Declan De Barra Fragments, Footprints And The Forgotten, Blackstarfoundation / Cargo, 2011 |
Declan De Barra | Vocals, Guitars, Various Instruments | |||
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01. Call To Arms | 08. Blossom Tree | |||
02. Black Crow Call | 09. Fuck The Begrudgers | |||
03. Sunrise | 10. Watch It Burn | |||
04. Midnight Swell | 11. A City Somewhere | |||
05. Breadcrumb Trail | 12. A Storín | |||
06. Deep In The Ferns | 13. Wind That Shakes The Barley | |||
07. You Will Overcome | ||||
"Fragments, Footprints And The Forgotten" nennt Declan De Barra sein drittes Soloalbum und versammelt richtigerweise darauf dreizehn Stücke, die klingen, als hätte jemand sich diese heimlich erschlichen, während der Künstler nur für sich spielte.
Größer könnte die Intimität der Musik kaum sein als hier. Ganz allein und in nur zwei Wochen spielte De Barra alle Instrumente selbst ein und sang sich die Seele aus dem Leib: Mal filigran (Midnight Swell), mal traditionell (Wind That Shakes The Barley), mal kathedralisch und ein wenig an 16HORSEPOWER erinnernd (Deep In The Ferns), aber andererseits auch starke Nerven abverlangend, wie beim a capella Stück Breadcrumb Trail oder wie beim beinah anstrengend monoton klagenden You Will Overcome.
De Barra singt tief und wohlig warm wie Cave oder Lanegan, hoch und klagend wie Buckley oder Anthony und klingt, weil er sich in allen Lagen zuhause fühlt, dennoch nicht wie eine Kopie. Seine Stimme ist sein musikalisches Kapital, die Instrumentierung bewusst spärlich, die Aufnahmen mit Absicht unpoliert – meist genügten ein oder zwei Takes. Mit Watch It Burn befindet sich etwas unvermittelt auch ein relativ flottes Indie Rock Stück auf dem Album – De Barras Wurzeln sind vielseitig.
Immer wieder blitzen jedoch spürbar die irischen Wurzeln durch, obwohl De Barra mittlerweile in Los Angeles lebt und etliche Jahre in Australien verbrachte. Seine Herkunft bleibt musikalisch nicht verborgen und schmückt seinen dunklen Akustik Folk mit einer besonderen Note.
Mit dem selbst entworfenen Artwork, der Stimmung der Musik und seinen zum Teil bedrückenden Geschichten fängt De Barra hier eine Parallele ein, die er zwischen den Jahren um 1916 und der heutigen Zeit zu sehen glaubt. Eher bittere Themen und düstere Visionen umgeben ihn. Doch was er daraus extrahiert, klingt trotz aller Düsterheit so schön und vertraut, so in sich geschlossen und warm, dass es aus sich selbst heraus gleichzeitig ganz wunderbar tröstend ist.