Five The Hierophant Over Phlegethon, Dark Essence Records/Soulfood, 2017 |
Chris | Drums, Temple Bells, Djembe, Shakers, Gong | |||
Mitch | Bass, Effects | |||
??????? | Guitars, Bowed Guitars, Rag-Dung, Violin, Grand Piano Noise | |||
Jon | Session Saxophone | |||
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01. Queen Over Phlegethon | 04. Der Geist Der Stets Verneint | |||
02. Vampire | 05. Sepulchre | |||
03. Seafarer | 06. Omen Tree | |||
FIVE THE HIEROPHANT sind ein 2014 gegründetes Trio aus Großbritannien, das 2015 die EP "Five The Hierophant" veröffentlichte. Im Herbst ließen die Drei von der Insel dann ihr Debütalbum “Over Phlegeton“ erscheinen. Wir hörten uns diese Scheibe mal genauer an.
Die Londoner nutzen im Studio neben der doch eher herkömmlichen Instrumentierung mit Schlagzeug, Bass, Gitarren, Violine, Shakern und Gong auch nicht ganz alltägliche Klangerzeuger wie Tempelglocken, Djembe (westafrikanische Trommel), gestrichene Gitarren und Rag-Dung (tibetanische Trompete) für ihre Zwecke. Obendrein trägt ein Session-Saxofonist namens Jon seinen Teil zu den Aufnahmen bei. Außerdem kommen dann noch diverse elektronische Stimm-, Musik- und Geräuscheffekte zum Einsatz.
Führt man sich die, wenigstens teilweise, eigenwilligen Produktionsmittel vor Augen, dann werden schon Erwartungen an die Ungewöhnlichkeit des daraus resultierenden Ergebnisses geweckt. Der fertige Rundling trägt diesen Vorstellungen auf jeden Fall Rechnung. Schließlich werden einem nicht jeden Tag Psychedelic, Black Metal, Doom Jazz und Elektronik auf ein und demselben Album geboten. Diese krude Mixtur kommt heavy, groovy, noisy, zäh, intensiv und atmosphärisch aus den Boxen. Der interessiert Lauschende wird regelrecht überschüttet mit Höreindrücken mannigfaltiger Art und diversen musikalischen Experimenten. Handelsübliche Songtexte gibt es nicht. Dafür werden, wenn auch überwiegend vollkommen unverständlich, Verse von Ezra Pound, Claude Baudelaire und Johann Wolfgang von Goethe rezitiert. Eingestreute Geräusche und Laute ergänzen die Darbietung.
Die Briten FIVE THE HIEROPHANT bescheren den Anhängern ganz eigener Töne mit “Over Phlegeton“ eine wahrlich bemerkenswerte und massenuntaugliche Arbeit, die dennoch bestens unterhält. Längen oder Durchhänger sucht man hier zum Glück vergebens. An all jene, die aufgeschlossen gegenüber vielleicht vorher noch nie in dieser Form Gehörtem sind, richtet sich die Empfehlung, doch mal ein Ohr zu riskieren.