The Devil's Blood, In Solitude, Essen, Turock, 12.11.2011 |
Ob THE DEVIL'S BLOOD eine Affinität zu Karneval haben ist nicht bekannt, somit ist der Veröffentlichungstermin ihres neuen Albums "The Thousandfold Epicentre" am 11.11.2011 vermutlich nur Zufall oder hat eine verborgenere Bedeutung, zumindest beginnt an diesem Tag eine der beiden christlichen Fastenzeiten, insofern passt ein ordentliches Blutbad als satanischer Kontrapunkt natürlich immer gut. Als Anheizer waren die schwedischen Heavy Metaller IN SOLITUDE mit an Bord, die ihr kürzlich bei Metal Blade Records veröffentlichtes zweites Album "The World. The Flesh. The Devil" im Gepäck hatten. Das Album ist für Oldschool Metaller auch ein echter Geheimtipp, aber leider war davon an diesem Abend rein gar nichts zu spüren, bzw. zu hören, denn der Sound war geradezu unterirdisch, und das nicht im satanischen Sinne. Völlig übersteuert mit laut pfeifenden Feedbacks, unverständlichem Gebrülle und Gitarrensoundbrei wie Flugzeuglärm. Sorry, aber das wurde dem starken Album nicht gerecht und falls es dafür einen Schuldigen gibt, sollte man ihn nachträglich kopfüber ans Kreuz nageln. Nach kurzer Umbaupause, in der SL & Co. noch selbst Hand anlegten, tauchen TDB mit dem Intro des neuen Albums sowie dessen Opener gleich in das Release Ritual ein, wie gewohnt in Schweineblut getaucht und entsprechend bizarr anzusehen. Die Hohepriesterin des Rituals intonierte die Songs wie gewohnt kraftvoll und melodiös, während sich die Band konzentriert ihren Aufgaben widmete, das Stageacting beschränkte sich dabei jedoch auf grimmige Mimik und Headbanging, ansonsten hielten alle Beteiligten durchweg ihre Positionen. Die niederländische Guitar Army erinnerte zuweilen an BLUE ÖYSTER CULT, gebierte sich je mehr der Gig voranschritt allerdings wie eine ALLMAN BROTHERS BAND auf Angel Dust, besonders in den instrumental dominierten Songs, wo es zum Teil zu echten Jam Exzessen kam, während dessen Frontfrau Farida andächtig vor dem kleinen Bühnenaltar kniete, um dann jeweils rechtzeitig die Entrückten durch ihren sirenenhaften Gesang wieder einzufangen. Um das magische, ekstatische Element des Rituals aber richtig erfassen bzw. erleben zu können, muss man vermutlich eine besondere Beziehung zu der Mystik aufbauen, denn bei dem neutralen Beobachter kam ab einem gewissen Zeitpunkt doch ein wenig Langeweile auf. Mein Fazit: Live konnten mich TDB nicht überzeugen, das Album selbst wirkt deutlich besser in entsprechender Atmosphäre , während man die limitierte Buchedition durchblättert. |