Ghalia Volt

Mississippi Blend

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.10.2019
Jahr: 2019
Stil: Blues Rock
Spiellänge: 42:22
Produzent: Dean Zucchero & Ghalia Volt

Links:

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Plattenfirma: Ruf Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

North Mississippi Allstars

Elmore James

Titel
01. Gypsy Lady
02. Meet You Down The Road
03. Squeeze
04. First Time I Died
05. Lucky Number
06. Wade In The Water
 
07. Drag Me Down
08. Shake & Repeat
09. Release Me
10. Why Don‘t You Sell Your Children
11. I Thought I Told You Not To Tell Them
Musiker Instrument
Ghalia Volt Vocals, Guitar, Slide Guitar
Lightnin‘ Malcolm Lead Guitar
Dean Zucchero Bass
Cedric Burnside Drums
Watermelon Slim Harp
Smokehouse Brown Lead Guitar, Slide Guitar
Cody Dickinson Drums

Mit “Let The Demons Out“ hat Ghalia Vauthier, die sich jetzt Ghalia Volt schreibt – oder schlicht Ghalia - , 2017 für einige Aufmerksamkeit gesorgt und dafür einige Preise einheimsen können. Nun liefert sie, erneut fürs deutsche Plattenlabel Ruf Records, den Nachfolger und wir schauen, wohin die gebürtige Belgierin von den “herausgelassenen Dämonen“ getrieben haben.

Das ist zunächst einmal Mississippi, wie der Albumtitel schon vermuten lässt. Das Zebra Ranch-Studio von Jim Dickinson war die Wahl des Aufnahmeortes, denn es sollte Old School, rau und ursprünglich klingen. Dazu trug ein Teil der Besetzung vom letzten Album bei, wozu u. a. noch Lightnin‘ Malcolm sowie Cody Dickinson (NORTH MISSISSIPPI ALLSTARS) bei einigen Songs kamen.

Nun, Umgebung und Teilnehmer haben der selbsternannten Gypsy Lady sicher nicht schlecht getan, denn im gleichnamigen Opener geht‘s gleich schwungvoll und rau zur Sache. Im lockeren Shuffle hoppelt es über die Straßen Mississippis, die Slide-Gitarre – spielt Ghalia selbst – treibt die Nummer voran und die, leicht erotische Stimme lockt zur Verfolgungsjagd. Denn Meet You Down The Road ist das Versprechen und da wird dann das Tempoi merklich rausgenommen. Dafür wird es um so rauer. Die Slide-Gitarre bleibt das verbindende Element, nun halb so schnell gespielt und für das Blues-Felling sorgt Watermelon Slim mit seiner Blues Harp. Da spürt man die Hitze der Südstaaten.

Doch Ghalia kommt gleich wieder aus der Komfortzone und drückt im flotten Rockabilly Squeeze ordentlich aufs Gas. Paar Dämonen im Nacken? Das Gefühl kriegt man bei diesem rasanten Ritt, der einen in muntere Party-Laune versetzt. Der Sound bleibt rau und rootsig und bluesy. Und wird im folgenden First Time I Died noch ursprünglicher. In dem schweren Blues-Stampfer reibt sich der derbe Sound reizvoll mit der Stimme der Sängerin, die mich da eine frühe Samantha Fish erinnert.

Der nervöse Beat von Lucky Number lädt zum Mitgrooven ebenso ein, wie die effektvollen Rhythmus-Wechsel und die virtuos gespielte Mundharmonika von Watermelon Slim. Beachtlich, dass die Sängerin solche Blues-Hollers auf der Pfanne hat, wie Wade In The Water, die klingen, als wären sie schon hundert Jahre alt. Watermelon Slim sorgt mit seinem Gesang für authentisches Flair und Ghalia und Lightnin‘ Malcolm spielen sich die Bälle im Soloteil zu. Anspieltipp!

Zurück auf die Straße mit Drag Me Down und Ghalia macht zum lockeren Shuffle klar, dass sie sich nicht aufhalten lässt und sich mit den richtigen Leuten umgeben wird, um ihrer Ziele zu erreichen. Und die liegen offensichtlich im ursprünglichen Blues mit modernen Einflüssen. Shake & Repeat erinnert an frühe FLEETWOOD MAC und somit an Slide-Blueser wie Elmore James. Geht richtig gut ab und macht richtig Spaß!

Ja, schön, sonderlich vielseitig ist dieses Album wahrlich nicht, aber das ist auch genau sein Vorteil. Hier wird nicht verzweifelt jede Menge Zutaten in den Topf geworfen, sondern die vorhandenen Qualitäten genutzt und deswegen kommt da so ein schmackhaftes Blues-Album heraus. Das gegen Ende mit Release Me einen coolen Boogie, Stones-Style, enthält, mit Why Don‘t You Sell Your Children? auf die Texas-Blueser von ZZ TOP verweist und zu einem wilden Ritt einlädt und dann, wenn man meint, jetzt nimmt sie sich bestimmt eine Balladen-Pause, krönt Ghalia die Aufnahmen mit Vollgas-Rockabilly, der nicht nur einem Brian Setzer ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern würde.

Die Erwartungen, die der Vorgänger geweckt hat, werden hier übertroffen und man darf sich auf die weitere Entwicklung – und hoffentlich auch einiger Konzerte – von Ghalia freuen. Sehr ansprechend, wie hier gewisse Grenzen gesetzt werden, an diese aber auch haarscharf herangefahren wird.

 

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