Ferris & Sylvester

Otherness

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.03.2024
Jahr: 2024
Stil: Americana
Spiellänge: 48:49
Produzent: Michael Rendall & Archie Sylvester

Links:

Ferris & Sylvester Homepage


Promotion: Networking Media


Redakteur(e):

Frank Ipach

Titel
01. Dark Side
02. Imposter
03. Don't Fall In Love With Me
04. Mother
05. End Of The World
06. Out Of It
07. Rain (Intro)
 
08. Rain
09. Paper Plane
10. What's It Gonna Take
11. Muzzle
12. Headache
13. The Performer
14. Love Is Real
Musiker Instrument
Issy Ferris Vocals
Archie Sylvester Guitars, Bass Guitar,Vocals
Michael Rendall Hammond Organ, Rhodes, Wurlitzer Piano
Ross Gordon Drums, Percussion
Alex Wadstein Drums
Lady Nade, Jack Francis Backing Vocals

Ich hab keine Ahnung wer sich diese "Größter Geheimtipp aus dem Vereinigten Königreich" Parole ausgedacht hat, denn in der Vergangenheit haben sich solche markigen Worte auch schon mal gerne als Luftblase dargestellt. Ein scharfer Blick und die schillernde Blase platzt, rieselt zu Boden und ist binnen Sekunden vertrocknet. Solche 'Next Big Thing' Slogans kennen wir natürlich schon seit Jahrzehnten, doch hin und wieder steckt auch enormes Potential, immenses Talent und spürbare Leidenschaft hinter solchen aufstrebenden Künstlern, deren Ideen schließlich in einem absolut hörenswerten Album kulminieren.

Issy Ferris und Archie Sylvester verfügen über genau jene Strahlkraft, die Hörer*innen mit offenen Ohren innerhalb weniger Minuten in ihren Bann ziehen können. Ihr neues Album heißt nicht umsonst "Otherness". Einerseits beschäftigen sich die Lyrics häufig mit Außenseitern und Andersdenkenden, andererseits klingen die beiden mit ihrem gewagten Stilmix nicht wie eine x-beliebige Band von der Stange, sondern bestechen mit einem ausgesucht bemerkenswerten Eklektizismus, der zeigt, dass Issy und Archie die wichtigen Kapitel der Musikhistorie verinnerlicht haben, um daraus ihr eigene Songwriting-Strategie zu basteln.

Ich bin in der Regel nicht der Freund von widergekäuten Zitaten aus der dem Album beigefügten Pressemeldung, doch diese kurze Auflistung trifft es wirklich ziemlich gut: "Das Duo bietet eine gekonnte und ungehörte Melange unterschiedlicher musikalischer Stile: allerbeste Singersongwriter-Tradition trifft auf Elemente aus psychedelischem Folk und WestCoast-Retro-Rock zu besten Laurel Canyon-Zeiten, moderne Americana-Momente verschmelzen mit einer tiefverwurzelten, britischen Pop-DNA. Dabei heraus kommen ein unverwechselbarer, authentischer Sound und ausgefeilt arrangierte, durchkomponierte Songs mit spannenden harmonischen Wendungen – sie haben das Zeug zu Klassikern, wenn nicht sogar modernen Pop-Hymnen."

Ferris & Sylvester kommen dabei auf "Otherness" höchst unterhaltsam und abwechslungsreich daher, Sylvester überzeugt mit geschmackvoller Gitarrenarbeit, die mit einem Spektrum zwischen ruppig, knarzigen Riffs und zart besaitetem Fingerpicking auch den Connaisseur zufriedenstellt, während sich Issy Ferris die Seele aus dem Leib singt und durch gekonnt variable Dynamik die jeweiligen Stimmungen der Songs auslotet. Wenn sich beide Protagonisten als ineinander verschlungenes Gesangsduo präsentieren wird es schließlich besonders intensiv.

Nach ihrem Erstling "Superhuman" (2022) beglücken uns Ferris & Sylvester nun mit einem sehr schönen, gehaltvollen und mitreißenden Album, das auch nach zig Durchgängen keine Abnutzungserscheiningen offenbart und daher unbedingt Gehör finden sollte. "Otherness" darf nur allzu gerne als Album-Geheimtipp des Monat März herhalten und Ferris & Sylvester für ihre drei Deutschland-Termine in Köln, Hamburg und Berlin jede Menge begeisterter Zuschauer bescheren.  

 

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