James Christian Meet the man, Frontiers Records, 2004 |
James Christian | Lead and background vocals, Keyboards | |||
Gäste: | ||||
Biggs Brice | Roland drums | |||
Roberto Vanni | Lead guitars | |||
JM Scattolin | Guitars | |||
Fabrizio V.Zee Grossi | Bass, Keyboards programming, Samples | |||
Robin Beck | Background vocals | |||
Francis Benitez | Background vocals | |||
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1. After the love has gone | 7. Leave well enough alone | |||
2. Know you in the dark | 8. Strong enough | |||
3. Surrender your love | 9. You should be blue | |||
4. Meet the man | 10. Circle of tears | |||
5. End of time | 11. Hold back the night | |||
6. Love looked into my life | ||||
Nachschub für die BON JOVI- / Bryan Adams- / Stan Bush-Klientel. Der kommt dieses Mal in Form des zweiten Solo-Albums von James Christian, der in der Vergangenheit als Sänger von HOUSE OF LORDS auf sich aufmerksam machen konnte.
Also, wieder einmal typisch us-amerikanischer A.O.R., dessen Wurzeln in den späten Achtzigern liegen und mit dem man zwar keinen Originalitätspreis gewinnen kann, der in vorliegendem Fall aber durchaus zu gefallen weiß.
Damit meine ich allerdings nicht die gefühlten fünf Balladen - in der Realität sind es wahrscheinlich nur drei oder vier - die abgesehen vom abschließenden Hold back the night nie über biederen Durchschnitt hinauskommen, von der Kuschelrock-Fraktion aber sicher trotzdem abgöttisch geliebt und als das neue Evangelium abgefeiert werden.
Damit meine ich auch nicht die eher kläglichen Versuche mit aller Gewalt den harten Rocker heraushängen zu wollen, wie es James Christian beim Titelsong versucht.
Ich meine vor allem und ausschließlich, die unbekümmerten, schnörkellosen Midtemposongs, bei denen die bessere Hälfte von Robin Beck (Ich kann es mir nicht einfach verkneifen, das ist die Dame, deren letztes Album unserem Frankie zu heavy war.) zu Höchstform aufläuft.
Songs wie Know you in the dark oder After the love has gone bestechen durch unwiderstehliche Hooklines und verfügen über im positiven Sinne massentaugliche Eingängigkeit und Hitpotential ohne dabei platt und banal zu wirken.
Das ist zeitloser Melodic Rock, der auf überdurchschnittlichem Songwriting und einer technisch überzeugenden Gesangsleistung aufbaut, in dieser Form und Qualität einfach Spaß macht und für gute Laune sorgt.
Nicht auszudenken, wenn es James Christian gelungen wäre ein komplettes Album mit Kompositionen dieser Güteklasse auszustatten. Dieses in Händen eines Majorlabels und dazu ein Viertel des Werbeetats von BON JOVI oder Bryan Adams und der nächste A.O.R.-Millionseller wäre garantiert.
Spekulationen, die auf realitätsfremde Annahmen basieren, bringen aber niemanden weiter. Halten wir uns lieber wieder an die Fakten: "Meet the man" ist ein nettes Melodic Rock-Album, das man aufgrund einiger herausragender Songs sicherlich - zumindest partiell - öfter auflegen wird als die Mehrzahl ähnlich gestrickter Veröffentlichungen der jüngeren Vergangenheit.