Crematory Klagebilder, Massacre Records, 2006 |
Felix | Vocals | |||
Matthias | Guitars, Vocals | |||
Harald | Bass | |||
Katrin | Keyboards, Samples | |||
Markus | Drums, Programming | |||
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1. Klagebilder | 8. Höllenbrand | |||
2. Die Abrechnung | 9. Nie wieder | |||
3. Hoffnungen | 10. Ein Leben lang | |||
4. Kein Liebeslied | 11. Der Nächste | |||
5. Kaltes Feuer | 12. Das letzte Mal | |||
6. Der Morgen danach | 13. Spiegel meiner Seele | |||
7. Warum | ||||
CREMATORY - von einer eingeschworenen Fangemeinde zutiefst verehrt, von anderen lediglich milde belächelt. An den deutschen Gothic Metal-Pionieren schieden sich schon immer die Geister, besonders an ihrem deutschsprachigen Album, für das die Pfälzer mehr Hohn und Spott ernteten, als durchaus berechtigte Anerkennung.
Zehn Jahre sind seitdem ins Land gegangen und es wäre ein Armutszeugnis für jede Band, hätte sie in diesem Zeitraum nicht eine Weiterentwicklung erfahren. CREMATORY haben es dabei geschafft, ihrem Stil und Sound weitestgehend treu zu bleiben, ihn aber zu verfeinern und vor allem hinsichtlich des Songwritings wesentlich geschmeidiger zu agieren.
Wo es auf "Crematory - Das deutsche Album" vor einer Dekade bisweilen noch etwas stockte und rumpelte, präsentiert die Band heute ein in sich stimmiges und flüssiges Werk, bei dem der Umgang mit der Muttersprache überhaupt nicht mehr verkrampft und aufgesetzt wirkt.
Das mag durchaus auch am Zeitgeist und an veränderten Hörgewohnheiten liegen. Deutschland verfügt mittlerweile über eine blühende Gothic- und Gothic Metal-Szene, in der die Verwendung der eigenen Sprache nicht nur salonfähig, sondern fast schon zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Das soll jedoch den Reifeprozess CREMATORYs keineswegs schmälern.
"Klagebilder" beschert uns harte Gitarrenattacken, dezente Elektronik und zum Sterben schöne Melodien. Headbanger, Clubgänger und romantische Träumer bekommen gleichermaßen ihre Momente geboten: Klassische finstere Headbanger-Hymnen in der Schnittmenge von Death Metal und Gothic, mitreißende Tanzflächenfeger, aber auch melancholischen Dark Wave mit Biss.
CREMATORY erweisen sich zwar als weniger experimentell und die Extreme auslotend wie beispielsweise ATROCITY, warten aber dafür mit einer geradezu beeindruckend großen 'Hitdichte' auf. 'Klagebilder' ist fraglos einer der Höhepunkte dunkler Tonkunst der jüngeren Vergangenheit und für Genreliebhaber geradezu unverzichtbar.