Danielson

Trying Hartz (First Fruits '94 - '04)

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.03.2009
Jahr: 2009
Stil: Indie Pop/Rock

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Redakteur(e):

Michael Koenig


Danielson
Trying Hartz (First Fruits '94 - '04), Secretly Canadian/Cargo, 2009
Daniel SmithVocals, Guitar
featuring:
David Smith
Maegan Slaboda
Rachel Galloway
Elin Smith
Christian Palladino
Melissa Palladino
Sufjan Stevens
Lenny Smith
Lilly Smith
Ida Smith
Jedidiah Smith
Andrew Smith
Produziert von: Daniel Smith Länge: 86 Min 23 Sek Medium: CD
CD 1
01. Now Try08. Sold! To The Nice Rich Man! (Live)
02. Body English09. Thanx To Noah
03. Flip Flop Flim Flam10. Rallying The Dominoes
04. Singers Go First11. The Lord's Rest (Live)
05. Jersey Loverboy12. A Meeting With Your Maker
06. Animal On Every Corner (Version)13. Daughters Will Tune You
07. Rubbernecker14. Runnin' To Brother
CD 2
01. A No No08. Cutest Lil' Dragon (Live)
02. Good News For The Pus Pickers09. Pottymouth
03. Don't You Be The Judge (LIve)10. Southern Paws
04. The Wheel Made Man11. I Am My Beloved's (Live)
05. Fetch The Compass Kids (Live)12. Hammer's Sitting Still (Live)
06. Idiot Boksen13. Smooth Death
07. Nice Of Me (Live)14. Cheer Hart

In jungen Jahren verließ Daniel Smith Familie und Heimat in Clarksboro, New Jersey, USA, um sich woanders ein wenig umzusehen. Damit kehrte er auch einem in musikalischer Hinsicht von Folk und Gospel geprägten Umfeld den Rücken. Noch während seiner Reise erkannte Mr. Smith, dass eine große musizierende und singende Sippe gar nicht mal so schlecht ist und verspürte urplötzlich das Verlangen über sie zu singen. Dabei sollte es jedoch nicht bleiben. Ganz im Gegenteil. Einige Zeit später wünschte sich der Amerikaner bei dem Gedanken an die lieben Verwandten nichts sehnlicher, als wieder mit ihnen zu singen und zu musizieren. In den Jahren, die er fern von zu Hause verbrachte, kam er intensiv mit Indie Rock und von Außenseitern geschaffener Kunst in Berührung. Zu seinen Lieblingskünstlern zählten damals unter anderem SONIC YOUTH, CAPTAIN BEEFHEART, Yoko Ono, Pere Ubu, Andy Warhol und Howard Finster. Das tat seinem christlichen Glauben aber keinen Abbruch. In seinen Stücken verarbeitet und verarbeitete er unter dem Pseudonym DANIELSON ohne Scheu die eigenen spirituellen Erfahrungen. Der Vision ließ Smith Taten folgen, indem er mit seinen Geschwistern Megan, Rachel, Andrew und David, als Bestandteil seiner Dissertation an der Rutgers University, eine Band formierte. Auszüge davon sind im Internet zu finden. Außerdem existiert ein Dokumentarfilm mit dem Titel "Make A Joyful Noise". Wer will, kann sich also von dem Geschehen selbst ein Bild machen. 'A Prayer For Every Hour' (1995), auf dem sich Solostücke von Daniel Smith, Aufnahmen mit Freunden und erste Songs mit der Familie befinden, wurde unter dem Banner DANIELSON herausgebracht. Dieses Album markiert den Beginn einer außerordentlich erfolgreichen Zeit, welche die unter Borduneinsatz, d.h. einem tiefen Dauerton zur Melodiebegleitung, eingespielte Veröffentlichung der DANIELSON FAMILE 'Tell Another Joke At The Ole Choppin Block' von 1997, das 1998 und 1999 auf zwei CDs mit dem Namenszug DANIELSON erschienene und von Dante beeinflusste Epos 'Tri-Danielson (Alpha)' bzw. 'Tri-Danielson (Omega)' und die Zusammenfassung des Outputs der DANIELSON FAMILE 'Fetch The Compass Kids' (2001), eine Produktion von Steve Albini, einschließt. Neben der akustischen beschäftigte und beschäftigt sich der Danielson/Smith Clan übrigens auch noch mit allen möglichen Spielarten der visuellen Kunst.

Mittlerweile befinden wir uns am Ende des ersten Jahrzehnts nach der Jahrtausendwende und wie in jeder anderen Familie, ergaben sich auch bei den Smiths eine Menge Veränderungen. Schwestern heirateten, bekamen Kinder, zogen weg, Brüder wurden größer und gingen aufs College. Um vorhandene Dynamik zu nutzen, aber auch aus Gründen der Experimentierfreude beschritt Daniel wieder Solopfade und wurde zu BROTHER DANIELSON, der bereits sehr effektiv bei Tri-Danielson auftauchte. 2004 erschien ein Album mit dem Titel 'Brother Is To Son'. Mit 'Ships' von 2006 vollzog Daniel Smith erneut eine komplexe Veränderung. Dieses Album realisierte er als DANIELSON zusammen mit zwanzig anderen Musikern.

Nun zieht Mr. Smith erstmals Bilanz und veröffentlicht mit 'Trying Hartz (First Fuits '94 - '04)' eine Zusammenstellung der Höhepunkte aus den ersten zehn Jahren seines eigenen musikalischen Schaffens und dem seiner Familie als DANIELSON, DANIELSON FAMILE und BROTHER DANIELSON, also der Zeit vor 'Ships'. Angereichert ist diese Kompilation mit rarem und bisher noch nicht veröffentlichtem Material. Außerdem enthält sie einige Live-Aufnahmen.

Die musikalische Bandbreite auf 'Trying Hartz (First Fruits '94 - '04)' reicht von (Indie) Pop, (Indie) Rock, Folk bis hin zu Gospel. Die zumeist einfach gestrickten Songs sind locker-flockiger Natur und nicht gerade von Schwermut gebeutelt. Dazu trägt sicher auch der häufig zum Einsatz kommende Kindergesang, bei. Ganz gleich, ob er solo, mehrstimmig oder im Chor dargeboten wird. Der Vokalanteil von Erwachsenen scheint letztendlich erheblich geringer zu sein. Über die auffälligste Stimmlage von allen aber, einen piepsigen Falsett, verfügt Daniel Smith selber. Diese hohen Frequenzen stellen das Gehör auf eine harte Probe. Eine solche Stimme ist, um es klar und deutlich auszudrücken, eine echte Herausforderung für die Ohren.

Die Texte vermitteln sehr häufig christliche Inhalte, kommen dabei aber, Gott sei Dank, ohne erhobenen Zeigefinger aus. Vielmehr stehen Spaß und Gaudi, wie einige der Live-Tracks besonders deutlich machen, im Vordergrund. Das Leben ist auch so noch ernst genug, scheinen die Akteure jedem, der es hören will, mit Inbrunst klarmachen zu wollen.

DANIELSON bieten mit 'Trying Hartz (First Fruits '94 - '04)' rund 90 Minuten nette, saubere und muntere Unterhaltung für die ganze Familie. Vor allem für Leute, die extrem hohe Stimmlagen mögen und sich nicht an religiösen Texten stören.

Michael Koenig, 17.01.2009

 

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