H.E.A.T.

Address The Nation

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.03.2012
Jahr: 2012
Stil: AOR, Sleaze

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Redakteur(e):

Marc Langels


H.e.a.t.
Address The Nation, Edel, 2012
Erik GrönwallGesang
Dave DaloneGitarre
Eric RiversGitarre
Jimmy JayBass
Jona TeeKeyboards
CrashSchlagzeug
Produziert von: Tobias Lindell Länge: 42 Min 36 Sek Medium: CD
01. Breaking The Silence06. In And Out Of Trouble
02. Living On The Run07. Need Her
03. Falling Down08. Heartbreaker
04. The One And Only09. It's All About Tonight
05. Better Off Alone10. Downtown

Nach den beiden bereits recht erfolgreichen ersten CDs “H.e.a.t“ und “Freedom Rock“ mussten die Schweden von H.E.A.T. den wohl schwersten Verlust hinnehmen, den eine junge Band erleiden kann: sie verloren ihren Sänger und Frontmann Kenny Leckremo. Viele andere Bands haben solche Probleme nicht so leicht kompensieren können, man denke da um im Genre zu bleiben zum Beispiel an MÖTLEY CRÜE, die mit John Corabi vielleicht eines ihrer besten Werke einspielten (das selbstbestitelte Album von 1991), das aber von einer großen Menge ihrer Fans nicht angenommen wurde – und damit indirekt die Rückkehr von Vince Neil herbeiführte.

Bei H.E.A.T. hört der Neue auf den Namen Erik Grönwall, der die Aufgabe übernommen hat, die Band auf Kurs in Richtung internationaler Durchbruch zu halten. Denn musikalisch lassen H.E.A.T. hier wieder einmal nichts anbrennen und präsentieren 80er Jahre Rock-Musik, wie sie damals auch schon nur die besseren Bands, siehe oben, hinbekommen haben. Lässige Riffs, die zum Autofahren passen, wie eine leere Autobahn und Sonnenschein. Eingängige Hooklines, die schon beim zweiten Durchlauf dazu verleiten sie aus tiefster Kehle mitzusingen, auch wenn man da noch nicht immer ganz genau den Text kennt, aber sich einfach anstecken lässt.

Aber der wirkliche Trumpf heißt Grönwall, der hier seine Aufgabe so perfekt erledigt, dass man fast schon geneigt ist zu sagen: die Band hatte Glück im Unglück. Der Neue schafft es tatsächlich den Alten vergessen zu machen. Dabei erinnert mich Grönwall hin und wieder an Ted Poley von DANGER DANGER. Das passt einfach gut zur Musik, auch optisch wirkt die Kombination mit dem Rest der Band durchaus stimmig. Manchmal klingt Grönwall allerdings etwas cheesy, das liegt aber zum Teil auch an den Gesanglinien und –Harmonien, die es halt nicht verhehlen können, dass sie von jeder Menge 80er-Jahre-Metal beeinflusst sind.

Auch musikalisch hat die Band noch einmal einen draufgelegt. Die Kompositionen orientieren sich am klassischen Hard Rock der 80er Jahre wie ihn damals BON JOVI, DANGER DANGER aber auch FIREHOUSE geboten haben. Dabei erinnert der Opener Breaking The Silence an eine Mischung von BON JOVIs Lay Your Hands On Me (insbesondere im Intro) mit DANGER DANGRs Under The Gun. Beim nächsten Track Living On The Run hat man dann das Gefühl, dass gleich SURVIVOR anrufen und ihr Lied zurückfordern werden. Und dass sich H.E.A.T. auch auf herrliche Schmachtfetzen verstehen beweist The One And Only. Von den zehn Liedern mag einzig In And Out Of Trouble nicht zu überzeugen. Einfach weil er mit seinem Saxophon viel zu angepasst und auf Konsens getrimmt klingt. Ansonsten machen die sechs Schweden nichts falsch, sondern begeistern mit schönen Refrains, coolen Gitarren-Licks und geschmackvollen Soli.

Produziert wurde das Album von einem waschechten zweifachen Grammy-Gewinner: Tobias Lindell hat vorher schon mit musikalisch so unterschiedlichen Bands wie EUROPE und MUSTASCH zusammengearbeitet. Und er verpasst auch H.E.A.T. hier den absolut passenden Sound, zugleich fett aber auch wie der Amerikaner sagen würde „slick“. Das Ganze ist haarscharf an der Grenze dazu, „überproduziert“ zu sein, überschreitet diese magische Grenze des guten Geschmacks zum Glück aber nicht.

Summa Summarum sind H.E.A.T. neben anderen Acts wie WORK OF ART oder aber W.E.T. ein weiteres Beispiel dafür, dass der beste Melodic Rock mittlerweile nicht mehr aus den USA sondern aus Schweden kommt. “Address The Nation“ ist ein weiteres starkes Album, randvoll mit potenziellen Hits, vorgetragen mit der nötigen Klasse. H.E.A.T. haben den Verlust nicht nur prima weggesteckt, sie sind sogar gestärkt daraus hervorgekommen.

Marc Langels, 19.03.2012

 

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