Ed Harcourt Lustre, Piano Wolf Records, 2010 |
Ed Harcourt | Piano, Guitar, Bass Guitar, Drums | |||
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01. Lustre | 07. Lachrymosity | |||
02. Haywired | 08. A Secret Society | |||
03. Church Of No Religion | 09. When The Lost Don't Want To Be Found | |||
04. Heart Of A Wolf | 10. So I've Been Told | |||
05. Do As I Say Not As I Do | 11. Fears Of A Father | |||
06. Killed By The Morning Sun | ||||
Ed Harcourt startet sein neues Album mit so viel Klassik-Kleister, dass man meint, er wolle Rufus Wainwright Konkurrenz machen. Streicher, Ahahahaaaaa-Damen-Background-Gesang und eine zuckersüße Melodie entwickeln sich zu einem flotten, recht dick aufgetragenen Stück Symphonic Singer-Songwriter Pop.
Seine eigentliche Stärke zeigt Harcourt jedoch bei anderen Songs, wie dem pianogetragenen Haywired – Jeff Buckley lässt grüßen.
Das fünfte reguläre Studioalbum des Briten wechselt zwischen diesen Welten, laviert zwischen zurückgenommen (Haywired, Killed By The Morning Sun) und exaltiert (Lustre, Heart Of A Wolf). Damit macht Harcourt es dem Hörer nicht immer leicht, sich in seiner Welt zurecht zu finden, zwischen beinahe Pomp und entrücktem Geschichtenerzählen. Als Krönung setzt er mit A Secret Society noch ein ziemlich cooles Indie Pop Stück mit reichlich Shalala und Uhuhuhu oben drauf. Geschmacksache klar, aber verflucht unterhaltsam allemal.
Die Essenz aller dieser musikalischen Möglichkeiten vereint Ed Harcourt gekonnt im letzten Song Fears Of A Father: sein Piano, die anfängliche Zurückgenommenheit, die Weite eines Jeff Buckley Songs, der verspielte Kammerpop Wainwrights und zum Ende hin ein Pathos in Song und Stimme, dass einem ganz anders wird.
Scheitert man nicht von vornherein an den Gegensätzlichkeiten, hat "Lustre" seine kleinen großen Momente, nicht nur für Harcourt Fans.