Emil Bulls XX, AFM Records, 2016 |
Christoph von Freydorf | Vocals | |||
James Richardson | Bass | |||
Stephan Karl | Guitars | |||
Andy Bock | Guitars | |||
Manu Lotter | Drums | |||
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01. Here Comes The Fire | 09. Gone Baby Gone | |||
02. The Jaws Of Oblivion | 10. Not Tonight Josephine | |||
03. The Way Of The Warrior | 11. When God Was Sleeping | |||
04. Hearteater | 12. Between The Devil And The Deep Blue Sea | |||
05. The Most Evil Spell | 13. Dear Sadness | |||
06. Close To The Wind | 14. Dancing On The Moon | |||
07. Worlds Apart | 15. All For You | |||
08. Nothing In This World | ||||
Im letzten Jahr - der Titel "XX" verrät es sogar ein wenig - haben die EMIL BULLS ihr 20-jähriges Bandjubiläum hingelegt.
In diesen zwei Jahrzehnten sind die fünf Münchener immer eine feste Größe in der deutschen Metal-Szene gewesen, auch wenn es nie für einen Spitzenplatz gereicht hat.
Musikalisch hat die Band dabei die ein oder andere Wendung vollzogen und damit auch nie ein Problem gehabt. Waren die Anfänge noch stark am Alternative Rock orientiert, so hat insbesondere auf dem letzten Studioalbum "Sacrifice To Venus" das Quintett ganz vehement die Distortion-Pedals aufgedreht, so dass die ein oder andere Metalcore-Anleihe auf der Scheibe zu hören ist.
Die EMIL BULLS haben sich in der Vergangenheit auch öfter mal musikalisch ausprobiert. Auf der BestOf-CD driften die Bayern z.B. auf den Tracks The Knight In Shining Armour und The Saddest Man On Earth Is The Boy Who Never Weeps fast schon ein bisschen in den Pop ab, aber vielleicht gerade deshalb sind die Tracks so grandios.
Es wäre einfach gewesen, zum Jubiläum erneut eine BestOf-Scheibe zusammenzustellen, aber die BULLS haben eine etwas andere Variante gewählt und haben auf "XX" ihre bekanntesten Songs in sogenannten "Candlelight"-Versionen neu eingespielt. Hierbei handelt es sich nur bedingt um Akustik-Versionen ihrer Hits, vielmehr wurde das Arrangement jedes einzelnen Songs so umgestellt, dass er gut und gerne auf einer Bravo-Kuschelrock-CD Eingang finden könnte.
Und für mich ist es immer wieder überraschend, wie gut vermeintlich harte Jungs auch in seichterem Genre ihren Mann stehen. Die Songs sind alle gut anzuhören und leben in erster Linie auch sehr von der sehr entspannten Stimme von Sänger Christoph von Freydorf.
Nach knapp einer Stunde Spielzeit wird es für denjenigen, der nicht unbedingt ein glühender Verehrer der Band ist, vielleicht ein bisschen zu pop-orientiert gewesen sein. Allerdings schaffen es die EMIL BULLS hier ein Jubiläumsalbum hinzulegen, das qualitativ so manches Popalbum bei weitem übersteigt und gerade in dieser kalten Winterzeit ein idealer Überbrücker für die Fans bis zum nächsten Studioalbum sein dürfte.