Jeffrey Foucault

Blood Brothers

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.04.2020
Jahr: 2019
Stil: Americana, Folk
Spiellänge: 39:16
Produzent: Nick Tveitbakk

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Promotion: G Promo PR


Redakteur(e):

Holger Müller


s. weitere Künstler zum Review:

Bo Ramsey

Son Volt

Lucinda Williams

John Prine

Pieta Brown

Titel
01. Dishes
02. War On The Radio
03. Blown
04. Blood Brothers
05. Little Warble
 
06. Cheap Suit
07. Rio
08. I Know You
09. Dying Just A Little
10. Pretty Hands
Musiker Instrument
Jeffrey Foucault Vocals, Guitars
Billy Conway Drums
Jeremy Moses Curtis Bass
Eric Heywood Pedal Steel, Guitars
Bo Ramsey Guitars, Vocals
Pieta Brown Vocals
Kris Delmhorst Vocals
Kate Lorenz Vocals
Tift Merritt Vocals
Barbara Jean Myers Violin
Kenneth Pattengale Acoustic Guitar
Laurie Sargent Vocals

Ein guter Whisky braucht 12 Jahre im Fass, um zu reifen. Ganz so lange „reift“ das jüngste Album des Midwest-Songwriters Jeffrey Foucault zwar noch nicht, aber zwischen der Aufnahme von „Blood Brothers“ (2017) und der Veröffentlichung des Albums nun auch in Europa liegen immerhin drei Jahre. Genug Zeit auf jeden Fall, um den erlesenen 12-Song-Reigen wie einen guten Tropfen sehnsuchtsvoll zu begrüßen.

Denn Jeffrey Foucault gehört zu den Singer-Songwritern, die die hohe Kunst beherrschen, mit sparsamen Mitteln große Gefühle zu wecken. Das hat er bereits auf solch exzellenten Alben wie „Ghost Repeater“ oder „Shoot The Moon Right Between The Eyes“, seiner Verbeugung vor John Prine, unter Beweis gestellt. Und wie ein guter Schluck Whisky haben Foucaults Songs nie nur eine Nuance, sondern tragen die Melancholie einer vergebenen Liebesmüh ebenso in sich, wie das kräftige Aufbegehren gegen ungerechte Zustände oder einfach nur den sanften Abgang einer zufrieden ruhenden Nacht.

„Blood Brothers“ versammelt Beobachtungen und Weisheiten, die in Ihrer Direktheit und Schlichtheit wunderschön anzuhören sind. „If you go, you go, you go like hell“ (Blown) kommt nicht etwa auf dröhnendem Motorradheulen daher, sondern getragen wie ein Stück Treibholz auf dem Fluss: „It rained all night and the rivers are blown. Feel like forgetting, whatever I’ve known“.

Foucault kann in einem einzigen Song den Alltag eines zufriedenen Pärchens schildern, dass auf seiner Farm irgendwie über die Runden kommt (Dishes) oder den zerbrochenen Traum des Musikers, der auf seiner „back porch“ steht und die Bierdose traurig ausschüttet (Cheap Suit). Und er kann Liebeslieder schreiben, die romantisch ohne Kitsch sind, weil sie einfach nur schildern, wie gut es sich anfühlt, dieses kleine Trillern im Herzen zu fühlen, wenn die Erinnerung einsetzt (Little Warble).

Und wer „Americana“ mit so viel Aufrichtigkeit spielt, findet für seine Alben auch prominente Mitstreiter, die nicht auftrumpfen müssen, aber für jeden Song die richtige Nuance an Emotion finden. Meister wie Eric Heywood an der Pedal Steel zum Beispiel oder Bo Ramsey an den Gitarren, die sonst für SON VOLT und Lucinda Williams ihre Künste scheinen lassen. Und eine ganze Reihe prominenter Gesangspartnerinnen, von Foucaults Ehefrau Kris Delmhorst über Pieta Brown bis hin zu Tift Merritt. Traurig nur, dass der Langzeit-Gefährte und Drummer Billy Conway, mit dem Foucault auch den Titelsong geschrieben hat, seither schwer an Krebs erkrankt ist. Bleibt nur zu hoffen, dass diese Musik und ein kräftiger „fan-support“ ihm wieder auf die Beine helfen.

 

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