Titel |
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01. Military Madness |
02. Better Days |
03. Wounded Bird |
04. I Used To Be A King |
05. Be Yourself |
06. Simple Man |
07. Man In The Mirror |
08. There's Only One |
09. Sleep Song |
10. Chicago / We Can Change The World |
11. Wild Tales |
12. Hey You (Looking At The Moon) |
13. Prison Song |
14. You'll Never Be The Same |
15. And So It Goes |
16. Grave Concern |
17. Oh! Camil |
18. I Miss You |
19. On The Line |
20. Another Sleep Song |
Musiker | Instrument |
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Graham Nash | Lead Vocals, Acoustic Guitar, Electric Guitar, Piano, Harmonica |
Shane Fontayne | Electric Guitar, Lap Steel Guitar, Vocals |
Todd Caldwell | Piano, Vocals, Tenor Saxophone, Wurlitzer Piano |
Thad DeBrock | Acoustic Guitar, Peald Steel Guitar, Dobro, Vocals |
Andy Hess | Bass Guitar |
Toby Caldwell | Drums |
Celisse Henderson | Vocals |
Grace Stumberg | Vocals |
Don Caldwell | Alto Saxophone |
Dem Vernehmen nach haben sich die Fans seit Jahren gewünscht, dass Graham Nash seine ersten beiden Soloalben in ihrer Gänze auf die Bühne bringt.Gerade in Bezug auf “Wild Tales“ darf man da leichte Zweifel haben, denn beim Erscheinen des Albums, 1974, konnten sich weder Fans noch Kritiker, und der Künstler ebenso wenig, recht dafür begeistern. Kann auch ein bisschen an der insgesamt düsteren Stimmung auf und um das Album gelegen haben. Besonders der sensible Nash litt unter den Problemen, die bei CSN&Y wieder einmal massiv aufbrachen. Auch sein erstes Soloalbum, “Songs For Beginners“, hat durch die Endende Beziehung zu Joni Mitchell ebenfalls sein Päckchen zu tragen, aber es kamen insgesamt doch positivere Songs heraus. Zumindest klangen sie so.
2019 kam es dann also zu diesem Live-Projekt. Wie Nash im Booklet schreibt, hatten sie für die Proben gerade mal drei Tage Zeit und mit den meisten beteiligten Musikern hatte er noch nie zuvor gespielt. Ich würde sagen, hier zahlte es sich aus, was Graham in seiner Autobiografie “Wild Tales“ erzählt, dass die anderen drei Mitglieder von CSN&Y sich immer darüber amüsierten, dass sie seine Songs in 30 Sekunden lernen konnten, weil sie so einfach strukturiert sind.
Wobei man auch sagen muss, dass es sich hier offensichtlich um hervorragende Musiker handelt. Darunter Todd Caldwell, langjähriger Sideman von CROSBY, STILLS & NASH sowie der ehemalige BLACK CROWES/GOV'T MULE-Bassist Andy Hess.
Neben den Songstrukturen ist bei dem einstigen HOLLIES-Mitglied aber natürlich der Gesang am wichtigsten und darf man dem – seit kurzem 80jährigen – Nash ein beeindruckende Leistung bescheinigen. Sicher, er schaukelt sich nicht mehr bei jeder Gelegenheit in die außerirdischen Höhen von vor 50 Jahren empor, aber überwiegend hat sein Gesang immer noch ein sehr jugendliches Flair. Und nicht zuletzt, realisiert man, dass es sich hier in der Tat um zwei richtig gute Folk Rock-Alben handelt. Dass ein Military Madness heutzutage noch so aktuell sein würde, hatte damals niemand geglaubt und auch Chicago / We Can Change The World scheint nichts von seiner Bedeutung verloren zu haben. Entsprechend engagiert gerät der Vortrag.
In der Tat wird die Stimmung bei den “Wild Tales“-Songs etwas dunkler, teilweise auch rockiger, dabei aber auch spannender und vielschichtiger. Das erinnert mich bei den Country-mäßigeren Tracks, wie Hey You oder You'll Never Be The Same sehr an Neil Young. Das liegt an der wundervollen Pedal Steel von Thad DeBrock ebenso, wie natürlich an etlichen gemeinsam CSN&Y-Aufnahmen. Auf jeden Fall ist schwer nachzuvollziehen, warum das Album damals nicht so recht aus den Startlöchern kam. An den Songs hat es nicht gelegen. Aktuell geht Graham Nash erneut auf Tour. Ob es weitere Mitschnitte oder ebenso untadelige Darbietungen geben wird, bezweifle ich mal, aber hier wird allemal deutlich, welch herausragender Sänger und Songschreiber uns über 60 Jahre hinweg erfreut hat.