Jimmy Barnes

Out In The Blue

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 26.09.2008
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Out In The Blue, Edel Records, 2008
Jimmy BarnesVocals
Marc PunchGuitar
Jim MoginieGuitar
Chris HaighBass
Jackie BarnesDrums, Piano
Produziert von: Nash Chambers Länge: 47 Min 55 Sek Medium: CD
01. I Can't Tell You Why07. Everything Is Changing
02. Out In The Blue08. Better Off Alone
03. You From Me09. Water Wash All Over Me
04. Blue Hotel10. I'm Surprised
05. When Two Hearts Collide11. Losing You
06. Red Light12. Forgiveness

Da hat er uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt, als sich Jimmy Barnes vor nicht allzu langer Zeit einer Herzoperation unterziehen musst. Gott sei Dank, ist der Mann nicht so leicht unterzukriegen. Naturgemäß liegt man nach so einer Operation erst mal flach, was Jimmy zwar am lautstarken Singen hinderte, aber nicht am Songschreiben und so resultiert daraus sein neues Album "Out In The Blue" (ein kleines Wortspiel aus "Out of the blue").
Vorausschicken muss ich noch, dass mir armen Rezensenten nur ein Promo der Scheibe vorliegt und mir somit die eigentlich beigepackte Live-CD mit unveröffentlichten Aufnahmen von 1984 nicht zu Gehör kommt. Alleine die dürfte schon den Kauf dieses Albums rechtfertigen, denn dass der Australier ein absoluter Live-Knaller ist - selbst auf Konserve - dürfte sich auch hierzulande rumgesprochen haben.
Zum Song schreiben hatte Barnes also Zeit genug und so wurden diese innerhalb von 8 Tagen dann eingespielt. Die Band puristisch: 2 Gitarren, Bass, Schlagzeug. An Letzterem sitzt Sohn Jackie, der auch des Pianos mächtig ist. Dass aus der Situation, in der die Songs entstanden, nicht der pure Rock'n'Roll quillt, ist anzunehmen, doch dass Jimmy Barnes auch bei "ruhigeren" Titeln nicht zu faszinieren weiß (und selten wirklich ruhig bleibt) ist auch kein Geheimnis.

Mancher Songname wird einem beim Lesen bekannt vorkommen, aber es sind alles neue, Selbst verfasste, Lieder. I Can't Tell You Why eröffnet in herrlichem Midtempo-Country-Rock Stil und die Plärre von Barnes hält sich nicht lange zurück. Da ist es wieder und immer noch: dieses beeindruckende Organ, welches Gebirge erschüttern kann.
Erinnert mich ein bisschen an Neil Youngs Here For You (Album "Prairie Wind") aber, selbstredend, mit deutlich mehr Power.
Diese Stimme ist einfach klasse. Da braucht's im Titelsong nur wenig Untermalung und trotzdem lauscht man gespannt. Richtig toll - und von Jimmy ebenso empfunden - ist das Zusammenspiel der beiden Gitarristen (Jim Moginie spielt sonst bei MIDNIGHT OIL). Unprätentiös weben sie einen Gitarrenteppich, als gelte es, Keith und Ron Konkurrenz zu machen. Da dürfen auch mal Akustische die Führung übernehmen und nichts vom Drive geht verloren. You From Me driftet, locker vibrierend, in den Sonnenuntergang und ich kann mir hier und da ein Grinsen über den Gesang nicht verkneifen. Ich liebe diesen Mann!
Blue Hotel (hat natürlich nix mit Chris Isaak zu tun) wird vom Piano getragen und scheint uns in eine Kirche zu geleiten. Die hymnischen Chöre tragen zu diesem Feeling bei, wenngleich die Stimmung doch eher etwas düster wird. Ergreifend zweifellos.
Für When Two Hearts Colide hat Jimmy seine perfekte Duettpartnerin in der Schwester seines Produzenten gefunden: Kasey Chambers. So entstand eine wundervolle Folk-Ballade, die nur wenig, aber effektiv, von einer E-Gitarre angeraut wird. Klasse!

Wenn das Red Light angeht, dann wird's auch wieder etwas "dirty" und die Gitarren 'crunchen' gar prächtig und leicht funky. Dürfte 'on stage' zu einem mitreißenden Song abheben in bester Barnes-Midtempo-Rock-Manier. Der mehrstimmige Country-Gesang hat sogar etwas von den EAGLES. Die singen zwar noch schöner, rocken aber schon längst nicht mehr so.
Seiner Soul- und R&B-Leidenschaft frönt Jimmy mit dem langsamen, aber äußerst intensiven, Everything Is Changing. Wahnsinn.
Da ist man froh, dass mit Better Off Alone wieder was Freundlicheres kommt. Schwungvoller Country-Rock, der einen sofort mit 'on the road' nimmt. Bob Dylans Don't Think Twice (It's All Right) ist der amerikanische Bruder zu diesem Titel.
Laut Barnes, hat er Water Wash All Over Me in der Hochphase seiner Alkohol- und Drogenabhängigkeit geschrieben und die hohe Emotionalität dieser Ballade unterstreicht das, denke ich, deutlich. Außerdem ein tolles, leider kurzes, Gitarrensolo.
I'm Surprised kommt dann sehr Swamp-Groovy. Dazu passt die Slide-Gitarre natürlich bestens. Bestens für den Veranda-Feierabend geeignet. Das Bier nicht vergessen!
Die Zeit wird zeigen, welches die im Ohr bleibenden Songs dieses Albums sind. Vorerst möchte ich keinen Song herausheben, oder -streichen. Alle Befürchtungen, Jimmy Barnes würde es "nicht mehr bringen" waren umsonst: Der Typ ist gesangsmäßig immer noch eine Klasse für sich, das Album klingt supergut, und die Band spielt genial. Was will man mehr? Den Kerl auf der Bühne sehen! Die Tour läuft gerade an und ich hoffe, bei mindestens einem Konzert dabei zu sein.

Epi Schmidt, 26.09.2008

 

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