Duffhuës Among The Ruins, Spacejam Records, 2011 |
Niels Duffhuës & Marcel van de Vondervoort | All Voices & Instruments | |||
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01. Humming | 08. The Hidden | |||
02. Windman | 09. Night Of The Devil | |||
03. My Woman The Bear | 10. Kalii Gula Theme | |||
04. Among The Ruins | 11. A Way Out | |||
05. Saigon Blues | 12. Blues When I Was Born | |||
06. All Leading To You | 13. Wolfman (Hidden Track) | |||
07. 400 Steps | ||||
“Dark songs of sadness, anger, nature’s mysteries, demons and devils.” Der Pressetext umschreibt sehr treffend was einen nach Einlegen der neuen CD von Niels DUFFHUËS erwartet. Und zwar: Intensive Songs die von einer sehr aussagekräftigen Stimme getragen werden, karg instrumentiert (oft reichen Gitarre, Piano und Harmonium-Klänge) und mit Texten versehen, die oft einen tiefschwarzen Humor versprühen.
Niels Duffhuës ist vielseitig. Der 38jährige macht seit seinem 14sten Lebensjahr Musik, schreibt Theaterstücke und dreht Filme. Seine Karriere startete er als Sänger der holländischen Death-Metal-Band THE GATHERING, die er aber nach einem kurzen Gastspiel im Jahr 1994 wieder verließ. Seit nunmehr 10 Jahren wandelt er jetzt auf Solopfaden und veröffentlichte bislang sechs Alben die er (nahezu) im Alleingang einspielte. Auf der neuen Scheibe wird er dabei gelegentlich von Produzent Marcel van de Vondervoort unterstützt.
“Der Blues ist tief in mir verankert. Das Dunkle ist aber das was mich wirklich berührt“, sagt er über sich in einem Interview. Seine Stimme passt daher hervorragend zu den gefühlsbetonten Songs, changiert sie doch zwischen dunkel, rau und glasklar - immer aber geht sie sehr angenehm ins Ohr. Ich erkenne durchaus Parallelen zu Stuart Staples von den TINDERSTICKS - an anderer Stelle wurde er auch in die Nähe von NICK CAVE gestellt.
Seine Songs, die selten die 4-Minuten-Grenze überschreiten, sind trotz aller Schwere gut verdaulich. Auf einen angenehmen Rhythmus legt er offenbar viel Wert, denn fast alle Songs werden mit einem leichten Schlagzeug-Beat unterlegt der, je nach Stimmungslage des Songs, auch schon mal intensiver wird.
Windman hat einen recht einfachen Rhythmus und lädt fast schon zum Mitwippen ein, ähnlich beschwingt kommt auch The Hidden daher. In beiden Songs setzen Piano und Harmonium angenehme Farbtupfer.
My Woman The Bear wird von einem treibenden Schlagzeug bestimmt, hier lohnt sich aufmerksames Zuhören, die Lyrics sind klasse. Leider sind die Texte im Booklet nicht abgedruckt. So muss man schon gut zuhören, um auch seinen Sinn für schwarzen Humor zu erkennen.
Kalii Gula Theme würde hervorragend als Titelmelodie für einen Mystery-Film passen und Blues When I Was Born macht seinem Namen alle Ehre, dieser Song schleicht sich langsam in die Gehörgänge und will dort auch nicht wieder raus.
Weshalb er aber das superbe Wolfman als Hidden Track versteckt, verstehe ich nicht. Für mich gehört dieser Song ganz klar zu den Favoriten auf einem wahrhaft hörenswerten Album. Gitarre, Piano und Stimme erzeugen besonders bei diesem Lied eine wahrhaft intensive Gänsehaut-Stimmung, passend dazu singt Niels DUFFHUËS “The Forest Is Full Of Ghost And Spirit”. Düster, faszinierend, klasse!