Crobar Cane

For What It's Worth

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.10.2009
Jahr: 2009
Stil: Southern Jam Rock

Links:

Crobar Cane Homepage



Redakteur(e):

Christian Gerecht


Crobar Cane
For What It's Worth, Eigenproduktion, 2009
Adam RutledgeVocals, Guitar
Jason WeeksGuitar
Jay GladdenBass
Brett FulghumDrums
Roger RutledgePiano, Organ, Vocals
Produziert von: Crobar Cane Länge: 62 Min 16 Sek Medium: CD
01. Angel In My Arms07. This Time
02. She Don't Need Anything08. Shake It Loose
03. Peace Of Mind09. That's Why I'm Here
04. I Can't10. So High
05. For What It's Worth11. The Plateau Of Rip Hawk
06. Walk Your Line

Na das ist ja wieder mal ein Scheibchen, wie für Grisu gemacht. Allein das Cover mit dem alten Teer/Öl-Laster (guckt euch nur mal diese eisernen Räder an...) ist schon mal ein Wohlfühler par Exellance. Dazu die herrlich schräge Geschichte von Grandaddy Rutledge, der wohl gerne mal eine Brechstange (Crowbar – kurz "Crobar") als Gehstock (Cane) benutzte; was letztlich den Enkelsohn dazu inspirierte seine Band mit einem außergewöhnlichen Namen zu schmücken. Herrlich so ein kauziger Opa, der noch soviel Kraft in den Knochen hatte, um mit einer Brechstange zu spazieren. Herrlich der mehr als rustikale Laster, dessen simple, wohl für Jahrhunderte ausgelegte Technik ebenfalls für stark zupackende Hände und Füße ausgelegt war. Eine wahre Wonne zuletzt auch diese subtil durch die Ohren schleichende, elegante, ja eloquente Musik CROBAR CANEs!
Die Band um Mastermind Adam Rutledge, zu Hause in Roanoke/Virginia, legt mit "For What It's Worth" ihr bereits zweites Album vor (das selbst betitelte Debüt ist nach wie vor über die Band Website erhältlich) und man spürt bei den Kompositionen regelrecht, dass die Rutledge Family seit Generationen überaus musische Traditionen pflegt. Hier sind (nicht nur mit Vater und Sohn Rutledge) wirkliche Könner am Werk! Das muss auch Hughie Thomasson gespürt/gewusst haben, als er CROBAR CANE als Support für die geplante Wiederauferstehung seiner OUTLAWS einplante. Der viel zu frühe Tod Thomasson's ließ dieses Ansinnen leider in Schall und Rauch aufgehen. Mit ihrem mehr als gelungenen Zweitling werden es CROBAR CANE aber definitiv auch ohne Schützenhilfe schaffen!

Wenn ich schon mal ohne großes herumreden auf den Punkt komme, dann seid gewiss, liebe Leser, dass wir es hier mit einer außergewöhnlichen Band zu tun haben. In diesem Fall einer Band, die mit der Jam-Gewalt GOV'T MULEs oder WIDESPREAD PANICs agiert und geradezu mit der Brechstange die feine Noblesse des Südens beipackt. Das Ganze ist wie eine überquellende Melange aus starkem Southern Coffee, versehen mit der feinen Süße echten Roots Rocks und dekoriert mit einer stattlichen Haube an herrlich cremigen Jam Momenten. CROBAR CANE vertreten eine Seite des Southern Rocks, die immer schon recht spärlich besetzt war. Eine, die ohne wilde Riff-Attacken und markige Texte auskommt, mehr mit dem Florett denn der Gatlin ficht. "For What It's Worth" ist eine Aneinanderreihung von elf, ganz herausragenden Songperlen. Die Scheibe sprüht vor Spielfreude, Kreativität, herrlichen Melodien, Riffs und Licks. Läuft an süß-prickelnden Hammondlinien und wunderschönem Harmoniegesang über wie der sprichwörtliche Brei aus Grimm's Töpfchen!
Die ganze Klasse CROBAR CANEs lässt sich allein an Songs wie dem kernigen Angel In My Arms, einem vielstimmigen Peace Of Mind oder dem herrlich ausufernden This Time erkennen. Wahre Ton-Monumente finden sich gar in The Plateau Of Rip Hawk und dem wunderschönen Titeltrack. Aber das ist alles nur wie die Spitze eines Eisbergs, denn an jedem einzelnen dieser elf Takes zeigt sich die Klasse der Band und die wirklich herausragenden Songwriter-Eigenschaften ihres Kopfes Adam Rutledge. Hier ist was Großes am Kommen. Vielleicht sogar etwas ganz Großes. Um das zu erkennen muss man kein Prophet sein. Gut zuhören ist alles. Dann schleicht dir das Genie dieser Scheibe schon beim ersten Hören behaglich um die Füße, wabert langsam nach oben, verharrt eine ganze Weile am Herzen, vernebelt dir auf angenehme Weise die Augen um gleich darauf, süß wie Southern Comfort, die Gehörgänge zu umfluten. Du schließt deine Augen und dann, dann beginnst du zu fliegen. Leicht wie eine Feder und weit wie ein Albatros...

Bis gestern stand BLACKBERRY SMOKEs "Little Piece Of Dixie" ganz allein an oberster Stelle der 2009er Southern Rock Hitliste. Ab heute ist das anders. "Little Piece Of Dixie" muss zwar das oberste Treppchen nicht räumen (dafür ist sie zu gut). Aber sie muss sich die Pole Position mit "For What It's Worth" teilen. CROBAR CANE haben ein wahres Kleinod an Southern Jam Rock geschaffen, dessen Tragweite wir heute vielleicht noch nicht ganz einordnen können. Eine noch junge Band auf Augenhöhe mit GOV'T MULE zu stellen wäre einfach zu gewagt. Halten die Männer um die Rutledge Familiy dieses Niveau jedoch, dann müssen sich Warren Haynes und John Bell etwas wärmer anziehen...
Eine wunderbare und ungemein tief gehende CD!

Christian "Grisu" Gerecht, 14.10.2009

 

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