Gorgeous Dean

Naughty - Bitchy - Angry - Holy

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 11.04.2002
Jahr: 2002

Links:

Gorgeous Dean Homepage



Redakteur(e):

Joachim Domrath


Gorgeous Dean
Naughty - Bitchy - Angry - Holy, v.i.r.u.s. Records, 2002
Dana Lead Vocals, Guitars
Sid Guitars
Erik Bass
Adam Drums
Produziert von: Phase 37 (aufgenommen in Berlin) Länge: 46 Min 43 Sek Medium: CD
1. Jesus On My TV (2:51)7. Go (4:14)
2. Better Off Alone (3:11)8. Veggie Boy (3:23)
3. Tattoo Your Name Across My Heart (3:49)9. What If (4:32)
4. Nothing As It Seems (3:41)10. He Never Said (5:07)
5. City Surfer (4:08)11. Still Crazy (3:48)
6. You'll Be There For Me (3:52)12. What We Call Love (3:27)

GORGEOUS DEAN heißt übersetzt PRÄCHTIGER DEKAN.
Und es scheint ein Geistlicher der besonderen Art zu sein. Ungehorsam, bissig, böse und heilig. So lautet jedenfalls der Titel des kirchlichen (?) Album's.
Und der Eröffnungssong Jesus On My TV läßt wirklich vermuten, dass den geneigten Hörer ein kirchliches Musikspektakel der besonderen Art erwartet. Wenn das der heilige Vater wüsste....

Also schnell in die passenden Jesuslatschen geschlüpft und den Silberling in den Player geschoben. Aber oh je. Von den erwarteten Chorälen weit und breit nichts zu hören.
Aus den Boxen kommt hingegen knackiger und frischer Rock, getragen von einer charismatischen Frauenstimme. Schnell noch ein paar Vaterunser gesprochen und dann den Lautstärkeregler in Tinnitus-Regionen gedreht.

Dass Jesus über Wasser gehen konnte ist ja hinreichend bekannt. Nun, rocken kann er auch und das gewaltig.
Beim Studieren des Booklets entpuppt sich der Dekan als vierköpfige Rockband aus DER Musiker-Hochburg KÜNZELSAU, die es später nach Berlin verschlagen hat.

Sängerin Dana Gray klingt wie eine Mischung aus frecher Nina Hagen und unbekümmerter Cyndie Lauper. Mal sanft, meist aber fauchend, passt sie so gar nicht in die z.Zt.recht lethargische deutsche Rocklandschaft.

Auch die nächsten Songs Better Off Alone und Tattoo... lassen tempomäßig keine Wünsche offen.
Auffallend ist der ehrliche und ungeschliffene Sound der Vier. Die rotzigen Gitarrenläufe Sid's, der knackige Bass Erik's und die schnellen Drums von Adam harmonisieren prächtig mit Dana's quirliger Stimme.
Und nach deutscher Band klingt das alles nicht. Seit den seligen Zeiten von Nina Hagen und Illegal 2000 ist frecher und vor allem moderner Geradeausrock in Deutschland zur Rarität geworden. Rein stilistisch erinnert "Naughty - Bitchy - Angry - Holy" an LETTER TO CLEO aus den USA.

Auch der Rest der CD ist überwiegend von schnellen und kraftvollen Rockern bestimmt. Sei es der City Surfer mit seinen witzigen Gitarren-Arrangements und Breaks oder das leicht angespacte Veggie Boy mit den schnellen und fetten Drums.
Selbst Balladen wie You'll Be There For Me oder Nothing As It Seems verfügen noch über einigen Dampf.
Und richtig akrobatisch wird Dana mit ihrem Goldkehlchen auf What We Call Love. Dabei würde sich so manche Möchtegern-Rockdiva den Kehlkopf zerren.

GORGEOUS DEANs Erstlingswerk ist professioneller und melodischer Modern Rock mit Witz und Elan, der so gar nicht nach deutschen Landen klingen will.
Statt Berlin könnte man auch New York als Band-Herkunftsort nennen, und keiner würde es merken. Was die Band aber vor allem auszeichnet, sind die packenden und ausgefallenen Gitarren-Arrangements sowie die unbändige Röhre von DANA GRAY.
GORGEOUS DEAN bringen frischen Wind in die von rheumatischen Altrockern beherrschte deutsche Musiklandschaft.
Klang und Produktion sind sehr gut.

Joachim Domrath, 11.04.2002

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music