Issa Can't Stop, Frontiers Records, 2012 |
Issa | Gesang | |||
Alessandro Del Vecchio | Keyboards | |||
Mario Percudani | Gitarre | |||
Anna Portaluppi | Bass | |||
Alessandro Mori | Schlagzeug | |||
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01. Can't Srop | 07. Dream On | |||
02. Power Over Me | 08. Stranded | |||
03. Wherever You Run | 09. Heat Of The Night | |||
04. Just A Wish | 10. I Won't Surrender | |||
05. If You Ever Fall | 11. State Of Love | |||
06. Do You Ever Think Of Me | 12. These Eyes | |||
Drei Platten in drei Jahren: Isabell Oversveen – kurz ISSA – kann man auf jeden Fall mal keine Faulheit vorwerfen. Die junge Norwegerin feilt mit Feuereifer an ihrer Karriere. Angesichts dieser schnellen Veröffentlichungen könnte man einen Qualitätsabfall befürchten. Diesen Ängsten begegnet ISSA auf dem aktuellen Werk “Can’t Stop“, indem sie Cover-Versionen von Titeln relativ unbekannter Bands oder Künstler aufgenommen hat. Denn wer kennt schon Mark Free, AVIATOR, 21 GUNS, ATLANTIC, REGATTA, WORRALL, BLVD oder TOWER CITY? Eben, kaum jemand, also fällt es auch erst beim Blick in die Liner Notes auf.
Dabei sind die Stücke mit besonderer Sorgfalt ausgesucht, nämlich so, dass sie gut zu Isabells Stimme passen. Der Klang der Lieder und teilweise auch der Stimme erinnern dabei stellenweise deutlich an Vorbilder wie etwa Robin Beck (am besten nachzuhören bei einem Song wie Power Over Me, der auch Frau Beck und einer Brauselimonaden-Werbung sehr gut zu Gesicht gestanden hätte). Dabei muss man Frau Oversveen aber attestieren, dass sie über eine durchaus beeindruckende Stimme verfügt und die auch hier eindrucksvoll zur Schau stellt.
Die Songs sind allesamt sehr kompetent gespielt, allerdings auch ohne wirkliche Überraschungen oder gar eine eigene Note in die Musik einzubringen. Allerdings geht mir die Band hier einfach zu sehr auf Nummer sicher und spielt die Songs zu seicht, mit allzu offensichtlich angezogener Handbremse. Die Stücke reißen daher nicht so mit, wie es sonst vielleicht möglich gewesen wäre. Aber hier sind die Musiker ja auch nur der Hintergrund für die Sängerin. Dabei erfüllen die Aufnahmen auch soundtechnisch die Anforderungen und Vorgaben der "goldenen 80er Jahre", als sich diese Art der melodiösen Rockmusik millionenfach verkaufen ließ.
Unter dem Strich steht ein solides Album, das aber eher das Augenmerk darauf richtet, was es für einen reichen Fundus an guten und weitgehend vergessenen Songs der Bereich Melodic Rock zu bieten hat. Man könnte sagen: „Alter Wein in neuen Schläuchen“ und läge damit gar nicht mal daneben. Eine ähnliche Strategie verfolgte ja unlängst Joe Lynn Turner, der mit seiner Band SUNSTORM aber zumindest für sich in Anspruch nehmen konnte, an den Originalen, die er da „coverte“, in irgendeiner Form (und sei es nur als Background-Sänger) beteiligt gewesen zu sein. Diesen Bonus hat ISSA hier nicht. Und so hängt der Genuss dieser CD sicherlich zum einen davon ab, ob man die Originale kennt und mag. Oder davon, wie viel Eigenständigkeit oder auch nur Biss man sich auch im Bereich AOR/Melodic Rock von Songs, Darbietung und Produktion wünscht. Gesungen und gespielt ist das alles sehr gut, nur eine Entwicklung oder eine persönliche Note sehe ich hier nicht wirklich.