Ghalia Volt

Let The Demons Out

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 07.01.2018
Jahr: 2017
Stil: Blues Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Ghalia
Let The Demons Out, Ruf Records, 2017
Ghalia VauthierVocals, Guitar
Johnny MastroHarmonica, Vocals
Smokehouse BrownGuitar, Backing Vocals
Dean ZuccheroBass, Backing Vocals
Rob LeeDrums, Percussion
Produziert von: Dean Zucchero & Ghalia Vauthier Länge: 47 Min 51 Sek Medium: CD
01. 4am Fried Chicken07. All The Good Times
02. Let The Demons Out08. I'm Shakin'
03. Press That Trigger09. Waiting
04. Have You Seen My Woman10. See That Man Allone
05. Hoodoo Evil Man11. Hey Little Baby
06. Addiction12. Hiccup Boogie

Dass der Blues zwar seine Hauptbastion nach wie vor in Amerika hat, daran gibt’s nichts zu rütteln, aber daran dass in good ol‘ Europe (George W. Bush würde sagen “das alte Europa“) hervorragende Blues-Acts gedeihen, das ist auch eine Tatsache. Und das seit Jahrzehnten schon. Brüssel ist jetzt nicht unbedingt die Speerspitze dieser Bewegung, aber mit diesem Album wird man doch angehalten, da ab und an mal einen Blick hinüberzuwerfen.
Ghalia Vauthier wird man da nur noch bedingt antreffen, denn die hat sich der Herausforderung Amerika gestellt und nach diversen Bands in unseren Breitengraden dieses Album in New Orleans eingespielt.
Dabei kam ihr die schnell entstandene Freundschaft mit den Lokalmatadoren MAMA’S BOYS (nicht verwandt und nicht verschwägert mit einer irischen Band gleichen Namens) zu Gute. Gut möglich, dass das “Brathähnchen frühs um Vier“, welches dieses Album eröffnet, da den Startschuss für die Zusammenarbeit gegeben hat. Jedenfalls harmonieren die Vier da schon richtig gut und lassen einen flotten R&B, mit reichlich New Orleans-Flair vom Stapel. Klar, dass da die Harp im Hintergrund pumpt und die Gitarre ordentlich treibt.

Das Swamp-Feeling Louisianas durchdringt den Titelsong und bekommt Ghalia auch die Gelegenheit sich stimmlich mehr in Szene zu setzen. Unterschwellige Erotik, der Hauch von Gefahr und wundervolle Ausdruckskraft – da könnte noch was heranreifen.
Mit Press That Trigger begibt man sich mehr in die Tiefen des Blues und hier trumpft Johnny Mastro an der Blues Harp ordentlich auf, während Smokehouse Brown die Licks im Hintergrund und Gitarrensolo liefert. Auch in Have You Seen My Woman setzt sich Ghalia gut und führt die Band bestens durch diesen bluesigen Song, der recht rau rüber kommt. Würde mal sagen, einer der Anspieltipps hier.
Für die Abgeh-Abteilung ist Hoodoo Evil Man gedacht. Das dürfte ordentlich in die Beine der Tanzflächenorientierten gehen.
Zurück im Swamp sind wir mit Addiction. Kommt wirklich gut, Gahlia nur von der wabbernden Gitarre unterstützt. Da schwitzt man schon beim Zuhören, bei der Hitze, die hier verbreitet wird. Die Versuchung ist groß, hier irgendwann das Gaspedal durchzutreten, aber die Band bleibt standhaft und behält damit die Atmosphäre bei.
Typischer Chicago-Blues folgt in Form von All The Good Things. Und hier kommt dann der Rhythmuswechsel im Laufe des Songs, der diesen umso interessanter werden lässt.

An dem eingängigen Gitarren-Riff von Little Willie Johns I’m Shakin' kam schon Jack White nicht vorbei, wobei dass bei Ghalia mit ihren MAMA’S BOYS naturgemäß “bodenständiger“ kommt. Ins Ohr geht es hier wie da und verlässt dieses auch so schnell nicht mehr.
Ohne einen ordentlichen Boogie kommt kaum eine Blues-Scheibe aus und hier kocht Waiting dazu auf ordentlicher Flamme, während sich Johnny Mastro und Ghalia die Gesangsparts teilen. Blues Harp und Gitarre teilen sich die Soli. Beides richtig gut.
Wo man grad so gut in Fahrt ist, folgt das pumpende See That Man Alone auf den Fuß. Etwas Sperriger, aber mit gutem Druck, gerade was die Gitarrenarbeit angeht.
Wem bei Samantha Fish mehr die bluesigen Sachen gefallen, der sollte in dieses Album und besonders bei Songs wie Hey Little Baby mal reinhören. Und die Freunde von CANNED HEAT und ZZ TOP beim abschließenden Hiccup Boogie. Also, wenn Fräulein Vauthier das auch auf der Bühne gut umsetzen kann, dann steht uns da aus dem Hause Ruf Records mal wieder ein ganz besonderes Blues-Girl ins Hause. Und das auch noch aus europäischer Festlands-Produktion.

Epi Schmidt, 29.12.2017

 

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