baby
13. Lights

Seinen inneren Schweinehund zu überwinden kann ganz schön anstrengend werden. Wenn man nach einer Scheidung vor lauter Frust zur Flasche greift, gar an Selbstmord denkt und wie eine ferngesteuerte Marionette über die Bildfläche wandelt, braucht man reichlich Energie und Willen, sich aus diesem Loch zu befreien. Der Künstler von Format schreibt sich im besten Falle seinen Frust von der Seele, komponiert, textet, flüchtet sich in Aktionismus, filtert, analysiert und kommt am Ende mit einem spannenden Album um die Ecke, das seinen Seelenzustand widerspiegelt, den inneren Schweinehund in die Schranken gewiesen hat und im besten Falle den Hörer packt und anrührt.

Josh Ritter, der erfahrene Singer-Songwriter aus Idaho, der 2001 und 2003 mit Alben wie "Golden Age Of Radio" und "Hello Starling" die Fachwelt und die Americana-Gemeinde als vielversprechendes Talent aufrüttelte und sich jahrelang auf der Sonnenseite des Lebens befand, sah sich zuletzt in eben jener misslichen Lage und portraitiert nun seine innere Zerissenheit und den Weg zurück ins Leben schonungslos auf seinem neuen Werk "The Beast In Its Tracks".

Ritter verfällt jedoch nicht in nervige Weinerlichkeit, sondern skizziert seine Albträume und Ängste mit dem nötigen Abstand eines inzwischen wieder glücklich verliebten Zeitgenossen. Einfach und direkt sollte die Produktion werden, ohne Bombast oder zuckrigen Zierrat. Oft zeigt sich Josh unter der produktionstechnischen Obhut von Sam Kassirer (u.a. Kris Delmhorst) als Singer-Songwriter im ursprünglichen Sinne, lediglich mit Gesang, akustischer Gitarre und kleinen, farbgebenden Keyboardflächen. Gibt sich quasi dylanesk nachdenklich oder verfällt in den lebhafteren Tonfall eines Paul Simon, fügt Percussion und Pianoperlen hinzu und strahlt lächelnde Zuversicht aus. Dabei gelingen ihm bei aller Reduziertheit einige echte Ohrwürmer, die dann auch, wenn's mal einen Tick opulenter wird, an Kollegen wie Josh Rouse, Matthew Sweet oder Tim Easton erinnern.

Die entwaffnende Ehrlichkeit steht dem Künstler gut und "The Beast In Its Tracks" gerät zu einem recht gefälligen Album, das mit seinem größtenteils akustischen Gewand für einige echte Höhepunkte sorgt, an kompositorische Glanztaten aus Ritters Vergangenheit anknüpft und schließlich mit dem jubilierenden Bonfire beweist, dass Josh wieder mit beiden Beinen im Leben steht.

Frank Ipach, 02.03.2013

 

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