Joanne Shaw Taylor

The Blues Album

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 24.09.2021
Jahr: 2021
Stil: Blues, Rock
Spiellänge: 43:46
Produzent: Joe Bonamassa & Josh Smith

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Plattenfirma: Keeping The Blues Alive Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Mike Farris

Joe Bonamassa

Josh Smith

Fleetwood Mac

John Hiatt

Ry Cooder

The Fabulous Thunderbirds

Dion

Joanna Connor

Titel
01. Stop Messin' Around
02. If That Ain't A Reason
03. Keep On Lovin' Me
04. If You Gotta Make Of Fool Of Somebody
05. Don't Go Away Mad
06. Scraps Vignette
 
07. Can't You See What You're Doing To Me
08. Let Me Down Easy
09. Two Time My Lovin'
10. I Don't Know What You've Got
12. Three Time Loser
Musiker Instrument
Joanne Shaw Taylor Guitar, Vocals
Greg Morrow Drums, Percussion
Reese Wynans Keyboards
Steve Mackey Bass
Joe Bonamassa Guitar, Vocals on 'Let Me Down Easy'
Josh Smith Guitar
Steve Patrick Trumpet
Mark Douthit Saxophone
Barry Green Trombone
Calvin Turner Horn Arrangements
Mike Farris Background Vocals on 'I Don't Know What You Got'
Kim Fleming, Devonne Fowlkes, Xavier Rucker Background Vocals

Schon seit einigen Wochen macht uns Joanne Shaw Taylor mit Vorab-Videos zu ihrem neuen Album den Mund wässerig und bereits nach dem ersten Hören kann ich sagen: Sie erfüllt die Erwartungen mindestens oder übertrifft sie sogar. Zunächst einmal denkt man sich natürlich, “The Blues Album“? Als hätte sie bisher was anderes gemacht...

Tatsächlich geht es hier darum, dass es ausschließlich Blues-Covers sind, die sie hier eingespielt hat. Mit dem befreundeten Joe Bonamassa hatte sie den richtigen Gefährten für dieses Project und erwartungsgemäß erscheint die Scheibe auf dessen “Keeping The Blues Alive“-Label. Ich hatte ja über Jahre ein gespanntes Verhältnis zu Joe, unter anderem wegen seinen unzähligen Veröffentlichungen. Was er allerdings mit seinem Label, bzw. der dahintersteckenden Non-Profit-Organisation und den Produktionen leistet, da gebührt ihm absolute Achtung.

Nun also dieses Album, für das er selbst einige Titel vorschlug und bei dem er sich besonders auf den Gesang von Joanne konzentrieren und diesen hervorheben wollte. Keine Sorge, darunter leidet weder das Gitarrenspiel, noch landet es im Hintergrund. Gleich bei FLEETWOOD MACs Stop Messin' Round geht’s munter stampfend los und die Lead-Gitarre springt einem förmlich ins Gesicht. Im Hintergrund wirken solche Asse, wie Josh Smith an der Gitarre und Reese Wynans an Orgel und Piano (klasse Solo!) und in der Tat scheint Joe die richtigen Worte gefunden zu haben, um Joannes Stimme ausdrucksstärker und noch voller klingen zu lassen. Der Einstieg ist hier schon die halbe Miete. Und die restliche wird praktisch mit Little Miltons If That Ain't A Reason gezahlt. Die Idee dafür stammt von Bonamassa und was er hier für eine tolle Soulstimme aus Joanne Shaw Taylor herauskitzelt, hätte ich nicht für möglich gehalten. Die Bläser-Sektion dahinter sorgt für bestes Memphis-Feeling und das Gitarrensolo setzt dem noch die Krone auf. Und das Ganze noch einem brillanten Klang, für den wohl auch aus Joes Vintage-Verstärkern verantwortlich sind, vor denen man komplett auf Bodentreter verzichtet hat.

Otis Rushs Keep On Lovin' Me stand wiederum auf Frau Taylors Wunschliste und auch, bei diesem toll groovenden Blues-Stück – man hat sich an der Version von Magic Sam orientiert - überzeugt sie mit soulhaltigem Gesang. Es sollten auch nicht üblichen, Blues-Standart-Coverversionen werden und danach wurden die Songs auch ausgewählt. If You Gotta Make A Fool Of Somebody fällt eher nicht unter diese Kategorie (u. a. Bonnie Raitt hat den James Ray-Titel auch schon aufgenommen), aber die ins Ohr gehende Ballade schwingt sich auch hier zu großer Klasse auf. Nicht zuletzt durch den tollen Background-Chor und die Bläser-Abteilung, die die Lead-Sängerin pushen. Ein Highlight, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hätte – und das auch nicht zwingend als “Blues“ durchgeht – ist Don't Go Away Mad aus der Feder von John Hiatt, Ry Cooder, Jim Keltner und Nick Lowe von diesen auf ihrem gemeinsamen LITTLE VILLAGE-Album veröffentlicht. Ein absolut cooler Roots Rock-Titel (ja, bisschen Blues ist mit drin), der herrlich dahin tuckert und bei dem sich Bonamassa zum Gesangsduett einfindet.

Ein anderthalbminütiges Intermezzo gibt’s mit dem Instrumental Scarps Vignette, bevor Albert Kings Can't You See What You're Doing To Me der nächste Song aus Joannes Auswahl ist. Auch hier ist der Gesang das, was einem als Erstes auffällt. Man meint geradezu, eine Soul-Queen aus den 60er vor sich zu haben. Die punktgenauen schmissigen Bläser verstärken diesen Eindruck noch. Erinnert mich auch ein bisschen an die Kollegin Ana Popovic. Die Gitarre kommt hier zwar nur dosiert, aber wenn, dann erweist sie Albert King alle Ehre. Let Me Down Easy (hat ein bisschen was Otis Reddings, bzw. Etta James' I've Been Loving You Too Long) ist eine intensive, sich langsam steigernde Blues-Ballade, bei der sich Taylors Gitarre erst gegen Ende Bahn bricht. Dafür umso heftiger. Auch das eine tolle Ensembleleistung.

 

Jetzt braucht's allerdings wieder etwas Schwung und dafür taugen Kim Wilsons FABULOUS THUNDERBIRDS, bzw. deren Two Time My Lovin' bestens. Vor allem, wenn das noch etwas druckvoller gespielt wird und man sich erneut so richtig am Klang der Gitarren erfreuen kann, wie hier bei Joanne Shaw Taylor. Swingt und shuffled so richtig gut, sodass man umgehend am Mitwippen und -schnippen ist. Für I Don't Know What You've Got hat sich Mike Farris als Gesangspartner eingefunden und erwartungsgemäß wird daraus großes Kino zum dahinschmelzen. Ich meine, okay, das ist genauso nahe am Soul, wie am Blues, aber welche beiden Genres sind schon näher aneinander? Und wenn man so eine tolle Leistung geboten bekommt, fragt man nicht weiter nach, sondern lässt sich von diesem Sound einfach begeistern. An Three Time Loser hat sich schon jeder Rocker gewagt, der etwas auf sich hält und ich kann mich ehrlich gesagt, nicht entscheiden, ob mir jetzt die Version von Dave Edmunds, von THE INMATES, von Wilson Pickett oder von diversen anderen Künstler am besten gefällt. Irgendwie sind sie alle klasse und auch Joanne und ihre (Studio-) Band haben hörbar Spaß an diesem Boogie-Klassiker. Und damit auch ich. Zweifellos ein weiteres geniales Album auf diesem Label, welches uns nach den Alben von Dion und Joanna Connor nun ein weiteres Highlight beschert. So kann's weitergehen, Joe!

 

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