Johnny Cash

The Life in Lyrics - Sein Leben, seine Texte

( English translation by Google Translation by Google )

Buch-Review

Reviewdatum: 30.10.2023
Stil: Country
Autor: Johnny Cash mit Mark Stielper
Seitenzahl: 384
ISBN: 978-3-442-76256-9
Preis: 48,00 EUR

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Verlag: Penguin Random House


Redakteur(e):

Epi Schmidt


Man könnte meinen, über Johnny Cash gäbe es doch genug Bücher und es sollte mittlerweile, 20 Jahre nach seinem Tod, alles über die Country-Ikone gesagt sein. Allerdings bezieht man seine Informationen für gewöhnlich am besten aus erster Hand und da verbleiben heutzutage eben nur noch seine Songtexte. Persönlicher und privater geht es nicht, zumal Cash nie oberflächliche Reime a la Boy-meets-Girl aneinander reihte, sondern praktisch immer mindestens interessante, wenn nicht faszinierende, tiefer schürfende Erzählungen parat hatte.

 

Abgesehen davon, dass dies ein wunderschön gemachtes, großformatiges (24 x 32 cm) Werk ist, das vor toller und häufig seltener und bisher nicht gezeigter Bilder strotzt, liefert es einen sehr interessanten Ansatz, indem es anhand von 125 Lieder aus dem Schaffen Johnny Cashs seinen Werdegang und seine Lebensgeschichte nachzeichnet. Nicht einmal ein Viertel von dem, was der Sänger tatsächlich geschrieben hat, und trotzdem eine stattliche Menge. Dabei nicht einfach Hits und größte Erfolge ausgewählt, sonder eben jene Titel, die uns den “Man in Black“ näher bringen.

 

Dabei unterstützen die persönlichen Beiträge von John Carter Cash, dem einzigen gemeinsamen Kind von Johnny Cash und June Carter Cash, der, wenngleich erst 1970 geboren, der bestmögliche Zeitzeuge überhaupt ist. Dabei darf man weder bei den Texten, noch bei dem, was seine Eltern erzählten alles komplett für bare Münze nehmen, denn, wie June einmal auf eine Nachfrage von ihrem Sohn antwortete: “Wir werden doch eine gute Geschichte nicht durch die Wahrheit ruinieren“. Dennoch steckt hier jede Menge, auch überprüfbare, Wahrheit drin und ob man sich nur in die Lektüre vertieft, oder – wie in der Einführung unbedingt empfohlen wird – die Musik Johnny Cashs dazu hört, es öffnen sich auf jeden Fall ein paar Türen und man gewinnt neue Eindrücke.

 

Und entdeckt mit Sicherheit auch neue Lieder, denn neben den unvermeidlichen Klassikern, wie I Walk The Line, Give My Love To Rose, Folsom Prison Blues, usw., rücken hier ganz viele Titel in den Fokus, die entweder durch die zugehörige Geschichte interessant werden, oder das Leben des Menschen Johnny Cash ergänzen und besser verstehen lassen. Dazu gehören, gern übersehene (bzw. überhörte) frühe Hits, wie There You Go (in den Charts höher platziert als I Walk The Line) dazu, Songs aus seinen Konzeptalben (“Ride This Train“, “Bitter Tears“, “From Sea To Shining Sea“...), wie auch ganz viele Lieder aus den 70er und 80er Jahren, die man hierzulande kaum bis gar nicht kennt. Man bereite sich darauf vor, dass sich nach der Lektüre dieses Buches die Musiksammlung erweitert.

 

Außerdem findet sich auch eine Auflistung von Titeln, die zwar nicht von ihm geschrieben, aber denen Johnny Cash durchaus seinen Stempel aufgedrückt hat. Darunter Kris Kristoffersons Sunday Morning Coming Down, Stings I Hung My Head, Bob Dylans It Ain't Me, Babe, Ervin T. Rouses Orange Blossom Special und natürlich Shel Silversteins A Boy Named Sue. Bedenkt man jetzt noch die über 600 Stücke, die er selbst verfasst hat, ist das schon ein gewaltiges Vermächtnis, welches Cash hinterlassen hat und aus dem Mark Stielper für dieses opulente Werk geschöpft hat. Im Einband wird Cash mit den Worten zitiert: "Stielper war mein Freund, unser Familienarchivar und wusste mehr über mich, als ich selbst". Der Leser weiß hernach jedenfalls auch einiges mehr. Ich denke, für einen echten Fan, gehört “The Life in Lyrics“ mindestens auf den Wunschzettel.

 

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