Holiday And The Adventure Pop Collective Songs For Feeling Strong, Adventure Pop Records, 2007 |
Derric Oliver | Vocals, Guitar, Tuba, Trumpet, Percussion, Piano | |||
Louis Caverly | Vocals, Violin, Keys | |||
Michael Taylor Hahn | Drums | |||
Emily Poil | Additional Vocals | |||
Al Jardine | Additional Vocals | |||
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01. Wide Open | 08. Start All Over Again | |||
02. Airport Song | 09. Surfer Girl | |||
03. A While Away | 10. Bastards | |||
04. One Day With Me | 11. Garden Song | |||
05. Athena And The Dogs | 12. See My Faith | |||
06. Believe | 13. Alone In A Boat | |||
07. Time Changes Everything | ||||
Ach, wie wunderbar mollig! Jaja, staunt nur, mit welch naivem Wortspiel ich mich zurückmelde. Ist aber auch wirklich richtig schön, diese Surfer Girl Version. Da könnte Brian Wilson glatt neidisch werden, wenn er das nötig hätte. Hat er aber nicht und braucht er auch nicht, denn ohne ihn hätte es diese Cover-Version ja sowieso nicht geben können.
Zugegeben: Gewagt ist das schon, was die Herren HOLIDAY AND THE ADVENTURE POP COLLECTIVE hier veranstalten – da muss man schon 3x hinhören, nochmal den Original-Song rauskramen und sich verwirrt am Kopf kratzen. Aber hübsch, ganz wunderhübsch mollig eben, dieser Song Nummer 9, wie überhaupt der komplette HATAPCO Sound.
Adventure Pop nämlich, so lehrt uns das Album "Songs For Feeling Strong", ist wortgetreu abenteuerlich. Alles findet hier ein Plätzchen: Roots, Country, Pop, Rock, Swing, Jazz, Gott weiß was noch alles, und fröhlich rumpelt die Tuba zur Violine.
Das Grundgerüst klingt wie – tja, wie eigentlich? Es gibt Momente, da denkt man an die frühen TURIN BRAKES. Aber irgendwo ist das auch schon wieder Quatsch und irreführend. Denn die Cowboystiefel auf dem Cover kommen ja nun auch nicht von ungefähr. Mutmaßlich sind es die Herren Holiday höchstselbst, die jenes Schuhwerk fotogen im Rhythmus schwingen. Hilft dennoch nicht großartig weiter. Die wundersame Welt dieser Kalifornier beschreibt sich dadurch auch nicht von selbst.
Gut, soviel lässt sich festhalten: Die Violine gibt den ohnehin vollmundig arrangierten Songs noch mehr Fülle. Aber dem Geheimnis des Adventure Pops kommt solch eine Erkenntnis ebenfalls nicht auf die Schliche. Da könnte man sich Stunden, Tage, Jahre im Kreis drehen, des spektakulären Aussehens wegen auch auf dem Kopf stehend, aber die richtigen Worte würden immer noch fehlen. Und das Auseinanderpflücken einzelner Songs wäre auch nur theoretisches Sezieren.
Belassen wir es also bei einer einfachen aber treffenden Feststellung: Mit Pop (und Rock und Swing und Country und Jazz und…) im Herzen und Abenteuerlust im Blut lässt sich glatt ein eigenes Genre aus der Tuba schütteln. Dann muss nur noch die Spielfreude in hübsche Songs gefüllt werden. Das alles natürlich unverkrampft, nicht überkandidelt, sympathisch und etwas verschroben, und schwupp – heißt man HOLIDAY AND THE ADVENTURE POP COLLECTIVE und macht ein Album, dessen Titel Programm ist.