Intoxigation Blues Band

Boogie Motel

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 14.04.2024
Jahr: 2024
Stil: Blues & Roots
Spiellänge: 52:32
Produzent: Rolf Maibaum

Links:

Intoxigation Blues Band @ facebook



Redakteur(e):

Frank Ipach


s. weitere Künstler zum Review:

Eagles

Poco

JJ Cale

Eric Clapton

John Lee Hooker

Muddy Waters

Johnny Cash

Titel
01. Warming By The Devil's Fire
02. Traveller's Blues
03. No More Looking Back
04. Magnolia Dreams
05. Holiday In Hell
06. 99 And A Half
07. In My Shoes
08. Jamming
 
09. Break Of Dawn
10. Fading Days
11. Warming by The Devil's Fire (Reprise)
12. Boogie Motel
13. Blueswell City Skyline
14. The Road
15. Fool For Your Stockings
Musiker Instrument
Joachim Lüning Lead Vocals, Acoustic Guitar
Rolf Maibaum Lead Guitar, Acoustic Guitar, Keyboards
Martin Bramhoff Guitar
Volker 'John' Eichler Bass, Vocals
Thomas Weingarten Drums
Special Guest:
Alexandra Eusterbrock Vocals

Hach ja, wir sind alle in die Jahre gekommen. Born in the 50s. Born in the 60s. Dem einen gehen die Haare aus oder sie werden zumindest grau und strähnig, manch einer trägt sein kleines Bäuchlein ungeniert vor sich her und rackert sich im Fitness-Studio ab oder tollt im Garten mit seinen Enkelchen um die Wette, während diese eine Leidenschaft weiterhin in allen brodelt. Die Liebe zur Musik. Der unstillbareTrieb gemeinsam Musik zu machen, besser noch erschaffen. Seine Ideen zielsicher in die Tat umsetzen.

Besagter Funken hat die Herren der INTOXIGATION BLUES BAND nun auch wieder in Brand gesetzt. Was vor fast 50 Jahren in Oberhausen begann und sich über die folgenden Jahrzehnte mit teils recht großen Unterbrechungen bis heute fortsetzt, findet jetzt in Gestalt eines neuen Albums seinen kreativen Höhepunkt. "Boogie Motel" heißt das gute Stück und reüssiert mit 15 Titeln, die bis auf drei Ausnahmen alle aus der Ideenschmiede von Joachim Lüning (Lead Vocals & Acoustic Guitar), Martin Bramhoff (Guitar), Volker 'John' Eichler - (Bass & Vocals) und Rolf Maibaum (Lead Guitar & Acoustic Guitar, Vocals) stammen, wobei der mit allen Wassern gewaschene Rolf Maibaum auch für die Recording Sessions, sowie fürs Engineering und Mixen verantworlich zeichnet. Das hätten sich die Jungs vor fast 50 Jahren sicherlich auch nicht gedacht, dass sie eines Tages noch mal ein waschechtes, richtig gut klingendes Album mit professionellem Anstrich unter die Leute bringen. DIY. Selbst ist der Mann. Das gilt natürlich auch für die extrem solide Schlagzeugarbeit von Thomas Weingarten, der Drummer, der schon in der allerersten Inkarnation mit an Bord war.

Da im Morrison Hotel und auch im Hotel California sämtliche Zimmer ausgebucht waren und eh unbezahlbar gewesen wären, zog es das ehrgeizige Quintett ins "Boogie Motel", um dort eine höchst unterhaltsame Melange anzurühren, die keine Wünsche offen lässt. Glücklicherweise verlassen sich die Akteure nicht einzig und allein auf altbewährte 12-Takter aus der Muddy Waters und John Lee Hooker Schule, sondern durchqueren frisch und unverblümt die üppige Spielwiese und vergnügen sich gleich im Opener mit  kernigem Southern Rock (Warming By The Devil's Fire), erfreuen sich aber auch an akustischem Country-Blues der klassischen Front Porch Tradition. Und wer sich mit Blues gut auskennt, der wagt auch gerne mal einen Ausfallschritt in die Welt der Country-Music. So verwundert es also nicht, dass die INTOXIGATION BAND im Stile eines Cowboyhut schwingenden Johnny Cash in schwer sentimentalen Magnolia Dreams wiederfindet.

Der pfiffigste Titel folgt mit Holiday In Hell gleich auf dem Fuße. Die ironisch amüsante Nachbetrachtung eines nervtötenden Campingurlaubs aus längst verblassenden Teenagertagen. Das ganze Unterfangen vorgetragen mit herrlich beschwipsten Tex-Mex Aroma. Gaudi.

99 And A Half, die alte Gospelnummer von Dorothy Love Coats, verwandeln die Jungs in einen swingenden und Besen getriebenen Tanzboden-Blues im Fünfziger Jahre Stil. Seinen beißenden Hohn und Spott kübelt Joachim Lüning in Jamming über den modernen Verkehrs-Overkill. Frei nach dem Motto: I want my SUV. Coole Nummer, die mit einem ziemlich lässigen Eric Clapton meets JJ Cale Groove daherkommt. Und wer wollte wohl den alten Herren einen weiteren sentimentalen Schlenker in Richtung Fading Days verdenken. Ein Titel der mit reichlich entspanntem California Feeling ein Glas auf die EAGLES, POCO und AMERICA erhebt und die guten alten Zeiten hochleben lässt. Ja, absolut, sie kommen aber leider nicht mehr wieder, doch wir haben sie alle abgespeichert. Im Kopf, im Herzen. Die INTOXIGATION BLUES BAND vermittelt uns das gute Gefühl, das Musik machen und Musik hören einen unersetzbaren Wert an sich bildet. Respekt dafür. 

 

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