Gordie Tentrees

Less Is More

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.11.2017
Jahr: 2015
Stil: Americana

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Gordie Tentrees Homepage



Redakteur(e):

Holger Müller


Gordie Tentrees
Less Is More, Greywood Label, 2015
Gordie Tentreesvocals, guitar
Bob Hamiltonbass, pedal steel, mandolin, vocals, guitar
Fabian Brookguitar
Patrick Hamiltondrums
Aiden Tentreesbass, vocals
Catherine MacLellanvocals
Lonnie Powelldrums
Annie Averyharmonium
Fabian Brookfiddle
Produziert von: Bob Hamilton Länge: 39 Min 39 Sek Medium: CD
01. Love In Ink07. Somebody's Child
02. Wrong Town08. Keno City
03. Wheel Girl09. Broken Hero
04. Lost Guitar10. Camelot Hotel
05. Deadbeat Dad11. Tired Of Time
06. Less Is More

Gordie Tentrees ist ein kantiger Typ. Stiefel, zerschlissene Jeans, markantes Kinn, muskulöse Oberarme. Aber wenn er lacht, ist das eher ein Lausbubengesicht. Und vielleicht ist das auch der Schlüssel, um die Musik des Kanadiers ergründen zu können. Denn wie schon auf dem Vorgänger "North Country Heart" spielt der kanadische Songwriter auch auf seinem sechsten Album "Less Is More" ein bisschen Hase-und-Igel mit seinem Publikum. Kaum, dass man seine Songs eingefangen hat, schlägt Tentree schon wieder einen Haken.

Und so zieht er in einigen Songs den Hut vor Bob Dylan, lässt in anderen eine betrunkene Zirkuskapelle aufspielen, pflegt den besonderen kanadischen Folk und galloppiert danach schon wieder auf einem Rockabilly-Gaul durchs Dorf. Man kann das spannend finden oder ziellos, langweilig ist Tentrees Album auf keinen Fall.

Die richtigen Musiker für dieses Kaleidoskop von Melodien hat er, der Bass ist meist "upright"-getupft, die Drums rollen nur, wo sie müssen und Fabian Brooks Fiddle seufzt an den richtigen Stellen auf. Schade nur, dass die wunderbare Catherine MacLellan als Zweitstimme kaum zu hören ist.

Aber die eigentliche Hürde ist ohnehin Tentrees Gesang. Für so einen kantigen Kerl singt der Kanadier unerwartet hoch und auch nicht allzu kräftig. Welche Wucht diese Songs wohl gewinnen könnten, würden sie von John Hiatt stammen oder von einer gebrochenen Stimme wie Fred Eaglesmith?

Aber egal, auch Bob Dylan kann ja eigentlich gar nicht singen und kann es doch. Love Is Ink ist defintiv der falsche - weil belangloseste - Song, um das Album zu eröffnen, aber wer wegen dieses Schunkel-Country-Stücks nicht zur Stopp-Taste greift, wird belohnt mit einem Heartland-Rocker wie Wrong Town, einem Tom-Waits-Tavernenstück wie Lost Guitar oder einer gefühlvollen Ballade wie Broken hero.

Und dann wäre ja auch noch Gordie Tentrees Version von Mary Gauthiers Camelot Hotel: "Cheaters, liars, outlaws and fallen angels come looking for the grace from which they fell." Creepy, indeed...

Holger Müller, 12.11.2017

 

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