Erja Lyytinen

Stolen Hearts

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 21.05.2017
Jahr: 2017
Stil: Blues Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Erja Lyytinen
Stolen Hearts, Tuohi Records, 2017
Erja LyytinenVocals, Guitars
Davide FlorenoGuitars
Juha VeronaBass
Miri Miettinen, Kai JokiahoDrums
Harri TaittonenKeyboards, Hamond, Piano
Produziert von: Chris Kimsey Länge: 50 Min 52 Sek Medium: CD & DVD
01. Stolen Hearts07. Lover's Novels
02. Rocking Chair08. Silver Stones
03. Love Laboratory09. Awakening
04. 24 Angels10. City Of Angels
05. Black Ocean11. Broken Eyes
06. Slowly Burning

Das Norweger-Mädel scheint unaufhaltsam: Hat sie uns (mich) zuletzt mit den Alben “The Sky Is Crying“ und “Live In London“ überzeugt und auch schon einiges internationalem und renommiertem Lob eingefahren – nicht zuletzt Slide-Gigant Sonny Landreth hat sich da schon wohlwollend geäußert - , stiehlt sie nun mit “Stolen Heart“ Herzen und Ohren, der Zuhörer.
Das bleibt beileibe nicht beim Blues-Slide-Geschrubbe, womit sie problemlos gewinnen kann, sondern ist erneut erweitert und vielfältiger geworden. Ein gesundes Selbstbewusstsein spricht aus der Art, wie sie der Orgel im Titelsong viel Raum einräumt, und zweistimmige Soli in die sehr rockige Nummer integriert. Klasse Einstieg und das Wah-Wah-Solo krönt die Geschichte.
Natürlich kommt auch der Rocking Chair bei dem Mädel gut ins Schaukeln. Abgesetzter Rhythmus mit effektvollen Stopps und Gesang im Rap-Stil. Und dann diese wunderbar tönende Slide! Wird verdammt Zeit, dass Herr Clapton Erja mal zu “Crossroads“ einlädt, wenn er das noch veranstaltet kriegt.
Im Love Laboratory geht es naturgemäß ruhiger zu. Hat von frühlingshafter Leichtigkeit ebenso viel, wie von spätnächtlicher Lockerheit. Kommt also etwas funky und auch jazzig, aber jedes Mal, wenn Fräulein Lyytinen ihre Gitarre zum Einsatz bringt, dann strahlen die Sterne, oder die Sonne, je nach dem, etwas heller.

24 Angels, wenn man so einen (Slide-) Engel hat? Die Nummer wird ganz sachte aufgebaut und pulsiert so ein bisschen vor sich hier, aber auch hier wird es heftiger, wenn die Lead-Gitarre zuschlägt. Hat dann direkt psychedelische Anwandlungen.
Die Blues-Fans müssen nicht so lange trauern, denn bei Black Ocean kriegen sie einen ordentlichen Stampf-Blues serviert. Groovy, erdig und sich in den Über-Sieben-Minuten gut aufschaukelnd. Da kann man erneut hören, wie sich Erja weiterentwickelt hat und sich teilweise ganz schön am 70’s Rock orientiert. Slowly Burning hat diesen leicht unterkühlten Jazz-Ansatz, wie man ihn auch bei Ana Popovic so gern und oft findet. Erja dürfte bald in der gleichen Liga wie die Belgraderin spielen. An Geschmack und Ausdruck hat sie jedenfalls nochmal deutlich zugelegt.
Auch die groovende Slide-Nummer Lover’s Novels geht in die Popovic-Richtung und selbst der Gesang klingt hier direkt ähnlich. Silver Stones pendelt zwischen anrührender Ballade und munterer Pop-Nummer, die durchaus ein Begleiter für diesen Sommer werden könnte.

Auch Awakening ist dynamisch aufgebaut und überzeugt wieder mit einer hervorragenden Gitarrenarbeit, die auch noch richtig gut klingt und der Song bleibt einem im Ohr hängen.
Insgesamt kann man festhalten, baut die Norwegerin ihre Songs langsam, teils behutsam, auf, startet selten sofort mit einem Sprint. Dadurch entstehen dann in Songs, wie City Of Angels, solche ALLMAN BROTHERS Ähnlichkeiten. Zu hoch gegriffen? Die wären vielleicht in den letzten Jahren über so einen Song froh gewesen.
Nur beim letzten Song bleibt die Steigerung aus. Die Piano-Ballade Broken Eyes lebt allein vom Piano und den Stimmen. Verzaubert dennoch.
Da können wir weiterhin freudig-gespannt sein, was uns die Skandinavierin uns in Zukunft noch kredenzt. Ein Konzertbesuch dürfte mittlerweile Pflicht sein, wenn Erja Lyytinen sich die Ehre gibt.

Epi Schmidt, 17.05.2017

 

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