Titel |
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CD: |
01. Stop Messin' Round |
02. If That Ain't A Reason |
03. Keep On Lovin' Me |
04. If You Gotta Make A Fool Of Somebody |
05. Can't You See What You're Doing To Me |
06. Let Me Down Easy |
07. Two Time My Lovin' |
08. I Don't Know What You've Got |
09. Three Time Loser |
10. Dyin' To Know |
11. Just Another Word |
12. I've Been Loving You Too Long |
13. I'm In Chains |
14. Don't Go Away Mad |
15. Summertime |
16. Only You Know And I Know |
DVD: |
Same Tracklist |
Bonus Features: |
All Access Pass - Behind The Scenes |
Bonus Track: I'm No Angel |
Musiker | Instrument |
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Joanne Shaw Taylor | Guitar, & Vocals |
Rob McNelley | Guitar |
Steve Mackay | Bass |
Jimmy Wallace | Keyboards, Piano |
Nick Buda | Drums |
Kim Fleming , Devonne Fowlkes | Background Vocals |
Special Guests: | |
Joe Bonamassa | Guitar & Vocals |
Kenny Wayne Shepherd | Guitar |
Mike Farris | Vocals |
Dave McMurray | Saxophone |
Nach fast zehn Jahren wurde es bei Joanne Shaw Taylor mal wieder Zeit für ein neues Live-Album. Zumal seit “Songs From The Road“ vier durchwegs hervorragende Alben von ihr erschienen sind und letztjähriges, von Joe Bonamassa betreutes, Blues-Album gehörig Lorbeeren eingefahren hat. Für den Event hat man das altehrwürdige Franklin Theatre in Franklin, Tennessee ausgewählt. Einst 1937 eröffnet wurde es natürlich einige Male runderneuert, aber das Flair hat es schon noch. Natürlich gibt es, theatergemäß, nur Sitzplätze, was bei mir nicht so komplett das Konzertfeeling auslöst, aber der Fokus liegt auf den Protagonisten auf der Bühne.
Und da natürlich auf, das kann man wohl so sagen, aktuell besten britischen Blues-Künstlerin. Von all den Weggefährten und -gefährtinnen, die kurz nach dem Millenium gestartet sind, hat sie am beständigsten, zielstrebigsten und qualitativ verlässlichsten ihren Weg gemacht. Kannte man sie früher meist mir der Gibson Les Paul über der Schulter, gibt sie nun eine Telecaster den Vorzug. Womöglich auch der erweiterten Band geschuldet, in der sich diese besser durchsetzt. Zumal der zweite Gitarrist, Rob McNelley, eine Paula spielt. Auch optisch hat sie sich, dem Anlass zu Ehren, etwas aufgebrezelt. Ansonsten ist sie aber die sympathische Erscheinung wie eh und je und ihre Freude beim Spielen ist ihr ständig anzusehen.
Und mit dem FLEETWOOD MAC-Klassiker Stop Messin' Round kommt auch bei mir gleich Freude auf. Sound und Bild passen wunderbar und die Band ist offensichtlich bestens eingespielt. Das zusätzliche Saxofon füllt ohne sich aufzudrängen und beiden Background-Sängerin ergänzen Joannes Gesang ebenso perfekt. Dieser ist ohnehin noch ausgereifter geworden, wie man bei If You Gotta Make A Fool Of Somebody gut hören kann. Die Krönung setzt sie dem Song allerdings mit ihrem tollen Gitarrensolo auf. Bei Can't You See What You're Doin' To Me kommt Kenny Wayne Shepherd mit auf die Bühne und steuert mit seiner Strat ein kreischend-grelles Solo bei, das seine Wurzeln bei Hendrix und SRV hat. Das erfordert natürlich ein Duell mit Joanne!
Vom “Blues Album“ werden fast alle Titel gespielt. Und auch auf der Bühne macht der Boogie Two Time My Lovin' richtig Laune. Erst recht bei dem furiosen Finale. Ebenfalls wie auf dem Studioalbum ist Mike Farris der Gesangspartner für die soulige Ballade I Don't Know What You Got. Eindeutig hängt sich Joanne da gesanglich noch eine Stufe mehr rein. Tolle Nummer! Die Stimmung steigt erwartungsgemäß mit dem Good-Time-Boogie Three Time Loser. Keine Ahnung, wie es das Publikum geschafft hat, da sitzen zu bleiben. Den ein oder anderen älteren Titel gibt’s auch zu hören. Zum Beispiel Dyin' To Know vom “Wild“ Album, mit tollem Fingerpicking von Joanne zu heißem Swamp-Groove und Just Another Word vom 2008er Debüt “White Sugar“. Letzterer wurde live vielleicht noch nie so gut präsentiert, wie mit dieser Besetzung.
Für die letzten drei Songs kommt dann Joe Bonamassa – natürlich – auf die Bühne und zusammen liefern sie ein herrlich beseelte Version von Don't Go Away Mad ab. Ein Klasse-Song von LITTLE VILLAGE, dem einstigen Band-Projekt von John Hiatt, Ry Cooder, Jim Keltner und Nick Lowe. Bernsteins Summertime hätt's wegen mir nicht gebraucht, aber natürlich ist das schon beeindruckend, was die da auf der Bühne zelebrieren. Einmal mehr Hut ab, vor Joannes Gesangsleistung. Das Finale mit Only You Know And I Know erinnert schon nahezu an die TEDESCHI TRUCKS BAND, so groovt das. Die DVD birgt dann mit Gregg Allmans I'm No Angel noch einen Zusatzsong und ich muss kaum erwähnen, dass auch dieser grandios gemeistert wird.
Einen Eindruck vom Franklin Theatre und dem, was sich bei so einer Produktion bei den Vorbereitungen auf und hinter Bühne abspielt erhält man in dem Bonus Feature “All Access Pass – Behind The Scenes“. Durchaus interessant und aufschlussreich. Rundet dieses Package ab, das sich nicht nur bei mir noch häufiger im Player drehen wird.