D'espairs Ray

Limbogott

Hamburg, Markthalle, 23.11.2006

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 23.11.2006

Links:

D'espairs Ray Homepage



Redakteur(e):

Kay Markschies


Hamburg, Markthalle, 23.11.2006

Als ich das Angebot bekam, für Hooked on Music dieses Konzert besuchen, habe ich spontan zugesagt, denn dieser Abend schien in vielerlei Hinsicht lohnend zu sein.
D'espairs Ray Publikum Zum einen ist D'ESPAIRS RAY eine der führenden Gruppen der "Visual Kei"-Szene, einer Jugendszene, die aus dem japanischen Mangakult hervorging. Ralf hat hier in seiner MUCC-Plattenkritik ein paar erklärende Worte zur "Visual Kei"-Szene geschrieben. Ich spare mir diese deshalb.
Da D'ESPAIRS RAY im allgemeinen auch der Gothic Szene zugeschrieben werden, war sowohl mit schwarzen Grufties als auch bunten Visual-Kei-Anhängern im durchweg jugendlichen Publikum zu rechnen.
Ein weiterer Grund, warum ich unbedingt zu diesem Konzert wollte, war die Tatsache, dass ich seit LOUDNESS' "Disillusion" eine kleine Schwäche für japanische Bands habe, insbesondere wenn diese überwiegend Japanisch in ihren Texten verbraten.

Limbogott Bevor man sich jedoch den Klängen fernöstlichen Gothics widmen konnte, eröffneten LIMBOGOTT aus Schmaalby bei Schleswig den musikalischen Reigen in der bis dato halbgefüllten Halle.
Mit ihrem MINISTRY-ähnlichen Metal-Industrial-Songs wussten die Jungs um "Limbosonic" und "Lord Mason" durchaus zu gefallen, in punkto Stimmung vermochte jedoch der Funke nur zeitweise auf das Publikum überzuspringen. Auch das matsch- und blutverschmierte Outfit der beiden Frontleute empfand ich als ein wenig "overdressed", aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.
Musikalisch konnte man den Jungs von LIMBOGOTT an diesem Abend jedoch nichts vorwerfen. Und als Schleswig-Holsteiner freut es mich natürlich, wenn sich "Landsleute" musikalisch auch überregional durchsetzen können.

D'espairs Ray Nach einer kurzen Pause betrat dann der Headliner D'ESPAIRS RAY die Bühne. Und man mag ja zu "Teenie-Konzerten" stehen wie man will. Meine Meinung ist (und das sage ich völlig ohne Wertung), dass Jugendliche wirklich ein dankbares Publikum sind. Denn mit den ersten Anfangstakten der Band ging in der Halle wirklich die Luzie ab. Die Band war von Anfang an sehr präsent auf der Bühne und heizte somit die ohnehin schon gute Stimmung immer weiter an. Die zahlreichen Kollegen vom Roten Kreuz sollten jedenfalls an diesem Abend noch mehr Einsätze haben als ihnen lieb war. Sowohl die Security als auch die Band selbst mussten gegen Ende des Konzertes immer wieder Wasserflaschen in die Menge verteilen, um weitere Kreislaufzusammenbrüche im Saal zu verhindern.
D'ESPAIRS RAY spielten in ihrem Set in erster Linie Stücke ihrer aktuellen CD "[Coll:Set]" und vereinzelt Stücke aus ihrem früheren Backkatalog. Unterstützt von einem wirklich glasklaren Sound kamen dabei neben den härteren Stücken natürlich die Hits wie Grudge, Pig und Forbidden am besten an.

D'espairs Ray Was ich wirklich bemerkenswert fand, ist die Tatsache, dass alle vier Bandmitglieder trotz ihres relativ jungen Alters ihre Instumente wirklich super beherrschen. In Japan genießt die Musikerziehung traditionell einen sehr hohen Stellenwert, was vielleicht ein Grund für diesen Umstand sein mag. Die Jungs wirken auf der Bühne auch stets sehr hungrig, den Leuten im Publikum wurde kaum eine Pause zum Durchschnaufen gegönnt.

D'espairs Ray Auf dem Weg nach Hause ging mir schließlich immer wieder durch den Kopf, dass sich in den letzten 20 Jahren eigentlich nicht soviel verändert hat. Auch wir haben vor 20 Jahren unsere musikalischen Helden frenetisch gefeiert, wir haben uns auch ähnlich extrovertiert gekleidet, sind von unseren Eltern abgeholt worden und im Saal hätten theoretisch auch die Sisters spielen können. Lediglich der musikalische Stil hat sich immer wieder leicht gewandelt.
Auch wenn jede Generation ihre eigene Form des Rock'n Roll lebt, gibt es für mich die Erkenntnis, dass er in den letzten Jahrzehnten trotz aller Widrigkeiten überlebt hat und auch bei Jugendlichen immer noch einen hohen Stellenwert genießt.
Long live Rock'n Roll!!

Setlist:
Intro, Grudge, Born, Infection, Dears, In Vain, Reddish, Closer To Ideal, Kogoeru Yoru Ni Saita Hana, Yami Ni Furu Kiseki, Abel To Cain, Pig, Garnet, Forbidden
Encore: Tatoeba Kimi Ga..., New Song, A Fuyuu Shita Risou

Kay Markschies, 01.12.2006

 

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