Dogkennel Hill

All The King's Horses

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 12.03.2006
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Dogkennel Hill
All The King's Horses, Whitelight Records, 2005
Tim Bewlay Vocals, Guitars
DD Rhythm Guitar
Martin Inman Bass
Mike Steed Keyboards
Kenny Stone Drums
Produziert von: Dogkennel Hill Länge: 47 Min 33 Sek Medium: CD
1. Little Matters7. Bad Days Gone
2. Broad Church8. Miracle
3. Starting To Slide9. All The King's Horses
4. Drink10. Judas
5. Way Out West11. Forty Three Steps
6. Heavy Metal Lover12. Another Little Miracle

Nach ihrem Debüt "Sweethearts Of The Rodeo" (1999), auf dem noch der Ex-QUIREBOY Guy Bailey mit im Boot war, vergingen nun grad mal etwas über 5 Jahre und schon ist "All The King's Horses" eingespielt und veröffentlicht.
Sänger und Mastermind Tim Bewlay ist mittlerweile nach Frankreich übergesiedelt, doch seiner eher, na ja, depressiven Stimmung nutzte das nicht sonderlich viel. Aber warum soll man dazu auch noch das englische Wetter ertragen...
Trotzdem ist hier doch mehr Pfeffer drin als beim Debütalbum und Songs wie Broad Chruch kommen als treibender Wüsten-Rock daher, wie man ihn teilweise von D-A-D kennt und wie er in manchen moderneren Road-Movies als Soundtrack brauchbar wäre.

Da steckte doch offensichtlich einiges an Altlasten im Gemüt des Herrn Bewlay, das sich hier Bahn brechen musste. Von der Bittersüße des ersten Albums ist zwar in dem violinverzierten Starting To Slide noch einiges erhalten, aber irgendwie bekommt man dieses ungute Gefühl nicht los, das einen häufig auch bei Nick Cave beschleicht: Das klingt nur so verzückt und irgendwas schlimmes bahnt sich da an. Die hohe Frauenstimme im Hintergrund beschwichtigt einen nicht unbedingt.
Wie schreibt doch das englische Magazin HeathenAngel über diese Scheibe: "... the perfect soundtrack to a gothic horror film."
Ganz so weit würde ich nicht gehen, aber Drink kann einem, spätnächtlich abgespielt, schon einige Nackenhaare aufstellen, mit seinem brüchigen Gesang und seiner einer Messe gleichen Stimmung. Obacht!

Das rollende, fast hektische Heavy Metal Lover hat von Heavy Metal natürlich nichts, sondern reitet viel mehr auf der New Wave und hat auch ein paar Punkeinflüsse, so dass der Song bei Bands wie THE CLASH nicht verkehrt wäre und zu Zöglingen wie Billy Idol sogar bestens passen würde.
Vom Sound her fühlt man sich bei Bad Days Gone zunächst an THE POLICE erinnert, dann schlägt sich der Song aber doch eher in eine spanisch-mexikanische, mit Ska-Elementen bestückte Ecke, die mich etwas an HAVANA 3AM, der Band des Ex-CLASH Bassisten Paul Simonon, erinnert.
Miracle, mit seinem deutlich im Vordergrund stehenden Sprechgesang, bringt mir Paul Westerberg, Ex-REPLACEMENTS, in den Sinn und die sich immer mehr aufbauende Stimmung würde auch zu dem passen. Der hohe weibliche Gesang sorgt natürlich schon für ein paar Gothic-Elemente.
Mit All The King's Horses scheint man zunächst über einen Jahrmarkt, inkl. Drehorgel, zu wandern, aber dann wacht man auf und... ist das nicht Robert Smith von THE CURE, der da auf dem Bettrand sitzt und diese traurige Geschichte erzählt? Könnte zumindest sein.

Musikalisch geht's also hier schon anders zu als auf dem Country-Rock bestückten Erstling und Tim Bewlay nähert sich deutlich Kollegen wie dem mehrfach genannten Nick Cave, oder, wie der leicht schräge "Trauermarsch" Forty Three Steps vermuten lassen könnte, Tom Waits an.
Leider ist es weder auf Booklet noch Webseite vermerkt, aber wenn diese wundervoll singende Violine auf diesem Album auftaucht, ist es mit Sicherheit wieder Sarah Denton, die auf "Sweethearts Of The Rodeo" brillierte und die hier u.a. für den lieblichen Ausklang mit Another Little Miracle sorgt.
Komplett anders und doch ähnlich reizvoll wie das erste, muss man über diese zweite Album sagen. Die persönlichen musikalischen Vorlieben muss man halt in Betracht ziehen.

Epi Schmidt, 12.03.2006

 

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