Jeff Beck

Original Album Classics

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.12.2010
Jahr: 2010
Stil: Gitarren Rock

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Jeff Beck Homepage



Redakteur(e):

Michael Koenig


Jeff Beck
Original Album Classics, Sony Music/Epic Records, 2010 (1980, 1985, 1989, 1999, 2001)
There And Back:
Jeff BeckGuitars
Jan HammerKeyboards on Tracks 01, 02 & 03
Simon PhillipsDrums on Tracks 01, 02, 03, 04, 05, 06 & 07
Tony HymasKeyboards on Tracks 04, 05, 06, 07 & 08
Mo FosterBass on Tracks 04, 05, 06 & 07
Flash:
Jeff BeckGuitars, Bass, Vocals on Tracks 06 & 08
Carmine AppiceDrums, Percussion
Jimmy BralowerDrums, Percussion
Jay BurnettDrums, Percussion
Barry DeSouzaDrums, Percussion
Jan HammerKeyboards
Duane HitchingsKeyboards
Tony HymasKeyboards
Nile RodgersGuitar
Rob SabinoKeyboards
Richard Scher
Curly SmithDrums, Percussion
Jeff Smith
Doug WimbishBass
Rod StewartVocals on Track 04
Tina B.Background Vocals
Curtis KingBackground Vocals
Jimmy HallVocals on Tracks 01, 02, 05 & 07, Background Vocals
David SimmsBackground Vocals
Frank SimmsBackground Vocals
George SimmsBackground Vocals
David SpinnerBackground Vocals
Jeff Beck's Guitar Shop:
Jeff BeckGuitars
Tony HymasKeyboards, Synthesizers
Terry BozzioDrums, Percussion
Who Else!:
Jeff BeckGuitar
Simon WallaceSynthesizers
Pino PalladinoBass
Randy Hope-TaylorBass
Bob LovedayViolin
Steve AlexanderDrums
Jan HammerKeyboards
Manu KatchéDrums
Tony HymasKeyboards, Synthesizers
Clive BellSynthesizers
Jennifer BattenGuitar
You Had It Coming:
Jeff BeckGuitar
Jennifer BattenGuitar
Imogen HeapVocals on Tracks 03 & 04
Aidan LoveProgramming
Randy Hope-TaylorBass
Produziert von: Jeff Beck, Ken Scott, Nile Rodgers, Arthur Baker, Tony Hymas, Leif Mases, Terry Bozzio & Andy Wright Länge: 215 Min 24 Sek Medium: CD
There And Back (35 Min 43 Sek):
01. Star Cycle05. El Becko
02. Too Much To Lose06. The Golden Road
03. You Never Know07. Space Boogie
04. The Pump08. The Final Peace
Flash (49 Min 44 Sek):
01. Ambitious07. Ecstasy
02. Gets Us All In The End08. Night After Night
03. Escape09. You Know, We Know
04. People Get Ready10. Nighthawks
05. Stop, Look And Listen11. Back On The Streets
06. Get Workin'
Jeff Beck's Guitar Shop (39 Min 56 Sek):
01. Guitar Shop06. Stand On It
02. Savoy07. A Day In The House
03. Behind The Veil08. Two Rivers
04. Big Block09. Sling Shot
05. Where Were You
Who Else! (54 Min 00 Sek):
01. What Mama Said07. THX138
02. Psycho Sam08. Hip-Notica
03. Brush With The Blues09. Even Odds
04. Blast From The East10. Declan
05. Space For The Papa11. Another Place
06. Angel (Footsteps)
You Had It Coming (36 Min 01 Sek):
01. Earthquake06. Loose Cannon
02. Roy's Toy07. Rosebud
03. Dirty Mind08. Left Hook
04. Rollin' And Tumblin'09. Blackbird
05. Nadia10. Suspension

Der britische Saitenhexer Jeff Beck ist ja nun wahrlich alles andere als ein Unbekannter. Naturgemäß können vor allem die ein wenig älteren Semester unter den Rock- und Bluesenthusiasten mit diesem Namen etwas anfangen. Vor kurzem kamen via Sony Music unter dem Reihentitel ’Original Album Classics’ fünf seiner Soloplatten, nämlich ’There And Back’ (1980), ’Flash’ (1985), ’Jeff Beck’s Guitar Shop’ (1989), ’Who Else!’ (1999) und ’You Had It Coming’ (2001), nochmals auf den Markt. Die Verpackung ist dabei recht unspektakulär ausgefallen. Ein stabiler Pappschuber enthält die Discs, welche ihrerseits wiederum in schlichten Papphüllen mit den Originalcovers stecken. Die Suche nach Bonusmaterial aus Anlass dieser Neuausgabe bleibt leider ergebnislos.

’There And Back’ bietet Instrumental Rock, manchmal mit leichtem Popappeal, der stellenweise Fusionelemente aufgreift und mit Blues anbandelt. Wobei neben Mr. Becks Gitarre, die Keyboards und Synthesizer Führungsrollen innehaben. Kein Wunder, schließlich bedient hier der damals schon recht bekannte Jan Hammer bei den ersten drei Tracks, welche auch sämtlich von ihm stammen, die Tasteninstrumente. Tony Hymas übernimmt diese Aufgabe für die übrigen Nummern und ist auch an deren Komposition beteiligt. Bedingt durch die dominanten elektronischen Instrumente, wirkt die Atmosphäre der gesamten Einspielung irgendwie kühl und unnahbar. Angesagte Stimmungen der 1980er eben, die sich ja nicht unbedingt nachteilig auf das Ergebnis auswirken müssen. An den Leistungen der Musiker gibt es ohnehin nix zu meckern. Ist ja auch kein Wunder, sitzt doch Simon Phillips bei sieben Stücken auf dem Schlagzeugschemel. Außerdem glänzt Studiokoryphäe Mo Foster bei der Hälfte des Programms am Bass. Über Jeff Becks enorme Fingerfertigkeit muss hier ohnehin nicht mehr groß fabuliert werden. ’There And Back’ ist eine gute und zeitgemäße Aufnahme, die für Konzerte genutztes Material und als Fernseh- und Kinotitelmelodien eingesetzte Tunes bereithält. Mein absoluter Liebling ist El Becko, ein flotter Rocker mit Fusion versetzt, der weniger künstlich rüberkommt, als die meisten anderen Titel. Daneben können sich noch You Never Know, ein fetziger, flotter und fusiongetränkter Track und Space Boogie, ein flotter bis schneller Rocker, mit Fusionelementen, absolut hören lassen.

’Flash’ passt in die Schubladen (Hard) Rock, Blues Rock, Instrumental Rock, Funk und Pop. Auch auf diesem Rundling mischen die Synthesizer, abgesehen von der Axt des Meisters, wieder ganz vorne mit. Aber Mitte der 1980er waren diese sterilen Sounds eben immer noch en vogue. Die Songs sind unter anderem Jeff Beck, Mitproduzent Nile Rodgers, Jan Hammer, Simon Climie, Tony Hymas und Curtis Mayfield zu verdanken. Für Escape von Jan Hammer kann unser Held 1986 sogar einen Grammy für die beste Instrumentaldarbietung einsacken. Bei People Get Ready, von Cirtis Mayfield geschrieben und durch THE IMPRESSIONS bekannt geworden, hat Rod Stewart einen gelungenen Gastauftritt am Mikrofon. Gegenüber der Vinylausgabe, ist die Compactdisc um zwei Stücke (Nighthawks und Back On The Streets) aufgestockt. Dieses Vorgehen ist Mitte der 1980er gar nichts Ungewöhnliches. Das Personal ist einmal mehr handverlesen. Der Trommler Carmine Appice, Tony Hymas und Jan Hammer sind mit von der Partie, um nur einige zu nennen. Mir gefallen besonders Gets Us All In The End, ein flotter Rocker mit Power, People Get Ready, ein schöner Blues mit Reibeisenröhre, Nighthawks, ein flotter Rocker mit Ecken und Kanten und Back On The Streets, ein saftiges Stück Hard Rock.

’Jeff Beck’s Guitar Shop’ fällt unter die Rubrik Instrumental (Hard) Rock. Dieser ist versetzt mit Fusion, Blues, Funk, Southern Rock und Reggae. Da wir uns nach wie vor in den 1980er Jahren befinden, kann man den mittels Keyboards bzw. Synthesizern erzeugten, nicht gerade herzerwärmenden Klängen immer noch kaum entrinnen. Die Tunes sind Jeff Beck, Tony Hymas und dem Schlagzeuger Terry Bozzio in den Sinn gekommen. Der Drummer liefert bei Guitar Shop und Day In The House zwar Sprechgesang und gesprochene Worte ab, was jedoch keineswegs zu einem Genrewechsel führt, da die Instrumente hier regieren. Die Produktion bringt dem Briten 1990 einen Grammy für die beste Instrumentalvorstellung ein. Sling Shot taucht in dem Film “Gremlins 2“auf. Meine Favoriten heißen: Guitar Shop, ein Rocker, Savoy, ein flotter und ungezähmter Rocksong, Big Block, ein bluesiger Southern Rocker, Stand On It, ein bluesiger Rocker mit Slide Guitar und Southern Rock-Schlagseite und Sling Shot, ein schneller Rocker.

’Who Else!’ schlägt unüberhörbar einen etwas anderen Weg ein, als die zuvor beschriebenen drei Veröffentlichungen. Zwar steht (abermals) instrumentaler (Hard) Rock ganz oben auf der Tagesordnung, neben Keyboards und Synthesizern sorgen diesmal jedoch eben auch Samples, Loops und Grooves für Kälte. Hinzu kommen bluesige und folkige Einschübe. Das Studioteam ist hochklassig besetzt. Jan Hammer, Tony Hymas, der Bassmann Pino Palladino, der Drummer Manu Katché und die Gitarristin Jennifer Batten sollen hier stellvertretend Erwähnung erfahren. Ich finde What Mama Said, einen flotten Hard Rocker, Psycho Sam, Hard Rock, Brush With The Blues, einen schönen, erdigen Blues (live), Blast From The East, einen flotten, etwas orientalisch geprägten, Rocker, Space For The Papa, einen bluesigen Rocker, THX138 (verdankt seinen Namen übrigens dem Versicherungskennzeichen des gelben Hot Rod aus dem Film “American Graffiti“), einen flotten Hard Rocker, Hip-Notica, einen Blues Rocker und Even Odds, einen Hard Rocker im mittleren Tempobereich, am besten.

Bei ’You Had It Coming’ setzt Jeff Beck noch viel starker auf computergenerierte Klangerzeugung, als beim Vorgängerwerk. Samples, Drum Loops und Dance Grooves, sind quasi allgegenwärtig und verpassen der Einspielung einen nicht eben anheimelnden Anstrich. Neben dem obligatorischen (Instrumental) Rock sind noch Blues und Folk vertreten. An den Aufnahmen nehmen unter anderem diesmal (wieder) Jennifer Batten, die Sängerin Imogen Heap und der Programmierer Aidan Love teil. Die Songs kommen von Jeff Beck, Muddy Waters (Rollin’ And Tumblin’), Produzent Andy Wright, Nitin Sahwney, Basser Randy Hope-Taylor und Steve Alexander. Besondere Aufmerksamkeit verdienen, meiner Meinung nach, Earthquake, ein flotter und ungezügelter Rocker, Dirty Mind, ein flotter Rocker, Rollin’ And Tumblin’, ein flotter und aggressiver Blues, Loose Cannon, ein sehr gitarrenorientierter Titel und Left Hook, ein flottes Gitarreninstrumental.

Diese ’Original Album Classics’-Edition fasst fünf Scheiben von Jeff Beck zusammen, die vor allem deshalb hörenswert erscheinen, weil sie deutlich hervortreten lassen, wie wandlungsfähig und experimentierfreudig der virtuose Axtschwinger im Hinblick auf seine Sounds und das Zusammenwirken mit anderen Musikern ist. Er zeigt reges Interesse an neuen Errungenschaften und Möglichkeiten auf dem Gebiet der Studiotechnik. Viele der hier vertretenen Nummern sind melodiös und unkompliziert gehalten. Sie setzen sich durchaus schon mal in den Gehörgängen fest. In jedem Fall ist diese, für einen fairen Preis zu habende, Sammlung ein Fest für Gitarrenheldenverehrer, egal welchen Alters.

Michael Koenig, 15.10.2010

 

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