Heart Jupiter's Darling, Eagle Rock, 2004 |
Ann Wilson | Lead Vocals | |
Nancy Wilson | Guitars, Vocals | |
Craig Bartock | Guitars, Mellotron, Vocals | |
Darian Sahanaja | Keyboards | |
Mike Inez | Bass | |
Ben Smith | Drums |
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1. Make Me | 10. No Other Love | |
2. Oldest Story In The World | 11. Led To One | |
3. Things | 12. Down The Nile | |
4. The Perfect Goodbye | 13. I'm Fine | |
5. Enough | 14. Fallen Ones | |
6. Move On | 15. Lost Angel | |
7. I Need The Rain | 16. Hello Moonglow | |
8. I Give It Up | 17. How Deep It Goes | |
9. Vainglorius | 18. Fallen Ones | |
Fast zwölf Jahre haben sich die beiden Rock-Schwestern mit ihrem neuen Studioalbum Zeit gelassen. Zwischen 1993 und 2004 gab es diverse Best Of Scheiben und eine starke Live-DVD.
"Jupiter's Darling", so der Name des neuen Albums, soll lt. Pressetext ein vollkommen neues Rockgefühl vermitteln. Zumindest die neuen Songs auf ihrer Live-DVD ließen mich schon letztes Jahr Gutes ahnen.
Nancy und Ann haben zunächst ihre Mannschaftstaktik umgestellt. Hinter den beiden prägnanten Schwestern spielt jetzt eine neue rhythmische Viererkette. Neu sind Drummer Ben Smith, der schon auf der DVD total überzeugen konnte. Ausserdem BLONDIE-Songwriter Craig Bartock, Basser Mike Inez und Keyboarder Darian Sahanaja.
Jetzt aber genug der Vorrede und rein mit der CD.
68 Minuten und 59 Sekunden später.
Interessant. Interessant. Eins vorweg: Wer auf die 80er Jahre HEART stand, muß seine Lauscher neu ausrichten. Fast nichts mehr ist zu hören vom radiotauglichen Mainstream Rock der Vergangenheit. Nancy und Ann haben mit tatkräftiger Unterstützung von Craig Bartock an einem neuen Sound gebastelt.
Gekonnt kombinieren sie klassischen Heavy Rock mit Modern Rock. Und auch eine Spur mehr Folk aus ihren Anfangszeiten mischt sich wieder unter die insgesamt 18 Songs.
Die CD ist also keineswegs ein langweiliger Aufguss alter Mainstream-Zitate, die sich schon nach 3 Songs totlaufen. Alle Achtung vor dem Mut der Schwestern, die es hier anscheinend noch einmal richtig wissen wollen und so rein gar nicht auf eventuelle Chartserfolge schielen. "Jupiter's Darling" ist demzufolge ein sehr abwechslungsreiches Album geworden.
Neben deftigen Hardrockern wie Oldest Story In The World, Down The Nile, Move On oder Fallen Ones gibt es auch gefühlvolle Rootsnummern wie etwa I Need The Rain oder Lost Angel zu hören. Vainglorius präsentiert die Band dagegen als Überschall-Bluesrocker mit imposanten Gitarrenphrasen.
Und wem das immer noch nicht abwechslungsreich genug ist, bekommt mit I Give Up oder I'm Fine modernen Rock der Güteklasse A abgeliefert.
Lediglich der Opener Make Me sowie The Perfect Goodbye und die Rausschmeisser Hello Moonglow und How Deep It Goes erinnern an die alten HEART-Zeiten. Make Me und The Perfect Goodbye sind harmonische AOR Midtemporocker, während sich Hello Moonglow und How Deep It Goes als feine akustische Folkrock-Balladen offenbaren.
Das Warten hat sich gelohnt. Mit "Jupiter's Darling" präsentieren sich HEART in musikalischer Höchstform. 18 starke und vor allem sehr abwechslungsreiche Songs lasssen die lange Spielzeit von fast 69 Minuten schnell vergehen.
Klang und Produktion sind sehr gut.