Titel |
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01. Forever Changed (Dan Penn) |
02. Better To Have It |
03. I’m Qualified |
04. Things Happen |
05. My Life To Live Over |
06. Nobody’s Home |
07. Hate To See You Go |
08. You Make Me Dig |
09. Testimony Of A Fool |
10. Somebody’s Gotta Do It |
11. Forever Changed (Bobby Purify) |
12. Better To Have It |
13. I’m Qualified |
14. Things Happen |
15. My Life To Live Over |
16. Nobody’s Home |
17. Hate To See You Go |
18. You Make Me Dig |
19. Testimony Of A Fool |
20. Somebody’s Gotta Do It |
Musiker | Instrument |
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Bobby Purify | Vocals |
Dan Penn | Vocals, Guitar |
Carson Whitsett | Keyboards |
Hoy „Bucky“ Lindsey | Bass, Vocals |
Spooner Oldham | Keyboards |
Reggie Young | Lead Guitar |
Jimmy Johnson | Rhythm Guitar |
David Hood | Bass |
Bryan Owings | Drums |
Mike Durham | Acoustic Guitar |
Wayne Jackson | Trumpet |
Charles Rose | Trombone |
Harvey Thompson | Saxophone |
Anthony Lamarchina | Viola |
David Angel | Violin |
David Davidson | Violin |
Dan Penn hat Soulgeschichte geschrieben; nicht nur, weil er Evergreens wie The Dark End Of The Street komponiert hat, Do Right Woman, Do Right Man für Aretha Franklin oder weil er andere Bestseller wie The Letter produziert hat. 2002 verhalf er zudem Solomon Burke mit dem Song Don’t Give Up On Me, Titelsong des Grammy-prämierten gleichnamigen Albums, mit zu einem phänomenalen Comeback. Weil Penn anschließend einen ganzen Sack voll guter Songs hatte und sein Leben lang lieber andere glänzen ließ, als sich selbst nach vorne zu stellen, überzeugte er schließlich Ben Moore, damit ein Album aufzunehmen.
Moore, der als Bobby Purify in den Siebzigern zusammen mit James Purify zu einiger Berühmtheit gelangt war, ließ sich dafür 2005 aus der Versenkung und ins Studio nach Alabama holen. Aber weil er – inzwischen erblindet – anschließend eine Tour scheute, wurde das Album „Better To Have It“ kurzerhand ins Archiv verbannt. Bis Penn im vergangenen Jahr Lust bekam, den 10 Songs des Albums von damals jene reduzierten „Demos“ voranzustellen, die er mit seinen langjährigen Mitstreitern Carson Whitsett und Bucky Lindsey aufgenommen hatte, um Moore zu überzeugen. Das Ergebnis anno 2023: eine ganz besondere Soul-Werkschau, die nun auch hierzulande veröffentlicht wurde.
Denn Dan Penn, der weiße Soul-Afficionado aus Vernon, Alabama, ist eher ein klassischer Crooner, denn ein Soul-Sänger. Damals Mitte 60, schwingt in seiner Stimme ebenso Country wie Burt Bacharach mit, wenn er, nur vom Piano begleitet, Testimony Of A Fool schmachtet oder in Better To Have It zu einer einsamen Leierorgel um Erlösung fleht. Soul mit ganzer Seele singen kann er natürlich auch, wie er mit Somebody’s Gotta Do It beweist. Aber der Kontrast zum vollen Bariton von Ben Moore, der auf eine mit Bläsern gespickte, traumhaft sichere Band aufsetzt, könnte kaum größer sein. In Penns Versionen klingen die Songs nackt und aufs Wesentliche reduziert, in der Bobby-Purify-Version sind sie für die große Soul-Revue aufgenommen.
Mit solchen Koryphäen im Rücken wie Spooner Oldham, Jimmy Johnson oder David Hood, die allesamt im legendären Fame-Studio in Muscle Shoals Geschichte geschrieben haben, kann natürlich nichts schiefgehen. Und so reihte das Album damals eigentlich einen potentiellen Hit nach dem anderen aneinander. I’m Qualified hätte auch für Sam & Dave geschrieben sein können, bei Things Happen hätte auch das tiefe Grummeln von Barry White gut gepasst und auf You Make Me Dig muss Ben Moore sich nicht hinter Otis Redding verstecken.
Was für ein Schatz, der da jahrelang in den Archiven schlummerte, während Moore aka Bobby Purify als Mitglied der BLIND BOYS OF ALABAMA dann doch noch bis zu seinem Tod 2022 auf den Soul-Bühnen Amerikas stehen durfte. Umso schöner, dass Dan Penn diesen Schatz nun erneut gehoben und mit neuem Glanz versehen hat.