Titel |
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01. Hills Of Home |
02. Pure Magic |
03. Sometimes |
04. Starting At The Lid |
05. Boxing Shorts |
06. Great Song |
07. In My Dreams |
08. Dalry Cemetry |
09. Buffalo River |
10. Friend |
11. Pictures |
Musiker | Instrument |
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Dean Owens | Lead Vocals, Guitars |
Neilson Hubbard | Drums, Percussion, Piano, Organ, Backing Vocals |
Will Kimbrough | Guitars, Piano, Backing Vocals |
Amy Geddes | Violin |
Scotty Huff | Brass Instruments |
Labels und Künstler preisen neue Songs gerne als „most personal ever“ an, wenn ihnen nichts anderes einfällt, um ein Album zu beschreiben. Auch „Pictures“ erhält diese Weihe, wenngleich nicht von Dean Owens selbst, sondern von seinem Mitstreiter und Produzenten Neilson Hubbard.
Aber der schottische Songwriter hat dieses Mal – anders als viele seiner Kollegen – auch die Lyrics geliefert, die einen solchen Anspruch rechtfertigen. Vom Opener Hills Of Home (einer schönen Ode übers Heimkommen) über die alten Boxer Shorts (und den Erinnerungen an jugendliche Kinogänge mit Rocky) bis zum Titeltrack Pictures (und der Trauer über eine verlorene und verstorbene Liebe) – hier klingt alles wie wirklich selbst erlebt. Und sollten diese 11 Geschichten doch ausgedacht sein, dann hat sich Owens zumindest erfolgreich alle Mühe gegeben, sie wie sein eigenes Leben zu beschreiben. „We explored themes from his homeland in Scotland and the gothic vibe of the American south“, beschreibt es Hubbard.
Und so klingt das Album denn auch wie eine ruhige, tiefsinnige Lebensbetrachtung mit vielen akustischen Instrumenten und ein wenig Südstaatenflair. Natürlich singt Dean Owens immer noch mit dem gleichen Timbre wie CALEXICO-Mastermind Joey Burns, aber auf „Pictures“ spielen – anders als auf früheren Owens-Platten - keine CALEXICO-Mitglieder mit. Und das lenkt auch Owens in eine etwas andere, eigene Richtung. Der staubige Wüstensound weicht einem wärmeren Lagerfeuerklang, Will Kimbrough ist mit seinen Gitarren eher auf der „back porch“ zu finden als auf staubigen Landstraßen und der Buffalo River fließt hier eher in Tennessee als in Arizona.
Zudem traut sich Dean Owens auf diesem bereits 2023 erschienenen Album auch eine humorvolle Offenheit, wenn er etwa in Great Song fröhlich pfeift und eingesteht, dass Musiker doch alle nach diesem verdammten Hit streben, der zugleich sinnstiftend ist, von jedem mitgesungen werden kann und dann auch noch zum dabei trinken taugt. „We’re all looking for the great song, wanting everyone to sing along…“ Der fromme Wunsch wird mit diesem Dreiminüter kaum in Erfüllung gehen, aber lässt den Schotten als noch netteren Menschen erscheinen, der er vermutlich ohnehin schon ist.
Vor allem aber ist Dean Owens ein Menschenfreund; einer, der empathisch und genau hinschaut. Und deshalb ist die Geschichte von Annie und Frank, die sich aus unterschiedlichen Gründen immer wieder auf dem Dalry Cemetry treffen, auch so normal und doch so bewegend. „Everyday people, ordinary lives. People we see all the time.“ So wie Dean Owens… nur, dass nicht viele „ordinary people“ so schöne kleine Songs schreiben…