James LaBrie's Mullmuzzler 2, Magna Carta, 2001 |
James LaBrie | Vocals | |||
Bryan Beller | Bass | |||
Mike Keneally | Guitars | |||
Mike Mangini | Drums | |||
Mike Borkosy | Additional Guitars | |||
Matt Guillory | Keyboards, Piano, Samples | |||
Trent Gardner | Additional Keyboards, spoken words | |||
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1. Afterlife | 6. A Simple Man | |||
2. Venice Burning | 7. Save Me | |||
3. Confronting The Devil | 8. Believe | |||
4. Falling | 9. Listening | |||
5. Stranger | 10. Tell Me | |||
Ich muss zugeben, dass ich den ersten Streich von James LaBrie's MULLMUZZLER, "Keep it to yourself" nicht kenne.
In dem nahezu irrsinnigen Overkill an Zweit-, Neben-, Seiten- und Wasweißichwas-Projekten der DREAM THEATER-Musiker, kann man schon mal etwas die Übersicht verlieren und damit eventuell auch die ein oder andere Perle übersehen.
Dem neuen, schlicht "2" betitelten, MULLMUZZLER-Album bleibt dieses Schicksal hoffentlich erspart, denn diese Scheibe hat es in sich.
Für viele Fans ist "Images and words" das DREAM THEATER-Album schlechthin, denn niemals gelang den Progressiv-Metal-Göttern auch nur annähernd so beeindruckend, wie auf ihrem zweiten Epos (übrigens dem ersten mit James LaBrie als Sänger) der Spagat zwischen progressivem Gefrickel und eingängigen Hooklines.
"2" ist sicher kein zweites "Images and words", kommt diesem Meisterwerk allerdings verdammt nahe. Während bei DREAM THEATER mit den Herren Myung, Petrucci, Portnoy und Rudess ab und zu der Gaul durchzugehen scheint und man sich in kakophonischen Freejazz-Frickelorgien verliert, hat Mr. LaBrie seine MULLMUZZLER-Kumpanen scheinbar deutlich besser im Griff.
Die Kompositionen erinnern, natürlich allein schon durch den Gesang, an das Traumtheater, sind aber deutlich weniger überladen. Die Strukturen sind nachvollziehbarer, die Melodien griffiger, man hat fast den Eindruck, als hätte man einfach DREAM THEATER-Songs genommen, und um die Hälfte an musikalischen Irr- und Umwegen abgespeckt.
Notorische Break- und Taktwechselzähler mögen jetzt entrüstet die Nase rümpfen, doch keine Sorge: "2" ist immer noch ein Album, bei dem auch die Liebhaber progressiver Klänge auf ihre Kosten kommen.
In erster Linie aber dürfte James LaBrie's MULLMUZZLER "2" die Legion der Rockfans ansprechen, die Bands wie RUSH, für ihre Fähigkeit anspruchsvolle und komplexe Musik auch für Normalsterbliche nachvollziehbar darzubieten, vergöttern.
Martin Schneider, (Artikelliste) 05.01.2002