Titel |
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01. Post-Truth Era |
02. Fear Campaign |
03. Betrayed By Technology |
04. Ritual Of The Mind |
05. Interface With The Infinite |
06. Dab Tsog |
07. Phantom Force |
08. Cosmetic Surgery |
09. Panpsychism |
10. Merchants Of Death |
11. Don't Do It |
Musiker | Instrument |
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David Sanchez | Lead Riffs / Vocals |
Reece Scruggs | Lead Guitar |
Pete Webber | Lead Drums |
Brandon Bruce | Lead Bass / Backup Vocals |
Was macht man in einer Zeit, in der sich gefühlt jede zweite harte Band dem Metalcore verschrieben hat und in der man dieser zeitweisen Eintönigkeit neuer Metalbands entfliehen will?
Man erinnert sich einfach einmal der guten Dinge, die in den 80er- und 90er-Jahren der „heiße Scheiß“ im Metalgenre waren und greift sich ein traditionelles Thrash-Album. Und Bands, die immer noch diese Musik machen, gibt es gar nicht so wenige. TESTAMENT haben z.B. gerade ein hervorragendes Album herausgebracht und Bands wie POSSESSED haben sich nach langer Pause auch wieder zusammengerauft, weil der Bedarf nach dieser Musik anscheinend immer noch nicht gestillt ist.
Wenn man diese Musik hören will, dann muss man dabei gar nicht auf die alten Recken zurückgreifen. HAVOK haben eine verhältnismäßig kurze Vergangenheit, schließlich sind seit dem Debut „Burn“ gerade mal 11 Jahre vergangen.
Inzwischen sind wir beim fünften Longplayer angelangt. Und was ist da naherliegender, als das neue Baby „V“ zu benennen.
Auf den elf Songs bleibt der Fünfer aus Colorado sich dabei seiner stilistischen Ausrichtung treu, wirft aber diesmal den ein oder anderen Halftempo-Song ohne Double-Bass-Rhythmus ein. Ein gutes Beispiel dafür ist Ritual Of The Mind, dessen Anfang deutliche Anleihen an METALLICAs Eye Of The Beholder zeigt und dann schön fett weitere Minuten durch die Gegend stampft, bevor zum Schluss noch einmal an METALLICAs One erinnert wird.
Tempomäßig ist in „V“ wirklich alles drin und dürfte sowohl Fans von CANDLEMASS, METAL CHURCH als auch EXODUS gleichermaßen begeistern. Von richtig schnellen Nummern wie Phantom Force bis zu schleppenden Tracks wie Don't Do It ist das Metronom in allen Geschwindigkeiten unterwegs.
Dazu gibt es zwischendurch kurze halbakustische Momente, Interface With The Infinite beginnt sogar fast ein wenig wie ein Prog Metal-Song, bevor die Stakkato-Riffs wieder einsetzen.
HAVOKs neue Scheibe ist für mich ein weiterer Beweis dafür, dass guter traditioneller Thrash nicht zwingend 30 Jahre alt sein muss, sondern in der Rubrik „Neuerscheinungen“ immer noch gute Retro-Thrash Metal-Scheiben zu finden sind.