Jim Singleton 8 O'Clock In The Afternoon, Blind Raccoon, 2015 |
Jim Singleton | Vocals, Guitars | |||
Jack Thurman | Guitars | |||
Bernie Marsden | Guitars | |||
Joe Osborn | Bass | |||
Nicky Moroch | Guitars | |||
Charlie Musselwhite | Harp | |||
Mark Yakavone | Keyboards | |||
Gary Vincent | Guitar, Vocals | |||
Lauren C. Mitchell | Vocals | |||
Michael Hensley | Hammond Organ | |||
Lee Williams, John Martin | Drums | |||
Daddy Rich | Bass, Harp | |||
Fiona Boyes | Vocals, Guitar | |||
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01. Rattlesnake Shake | 06. Don't Owe You A Thang | |||
02. Nothing To Do With Love | 07. Heart With A Mind Of It's Own | |||
03. Don't Take | 08. Place In My Heart | |||
04. What's Going On | 09. Wicked Game | |||
05. Here I Go Again | 10. A Million Miles Away | |||
Jim Singleton versteht sein Debutalbum "8 'O Clock In The Afternoon" als Tribut an den British Blues Boom in den 60's. Eigentlich betreibt der in Arkansas geborene Blueser einen hoch geschätzten und gut laufenden Vintage-Gitarrenhandel in York, Pennsylvania. Doch als ihn der Brite Bernie Marsden (ex-WHITESNAKE) für seine Blues-Dokumentation "A Day In the Delta" um Rat und Hilfe bittet, um die Blueswurzeln in Clarksdale, Mississippi, zu erforschen, geht der Saitenfachmann auch zurück in seine eigene Jugend und dröselt noch einmal die musikalische Verbindung zwischen British Blues Boom und dessen U.S.amerikanischer Inspirationsquelle auf.
So kommt der Freund des Spätsechziger Bluesrock-Revivals schließlich zu einer konzeptionell nicht ganz konsequent durchgezogenen Scheibe, die einen nicht gerade spektakulären oder aufsehenerregenden Eindruck hinterlässt, aber zumindest als solides und recht unterhaltsames sowie leidenschaftlich gestaltetes Statement eines echten Blues-Freaks durchgeht.
Singleton und seine teilweise namhaften Helfershelfer wie Bernie Marsden und Charlie Musselwhite verschenken ihr Herz an markante Kompositionen wie Peter Greens Rattlesnake Shake und What's Going On von Rory Gallaghers TASTE, die natürlich in die angepeilte Zeitschiene passen und absolut zu gefallen wissen.
Andererseits konzentrieren sich die Musiker aber auch auf Songs, die mit dem British Blues Boom nicht mehr ganz so viel zu tun haben und covern beispielsweise WHITESNAKEs 1982er Here I Go Again, Rory Gallaghers 1973er A Million Miles Away oder auch das feurige Don't Owe You A Thang von Gary Clark jr. 2011er EP "The Bright Lights", um dann schließlich sogar Chris Isaaks Wicked Game zu intonieren. Das passt dann wirklich nicht mehr zum angedachten Konzept.
Insofern hinterlässt "8 'O Clock In The Afternoon" trotz zeitweilig aufwühlender und packender Gitarrenarbeit einen leicht zwiespältigen Eindruck. Ein solides Bluesrock-Album, dem man die Leidenschaft sicherlich nicht absprechen möchte. Doch charismatisch klingt anders.